Brauner Morgen
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Journal Entry 1 by Andrea-Berlin from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Tuesday, April 25, 2017
Zu meinem gelesenen Exemplar schrieb ich:
30. November 2016 Die Geschichte ist kurz (12 Seiten) aber großartig. Sie zeigt, wie schnell der Mensch sich anpasst, ohne nachzudenken, bis es zu spät ist. Ein Apell, aufmerksam zu sein, rechtzeitig zu protestieren (friedlich!), bevor es kein Entkommen mehr gibt. Hier noch ein Artikel, der nach dem Erscheinen des Buchs geschrieben wurde.
2003 Besprochene Bücher / Literaturhinweise: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6038
Wo sind sie bloß, die bunten Hunde?
Frank Pavloffs Erzählung "Brauner Morgen" erzählt vom Verlust der Autonomie
Von Melanie Holtz
Ab sofort sind nur noch braune Katzen erlaubt. Alle anderen müssen getötet werden und dafür gibt es sogar staatliche Unterstützung in Form von Arsenkügelchen.
In Franck Pavloffs Büchlein "Brauner Morgen" schildert ein namenloser Erzähler, wie er und sein Kumpel Charlie Schritt für Schritt ihre Freiheit verlieren. Angefangen hat es mit den Katzen, dann kommen die Hunde an die Reihe und als nächstes wird die Pressefreiheit aufgehoben. Jetzt gibt es nur noch die Braunen Nachrichten und wenige ausgewählte Bücher.
Ahnungsvoll verfolgt der Leser, wie zwei gemächliche Typen sich fügen, ihre Haustiere umbringen und sich nach kurzer Verwunderung eine braune Katze und einen braunen Hund zulegen. Alles, um ihre Ruhe zu haben. Zwar ist da etwas Ungesagtes, ein ungutes Gefühl, ein Zweifel, doch fadenscheinige wissenschaftliche Erklärungen und die Untätigkeit anderer dienen der Beruhigung.
Die Einsicht kommt erst mit der Angst. Charlie wird verhaftet, weil er "vorher" einen schwarzen Hund besessen hat; der Protagonist, einst Besitzer einer schwarz-weißen Katze, ist auf der Flucht vor der braunen Miliz. "Wir hätten Nein sagen sollen. Mehr Widerstand leisten", denkt er. Doch es ist zu spät: "Es klopft an der Tür."
Unbestritten spielt die Geschichte von Charlie und seinem Kumpel auf den Rechtsextremismus an; dazu trägt nicht zuletzt die Wahl der Farbe bei. So wurde Pavloffs Buch "Matin Brun" in Frankreich zum Bestseller, als im vergangenen Frühling der rechtsradikale Kandidat Le Pen bei der Präsidentschaftswahl fünf Millionen Stimmen erhielt. Ebenso könnte man Parallelen ziehen zu politischen Geschehnissen in Österreich oder Italien und natürlich zum deutschen Nationalsozialismus. In all diesen Fällen kam das Erwachen zu spät, konnte Intoleranz durch Mangel an Zivilcourage und kollektives Schweigen zum Gesetz werden. Immer fehlten und immer wieder fehlen "bunte Hunde", die sich zur Wehr setzen und für Toleranz kämpfen.
Doch auch wer vom Geschichtsunterricht noch nicht geprägt ist, wer nichts weiß von der aktuellen Politik, wer Le Pen, Haider und Berlusconi nicht kennt, wird Pavloffs Nachricht verstehen. Die Parabel des französischen Kinderpsychologen und Jugendbuchautors hat weder Zeit noch Ort. Sie ist wertvolle und bedeutungsschwere Lektüre für Jung und Alt. Menschen, die wenig Zeit haben oder dicke Bücher scheuen, werden erleichtert sein, wenn sie das zwölfseitige Heft, kürzlich im DistelLiteraturVerlag auf Deutsch erschienen, in der Hand halten. Doch die Erleichterung vergeht beim Lesen, denn über die elf Druckseiten geht die Geschichte weit hinaus. Der Leser wird merken, dass auch er gemeint ist. Wird fühlen, dass Aufmerksamkeit, Kommunikation und Mut zum Widerstand wichtig sind. Überall und immer wieder.
30. November 2016 Die Geschichte ist kurz (12 Seiten) aber großartig. Sie zeigt, wie schnell der Mensch sich anpasst, ohne nachzudenken, bis es zu spät ist. Ein Apell, aufmerksam zu sein, rechtzeitig zu protestieren (friedlich!), bevor es kein Entkommen mehr gibt. Hier noch ein Artikel, der nach dem Erscheinen des Buchs geschrieben wurde.
2003 Besprochene Bücher / Literaturhinweise: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6038
Wo sind sie bloß, die bunten Hunde?
Frank Pavloffs Erzählung "Brauner Morgen" erzählt vom Verlust der Autonomie
Von Melanie Holtz
Ab sofort sind nur noch braune Katzen erlaubt. Alle anderen müssen getötet werden und dafür gibt es sogar staatliche Unterstützung in Form von Arsenkügelchen.
In Franck Pavloffs Büchlein "Brauner Morgen" schildert ein namenloser Erzähler, wie er und sein Kumpel Charlie Schritt für Schritt ihre Freiheit verlieren. Angefangen hat es mit den Katzen, dann kommen die Hunde an die Reihe und als nächstes wird die Pressefreiheit aufgehoben. Jetzt gibt es nur noch die Braunen Nachrichten und wenige ausgewählte Bücher.
Ahnungsvoll verfolgt der Leser, wie zwei gemächliche Typen sich fügen, ihre Haustiere umbringen und sich nach kurzer Verwunderung eine braune Katze und einen braunen Hund zulegen. Alles, um ihre Ruhe zu haben. Zwar ist da etwas Ungesagtes, ein ungutes Gefühl, ein Zweifel, doch fadenscheinige wissenschaftliche Erklärungen und die Untätigkeit anderer dienen der Beruhigung.
Die Einsicht kommt erst mit der Angst. Charlie wird verhaftet, weil er "vorher" einen schwarzen Hund besessen hat; der Protagonist, einst Besitzer einer schwarz-weißen Katze, ist auf der Flucht vor der braunen Miliz. "Wir hätten Nein sagen sollen. Mehr Widerstand leisten", denkt er. Doch es ist zu spät: "Es klopft an der Tür."
Unbestritten spielt die Geschichte von Charlie und seinem Kumpel auf den Rechtsextremismus an; dazu trägt nicht zuletzt die Wahl der Farbe bei. So wurde Pavloffs Buch "Matin Brun" in Frankreich zum Bestseller, als im vergangenen Frühling der rechtsradikale Kandidat Le Pen bei der Präsidentschaftswahl fünf Millionen Stimmen erhielt. Ebenso könnte man Parallelen ziehen zu politischen Geschehnissen in Österreich oder Italien und natürlich zum deutschen Nationalsozialismus. In all diesen Fällen kam das Erwachen zu spät, konnte Intoleranz durch Mangel an Zivilcourage und kollektives Schweigen zum Gesetz werden. Immer fehlten und immer wieder fehlen "bunte Hunde", die sich zur Wehr setzen und für Toleranz kämpfen.
Doch auch wer vom Geschichtsunterricht noch nicht geprägt ist, wer nichts weiß von der aktuellen Politik, wer Le Pen, Haider und Berlusconi nicht kennt, wird Pavloffs Nachricht verstehen. Die Parabel des französischen Kinderpsychologen und Jugendbuchautors hat weder Zeit noch Ort. Sie ist wertvolle und bedeutungsschwere Lektüre für Jung und Alt. Menschen, die wenig Zeit haben oder dicke Bücher scheuen, werden erleichtert sein, wenn sie das zwölfseitige Heft, kürzlich im DistelLiteraturVerlag auf Deutsch erschienen, in der Hand halten. Doch die Erleichterung vergeht beim Lesen, denn über die elf Druckseiten geht die Geschichte weit hinaus. Der Leser wird merken, dass auch er gemeint ist. Wird fühlen, dass Aufmerksamkeit, Kommunikation und Mut zum Widerstand wichtig sind. Überall und immer wieder.
Journal Entry 2 by Andrea-Berlin at - per Post versendet in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany on Tuesday, April 25, 2017
Released 6 yrs ago (4/26/2017 UTC) at - per Post versendet in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Das Buch begleitet ein Wunschlistenbuch zu Booklover-IGB. Ich wünsche Dir eine interessante Lesezeit und dem Buch eine gute Reise.
Ui, vielen Dank, das macht mich neugierig; allein der Titel lässt schlimmes ahnen.
Sehr gruselig und hochaktuell. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen hilft ihm zwar einerseits, ein ständiges Fortbestehen und Überleben der Menschheit zu sichern, aber Anpassungsfähigkeit sollte immer auch Grenzen haben. Mich hat das Buch an den Satz erinnert: "Wer schweigt, macht sich schuldig." Bevor man mit der Masse mitschwimmt, um seine Ruhe zu haben, sollte man immer den Kopf einschalten und überlegen, wohin diese Masse gerade treibt.
Journal Entry 5 by Booklover-IGB at RABCK, A RABCK -- Controlled Releases on Thursday, September 7, 2017
Das Buch ist auf dem Weg zur nächsten Leserin.
Schon vorige Woche angekommen, vielen lieben Dank fürs schicken und die Beigaben!
Ein so kurzer Text und dennoch so bedrückend, ja schaurig - ein faszinierendes Stück, das man gelesen haben muss.
Ein so kurzer Text und dennoch so bedrückend, ja schaurig - ein faszinierendes Stück, das man gelesen haben muss.
Journal Entry 7 by Runningmouse at Gerichtsgebäude Fürther Str. 110 in Nürnberg, Bayern Germany on Thursday, September 14, 2017
Released 6 yrs ago (9/11/2017 UTC) at Gerichtsgebäude Fürther Str. 110 in Nürnberg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Liebe Finderin, lieber Finder,
Ich freue mich, dass Du dieses Buch gefunden hast! Ich hoffe, es gefällt Dir. Du hast nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben. Schau Dir die Seite mal an! Vielleicht willst Du Bookcrossing ja beitreten? Das ist anonym, kostenlos und macht Spaß!
Die Nürnberger Bookcrosser treffen sich immer am letzten Donnerstag im Monat im Gasthaus "Blaues Haus" - Näheres dazu im Forum:
Deutsches Forum
Hier tauschen sich die deutschsprachigen Bookcrosser aus, jeder Interessierte kann auch unregistriert mitlesen
Außerdem empfehle ich Dir bei Fragen die Supportseite
Wenn Dir die Idee von Bookcrossing und dieses Forum gefällt, kannst Du Dich kostenlos bei Bookcrossing registrieren und mit anderen Bücherfreunden in Kontakt treten. Du kannst persönliche Mitteilungen verschicken und erhalten (niemand sieht deine e-mail-Adresse) und vieles mehr. Einzelne Funktionen kannst Du unter "Profil ändern" ein- oder ausschalten, wie du möchtest.
Sicher gibt es am Anfang einige Fragen zu Bookcrossing, die Dir im Forum immer schnell und freundlich beantwortet werden. Es gibt keine "dummen" Fragen :-)
Und jetzt viel Spaß beim Schmökern. Und wenn das Buch deinen Geschmack nicht trifft - lass es einfach wieder frei! Denn: Die ganze Welt als Bibliothek - das ist die Vision von Bookcrossing!
Liebe Grüße
Runningmouse
Mein Leben zwischen journalen und auswildern
Ich freue mich, dass Du dieses Buch gefunden hast! Ich hoffe, es gefällt Dir. Du hast nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Gemeinschaft von Leserinnen und Lesern gefunden, die Bücher lieben. Schau Dir die Seite mal an! Vielleicht willst Du Bookcrossing ja beitreten? Das ist anonym, kostenlos und macht Spaß!
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Sicher gibt es am Anfang einige Fragen zu Bookcrossing, die Dir im Forum immer schnell und freundlich beantwortet werden. Es gibt keine "dummen" Fragen :-)
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Liebe Grüße
Runningmouse
Mein Leben zwischen journalen und auswildern
War bei Nachlass von Runningmouse
Journal Entry 9 by Lesenmachtfroh at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany on Thursday, March 28, 2019
Released 5 yrs ago (3/28/2019 UTC) at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
Geht mit zum BC-Treffen
Viel Freude dem Finder an dem Buch!
Ich hoffe, du findest die Idee einer "weltweiten Bibliothek" ebenso spannend wie ich!
Dir, liebes Buch, eine gute Reise und lass mal von dir hören!
Viel Freude dem Finder an dem Buch!
Ich hoffe, du findest die Idee einer "weltweiten Bibliothek" ebenso spannend wie ich!
Dir, liebes Buch, eine gute Reise und lass mal von dir hören!
Wollte ja nix mitnehmen gestern, weil mein TBR zwischenzeitlich beinahe unbezwingbare Höhen erreicht hat. Aber das hier zählt ja eigentlich als nix. Was sich keinesfalls auf den Inhalt, sondern nur auf Größe und Gewicht bezieht.
Bedrückend aktuell. Leider habe ich das Büchlein hier wohl immer übersehen in meinem Regal, es sollte ja dringend möglichst viel reisen, noch dazu ist es bestens als blinder Passagier geeignet. Es wird wohl in Kürze weiterwandern dürfen.