Zu Weihnachten habe ich von meinem Chef einen Orinoko-Gutschein bekommen und gleich passend zum Betrag Bücher bestellt, die gestern wohlbehalten per Paketpost ankamen.

Mein Exemplar stammt aus der 26. Auflage, Mai 2015. Über Casals, den Ausnahme-Cellisten und aufrechten Demokraten, kenne ich schon viele Anekdoten aus anderen Büchern und bin nun gespannt auf den ausführlichen Lebensbericht. Peter Baumann hat das amerikanische Original "Joys and Sorrows" ins Deutsche übertragen.

Das andere Wunschbuch
• Immer Ärger mit dem Cello • Klaus Wallendorf

Der weltbekannte Katalane war körperlich sehr klein, als Musiker, Dirigent und Kämpfer für Freiheit, Frieden und Menschenwürde jedoch ein Riese, dessen Aura noch mehr als 40 Jahre nach seinem Tod wirkt. Seine Kompositionen habe ich noch nie gehört, aber einige Aufnahmen seines Spiels sind mir vertraut, vor allem eine mit dem Brahms-Sextett Nr. 1 op. 18, das ich 2003 bei einem Kammermusikworkshop in der Toskana an der 2. Geige mitgestalten durfte.

Von seiner Lebensgeschichte wußte ich bisher nur, was in zahlreichen anderen Musikerbiografien als Anekdote vorkam, daher war es eine sehr interessante und lehrreiche Lektüre, jetzt auch wirklich viele Details seiner Lebensumstände und seines Werdegangs als Musiker und Mensch in diesem langen, erfolgreichen und doch nicht immer einfachen Lebensweg in den durch (Bürger-)Kriege und Wirtschaftskrisen geprägten Jahren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erfahren.

Er blieb sich und seinen Prinzipien stets treu, war mutig, eher direkt als diplomatisch, fleißig und doch nie dogmatisch. Wie jeder wirklich große Könner auf einem Gebiet bauscht er seine Verdienste nicht auf, sondern sieht sich immer als Teil eines Ganzen (heute würde man es "Team" nennen, in weiter östlich gelegenen Regionen vielleicht auch "Kollektiv") und weiß um die Wichtigkeit der Unterstützung durch andere. Er ist Freunden, Kollegen und Mitarbeitern gegenüber stets verläßlich, großzügig und loyal, kann sich so aber auch in schwierigen oder ausweglos erscheinenden Krisensituationen ihres Rückhalts und ihre Hilfe sicher sein. Nur einer - der berühmte Pianist Alfred Cortot - enttäuscht ihn, da er zum Nazi-Kollaborateur wird. Nach dem Krieg gesteht der langjährige Weggefährte sein Fehlverhalten ein und bittet um Verzeihung, die Casals im großmütig gewährt.

Ein sehr inspirierendes und wertvolles Lebensbild, das die Kraft der Musik ebenso zeigt wie die positiven Auswirkungen beharrlichen Fleißes und einer bis ins hohe Alter bewahrten Offenheit und Lebenslust.
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Challenge Lesereise 2017
25. Wetterbericht: Sonne, Regen, Nebel...: Licht und Schatten - bis auf weiteres runde ich hier zu meinen Gunsten auf.

Leihgabe an eine Cellistin meines Kammerorchesters.

Das Buch möchte nach ein paar Wochen wieder zu mir zurück.

Das Buch wurde bei der gestrigen Orchesterprobe wohlbehalten zurückgegeben und hat viel Lesevergnügen bereitet.

Zum Dank bekam ich ein unregistriertes Exemplar von Bachs Welt: Die Familiengeschichte eines Genies (Autor: Volker Hagedorn) als Urlaubslektüre geliehen.

Mein Foto zeigt das Bach-Denkmal vor der Leipziger Thomaskirche.