REZENSION DER VERFILMUNG:

Der Film an sich hat durchaus seine Berechtigung. Nicht nur, weil viele Darsteller wie Ciarán Hinds ("Game of Thrones"), Samantha Morton ("Phantastische Tierwesen") und Joanna Scanlan ("No Offence") auch einem heutigen Publikum immer noch bekannt vorkommen können. Schauspielerisch und die Auswahl der Drehorte betreffend steht diese Fassung ganz in der Tradition großer englischer Literaturadaptionen und wird Fans derselben mit Sicherheit überzeugen. Im Hinblick auf die Bearbeitung des Stoffes eine angemessene Herangehensweise, auch wenn die gealterten Filmtricks (Jump Cuts und geisterhaftes Gelächter im Off) und die hoffnungslos übertriebenen Gesten mancher Szene heute auch im Fernsehen anders umgesetzt würden.

Samantha Morton verleiht dem selbstbewussten und doch unscheinbaren Mädchen Jane viele Facetten, während die Chemie zwischen ihr und Hinds stimmiger sein könnte. Überhaupt berührt ihre Lebens- und Leidensgeschichte nur dann kurzzeitig wenn sie auf ihre größte Probe gestellt wird. Nicht aufgrund der Sympathie für das verhinderte Paar, sondern wegen des Wissens um Janes Biografie, die auch von Brontës eigenen Erfahrungen gespeist wurde. Besonders der Prolog erinnert stark an die viktorianische Gesellschaftskritik eines Charles Dickens, die mit den Liebesgeschichten einer Jane Austen vermischt wurde.

Insgesamt also eine etwas konservative Adaption für Liebhaber des Stoffes, die sich von einer eher theaterhaften Darbietung nicht abschrecken lassen und mit zahlreichen Kürzungen leben können.

Die komplette Rezension gibt's hier: http://michiseiler.blogspot.de/2017/12/jane-eyre-dvd-rezension.html

ins Regal gestellt :)