Wer die Nachtigall stört ...
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Kurzinhalt:
ein packender Roman über Unrecht und Gerechtigkeit, über Rassismus und Fremdheit und ein flammendes Plädoyer für die Gleichheit aller Menschen. 1960 in den USA publiziert, wurde «Wer die Nachtigall stört…» schnell ein Welterfolg und eroberte die Herzen von Generationen von Lesern im Sturm.
Harper Lee beschwört darin den Zauber und die versponnene Poesie einer Kindheit tief im Süden der Vereinigten Staaten in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Geschwister Scout und Jem Finch wachsen in einer äußerlich idyllischen Welt heran, erzogen von ihrem Vater Atticus, einem menschenfreundlichen Anwalt. Auf den weiten Rasenflächen des fiktiven Örtchens Maycomb, Alabama, auf denen weiße Villen und tropische Bäume stehen, erfahren sie die Freuden und Geheimnisse des Heranwachsens. Doch durch die alte Gesellschaft des Südens ziehen sich tiefe Risse: zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Arm und Reich. Als Scouts Vater, der Anwalt, die Verteidigung eines schwarzen Landarbeiters übernimmt, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat, erfährt die Achtjährige staunend, dass die Welt viel komplizierter ist, als sie angenommen hat. Tapfer versucht sie, die demokratischen Gerechtigkeitsideale ihres Vaters gegen alle Anfechtungen hochzuhalten, und gerät selbst in Gefahr …
Menschliche Güte und stiller Humor, aber auch ein scharfer Blick auf die Welt durch Kinderaugen zeichnen diesen Roman aus, und vor allem: eine zeitlose, unverminderte Aktualität.
Aktuell war er auch schon zur Zeit seiner Entstehung. Er spielt zwar in den dreißiger Jahren, aber erschien 1960 mitten hinein in die Rassenunruhen im amerikanischen Süden, die infolge des Montgomery Bus Boycotts 1957 ausgebrochen waren. Eine Schwarze hatte sich auf einen Weißen vorbehaltenen Sitz gesetzt und sich geweigert, wieder aufzustehen. Sie wurde festgenommen, und ein Aufstand brach los. Diese Episode markiert den Beginn der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, in deren Verlauf die afroamerikanische Bevölkerung mit der National Association for the Advancement of Coloured People (NAACP), aus der später so bekannte Vertreter wie Martin Luther King und Malcolm X hervorgingen, zum ersten Mal eine ernstzunehmende eigene politische Interessenvertretung bekam. In den zehn folgenden Jahren wurde sozusagen der amerikanische Bürgerkrieg endgültig zugunsten des Nordens und der Gleichheit aller US-Amerikaner entschieden. Man kann mit Fug und Recht sagen, dieses Buch habe hinter den Kulissen, auf eine Weise, wie Bücher es im Glücksfall können, einiges dazu beigetragen. Ohne es wäre, zugespitzt formuliert, ein farbiger Präsident Obama heute nicht möglich. Es öffnete vielen Lesern in den USA die Augen über die Rassenungerechtigkeit und wurde schnell ikonisch, auch anderswo auf der Welt feierte es riesige Erfolge, wie auch der nach ihm gedrehte Film (1962) mit Gregory Peck in der Hauptrolle des weißen Anwalts, der drei Oscars einheimste.
In Deutschland war es ebenfalls ein wichtiges Buch, weil die schuldbeladene, nach demokratischen Vorbildern lechzende Kriegs- und Nachkriegsgeneration es als Allegorie auf ihre eigene Situation lesen und darin die Verheißung einer wahrhaft ideologiefreien, nur dem Recht verpflichteten Gesellschaft finden konnte. Es gehört laut einer Umfrage zu den zehn meistgelesenen und bekanntesten Büchern in Deutschland; auch wer es nicht kennt, weiß oft mit dem Titel etwas anzufangen, der sich ins kollektive Bewusstsein gebrannt hat. In Zeiten von Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit liest es sich unvermindert modern und als ein Buch am Puls der Zeit. Es ist eben kein tagesaktueller Text, sondern eine zeitlose politische Allegorie und zugleich, wie der ihm ebenbürtige «Tom Sawyer», eine Geschichte vom Verlust der Kindheit und von den bitteren Erkenntnissen im Prozess des Erwachsenwerdens, und es ist ein Fanal für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Vor allem aber ist es ein großes Lesevergnügen von einer Sorte, die heute leider nicht mehr hergestellt wird.
über den Autor:
Harper Lee, geboren 1926 in Monroeville, studierte Jura an der University of Alabama, zog nach New York und begann zu schreiben. Sie war befreundet mit Truman Capote, der ihr Kindheitsfreund war und dem sie bei den Recherchen für «Kaltblütig» half. Nach dem Welterfolg ihres in 40 Sprachen übersetzten Romans «Wer die Nachtigall stört…», für den sie 1961 den Pulitzerpreis erhielt, zog sie sich aus dem literarischen Leben und weitgehend auch aus der Öffentlichkeit zurück.
2015 wurde eine frühe Manuskriptfassung von «Wer die Nachtigall stört …» gefunden und publiziert, die 50 Jahre lang als verschollen galt. Harper Lee starb 2016 in ihrer Heimatstadt Monroeville in Alabama.
Released 5 yrs ago (5/25/2018 UTC) at Bürgersaal im Jacobson-Haus (Offizielle Zone zur UnCon 2018) in Seesen, Niedersachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dies Buch kommt mit mir mit aus Berlin zur BC-UnConvention 2018 in Seesen.
Wünsche dem Buch eine gute sowie noch lange Weiterreise und den nächsten Lesern beste Unterhaltung!
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18.08.18
Dem großen Eintrag von Physalis kann ich eigentlich nichts hinzufügen. Mir hat das Buch gut gefallen, und es gehört zu den Büchern, die mich auch beschäftigen, wenn ich sie zur Seite gelegt habe.
Released 4 yrs ago (7/20/2019 UTC) at Dingle's Irish Pub in Mettmann, Nordrhein-Westfalen Germany
WILD RELEASE NOTES:
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