Gone Cat - Die stumme Zeugin

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Journal Entry 1 by erinacea from Friedrichshain, Berlin Germany on Monday, October 9, 2017
Zusammen mit zwei anderen Büchern auf der Leipziger Buchmesse 2016 erworben. Angesprochen hat mich vor allem der Titel (vmtl. eine Anspielung an den Kinofilm "Gone Girl"), aber der Klappentext machte weiter neugierig.

Gelesen erst im Sommerurlaub an der Ostsee.

Inhalt:
Als der 11-jährige Bruno seiner Katze Mildred ein Kamerahalsband umbindet, tut er dies vor allem, um herauszufinden, wer seine Katze heimlich füttert. Doch als kurz darauf die Nachbarin ermordet wird und Mildred spurlos verschwindet, deuten blutige Pfotenabdrücke am Tatort darauf hin, dass Mildred Zeugin des Verbrechens geworden sein und die Kameraaufnahmen wertvolle Hinweise liefern könnten.
Hobby-Detektiv Bruno und sein Vater (Detektiv im Ruhestand) setzen alles daran, Mildred zu finden und den Fall aufzuklären.


Die Idee finde ich immer noch toll. Leider war die Umsetzung eher schwach.

Achtung: Leichte Spoiler (Keine Hinweise auf Täter oder Täterin, aber andere Details zum Ermittlungsfortgang.)

Ich hatte damit gerechnet, dass Mildreds Kamera wichtige Hinweise liefern würde (alles andere wäre enttäuschend gewesen), aber dass sie mehrfach zufällig genau dann zuschaute, wenn entscheidende Dinge passierten, fand ich dann doch zu unglaubwürdig.
Die allererste relevante Szene, die Bruno und BenDean sich anschauen, hat mir sehr gut gefallen. Wie Mildred sich deutlich überhaupt nicht für den Streit interessiert, so dass die Kamera einen für die Ermittlung ungünstigen Ausschnitt zeigt und Mildreds Schmatzen gelegentlich sogar das Gespräch übertönt, wirkte plastisch und überaus realistisch. Später ist die Aufnahme dagegen immer, wenn es darauf ankommt, klar und deutlich. (Dabei hätte ich zumindest Blutspuren auf der Linse erwartet.)

Zudem waren m.E. zwei Detektive (Vater + Sohn) einer zu viel. Ein stärkerer Fokus auf Bruno und Mildred hätte der Geschichte gut getan. Die ganzen Kapitel aus Jims Perspektive verwässern das ganze eher. Ich habe gar nichts dagegen, dass Jim ebenfalls ermittelt, aber mir hätte es besser gefallen, wenn der Autor Jims Erkenntnisse über Bruno vermittelt hätte, entweder durch direktes Gespräch oder indem Bruno seinem Vater nachspioniert.

Jims Schwächeanfall (?) passte irgendwie nicht recht in die Handlung. Ich meine, in vielen Krimis/Thrillern begibt sich der Ermittler gegen Ende in eine lebensgefährliche Situation, aber hier wirkte das ganze irgendwie aufgesetzt. Brunos "Entführung" war ähnlich dramatisch, hat mich aber trotz der etwas unglaubwürdigen Auflösung weniger gestört.

Zunehmend gestört hat mich auch, dass Bruno deutlich die Ermittlungen behindert und Beweise zurückhält, dies aber (bis auf den Rüffel durch die ermittelnde Kommissarin) keinerlei Konsequenzen hat. Da hätte ich erwartet, dass Brunos Eltern (insbesondere sein Vater, der natürlich Verständnis für Brunos Leidenschaft für den Detektivberuf hat) sich mit ihm zusammensetzen und ihm klar machen, dass das nicht geht.

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