Weshalb die Herren Seesterne tragen
Registered by MaggyGray of Freising, Bayern Germany on 10/5/2016
This book is in a Controlled Release!
9 journalers for this copy...
Karl, ein pensionierter Lehrer, macht sich eines Tages auf, herauszufinden, was das Glück sei. Einen nur leicht veränderten Fragebogen im Gepäck, mithilfe dessen das ›Bruttonationalglück‹ in Bhutan ermittelt wird, lässt sich der Glücksforscher in einem schneelosen Skiort nieder, dessen Bewohner er nun in unbekanntem Auftrag nach ihrer Lebenszufriedenheit befragen will. Das Hotel Post, in dem Karl als einziger Gast unterkommt, wird bewirtschaftet von einer namenlosen Frau und ihrer Hündin Annemarie. Von hier aus beginnt er seine Forschungen, unterbrochen von konfliktgeladenen Telefongesprächen mit seiner Frau Margit. Bald erhält seine Reise Züge einer Flucht, und der Fragende wird unmerklich zum Objekt der Befragung anderer.
Äh... was?
Der Klappentext versprach kurzweilige Unterhaltung, die Geschichte selbst aber ist ein Garant für Gähnattacken. Natürlich, werden jetzt viele sagen, nur deshalb, weil die Leserin die Geschichte nicht verstanden hat. Immerhin war/ist dieses Buch in der Auswahl des Deutschen Buchpreises, deshalb muss es aussergewöhnlich gut sein.
Aber die Geschmäcker sind eben verschieden, und nur, weil man aus gängingen Schreibgewohnheiten ausbricht - wörtliche Rede ist nicht kenntlich gemacht und ergibt sich mitunter erst nach dem Lesen des ganzen Satzes, plötzlich gibt es einen Ich-Erzähler, die Zeiten springen sehr kurios hin und her - heißt das noch lange nicht, dass man eine gute Arbeit abgeliefert hat.
Ohne Frage ist die Autorin eine sehr gute, zumindest kann sie gut formulieren, aber der Rest? Im Prinzip geht es um einen älteren Herrn - Karl - der in einer Art Midlife Crisis beschließt, anhand eines Fragebogens herauszufinden, wie glücklich Menschen sind bzw. was es bedarf, um diese wie glücklich zu machen. Seine Wahl fällt auf ein etwas verlassenes Dorf (Skigebiet ohne Schnee), in dem er im Hotel Post absteigt und Personen sucht, denen er seine "Glücksfragen" stellen kann. Dabei werden die Probanden durchnummeriert: M1 ... (für die Männer) und F1 ... (für die Frauen).
Damit erschöpft sich das Ganze: es blitzen immer mal wieder ein paar dieser Glücksfragen auf, aber das ist auch alles, was man von diesem Fragebogen mitbekommt. Es gibt keine Erklärung dazu, es wird auch nicht ersichtlich, in wieweit man nun Glück definieren kann, wie die Auswertung abläuft. Auch die Begegnungen, die Karl hat, sind mitunter ganz lustig zu lesen, aber dermaßen überzogen, dass man irgendwann nur noch müde abwinkt. Ob es nun um einen fast schon manischen Holzfäller geht, oder um eine verhuschte Hausfrau, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun die Fragen beantworten will oder nicht... Dazwischen immer wieder Anrufe und Gedanken zu Margit, Karls Frau, vermischt mit Erinnerungen an eine Susanne, Karls erste Frau.
Alles in allem wartet man als Leser immer auf den Moment, der der Geschichte einen Wendepunkt gibt, bei der man sich aufrichtet und erleichtert "Ach soooo!" oder "Aaaaaha!" seufzt - aber dieser Moment kommt nicht. Zum Schluss, wenn Karl wieder zu Hause ist, klappt man das Buch zu und denkt sich: "Hä?" Bis auf gut formulierte Sätze bleibt nichts hängen, und ist deshalb ähnlich frustrierend, wie Suppe mit einer Gabel zu essen...
So ging es mir jedenfalls.
Der Klappentext versprach kurzweilige Unterhaltung, die Geschichte selbst aber ist ein Garant für Gähnattacken. Natürlich, werden jetzt viele sagen, nur deshalb, weil die Leserin die Geschichte nicht verstanden hat. Immerhin war/ist dieses Buch in der Auswahl des Deutschen Buchpreises, deshalb muss es aussergewöhnlich gut sein.
Aber die Geschmäcker sind eben verschieden, und nur, weil man aus gängingen Schreibgewohnheiten ausbricht - wörtliche Rede ist nicht kenntlich gemacht und ergibt sich mitunter erst nach dem Lesen des ganzen Satzes, plötzlich gibt es einen Ich-Erzähler, die Zeiten springen sehr kurios hin und her - heißt das noch lange nicht, dass man eine gute Arbeit abgeliefert hat.
Ohne Frage ist die Autorin eine sehr gute, zumindest kann sie gut formulieren, aber der Rest? Im Prinzip geht es um einen älteren Herrn - Karl - der in einer Art Midlife Crisis beschließt, anhand eines Fragebogens herauszufinden, wie glücklich Menschen sind bzw. was es bedarf, um diese wie glücklich zu machen. Seine Wahl fällt auf ein etwas verlassenes Dorf (Skigebiet ohne Schnee), in dem er im Hotel Post absteigt und Personen sucht, denen er seine "Glücksfragen" stellen kann. Dabei werden die Probanden durchnummeriert: M1 ... (für die Männer) und F1 ... (für die Frauen).
Damit erschöpft sich das Ganze: es blitzen immer mal wieder ein paar dieser Glücksfragen auf, aber das ist auch alles, was man von diesem Fragebogen mitbekommt. Es gibt keine Erklärung dazu, es wird auch nicht ersichtlich, in wieweit man nun Glück definieren kann, wie die Auswertung abläuft. Auch die Begegnungen, die Karl hat, sind mitunter ganz lustig zu lesen, aber dermaßen überzogen, dass man irgendwann nur noch müde abwinkt. Ob es nun um einen fast schon manischen Holzfäller geht, oder um eine verhuschte Hausfrau, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun die Fragen beantworten will oder nicht... Dazwischen immer wieder Anrufe und Gedanken zu Margit, Karls Frau, vermischt mit Erinnerungen an eine Susanne, Karls erste Frau.
Alles in allem wartet man als Leser immer auf den Moment, der der Geschichte einen Wendepunkt gibt, bei der man sich aufrichtet und erleichtert "Ach soooo!" oder "Aaaaaha!" seufzt - aber dieser Moment kommt nicht. Zum Schluss, wenn Karl wieder zu Hause ist, klappt man das Buch zu und denkt sich: "Hä?" Bis auf gut formulierte Sätze bleibt nichts hängen, und ist deshalb ähnlich frustrierend, wie Suppe mit einer Gabel zu essen...
So ging es mir jedenfalls.
Geht im Zuge des Deutscher-Buchpreis-2016-Abos auf die Reise:
Lilo37fee
Chawoso
Auweia
Seepferdchen 17
Heixly
Xirxe
Lilliane
Karneol
dann wieder zurück zu mir! ^^
Lilo37fee
Chawoso
Auweia
Seepferdchen 17
Heixly
Xirxe
Lilliane
Karneol
dann wieder zurück zu mir! ^^
Mein erstes Buchpreis-2016-Abo-Buch, das jetzt zu Lilo geht - viel Spaß beim Lesen!
Ok- ich bin gespannt. Mein erstes Buch "Hool" ist schon unterwegs und war nicht schlecht. Den Preisträger"Widerfahrnis"lese ich gerade und kann noch nicht viel sagen. Dann kommt dieses hier dran.
Ein pensionierter Lehrer fährt in einen Skiort um dort die Menschen mit einem Glücksfragebogen zu befragen. Warum seine Frau Margit und er auf diese Idee gekommen sind, bleibt rätselhaft, ebenso wie die ganze Durchführung dieser Unternehmung. Er mietet sich in einer Unterkunft ein, „Zur Post“, wo er längere Zeit der einzige Gast bleibt, denn es gibt keinen Schnee. Allerdings ist auch erst Allerheiligen, da gibt es doch selten schon so viel Schnee, dass man Ski fahren kann?
Nun befragt er also die Menschen dort. Das ist durchaus witzig, denn es gibt keine klugen Antworten – die Leute entziehen sich irgendwie. Klar ist, dass niemand wirklich glücklich ist, Karl selbst am allerwenigsten. Sein Verhältnis zu Margit, über Telefonate und Gedanken angedeutet, ist ungut. Und die „Gespenster, die man täglich sieht“, sind die schrecklichsten. Es ist auch die Rede davon, dass Menschen weggehen. Ob das eine Lösung ist, bleibt unklar.
Zunächst hatte ich erwartet, dass das Buch extrem schwer zu lesen sei würde. Das fand ich dann aber nicht. Ich fand es eigentlich gut zu lesen, mitunter kurzweilig, auf jeden Fall auch nicht zu lang.
Allerdings hätte ich auch erwartet, dass das Buch eine Art Pointe haben würde, den Spannungsbogen auflösen, der sich aufgebaut hat. Das ist aber nicht der Fall. Weder wird die geheimnisvolle Margit erklärt, noch die Wirtin oder überhaupt der Ort. Es gibt nichts hinter dem Erzählten, außer dem, was man selber dazu denkt. Das find ich interessant, aber es befriedigt mich nicht. Ich hänge gern am traditionellen Textmuster mit Exposition, Steigerung, Höhepunkt, Schluss. Zumindest mag ich es, wenn Andeutungen aufgehen, also Tschechows Pistolen abgefeuert werden. Ich bin wirklich kein großer Fan davon, wenn Erzählen dahinplätschert, Episoden aneinandergereiht werden ohne zu einem Finale zu kommen. Freilich, man könnte sagen, dass das Leben so ist. Aber in der Literatur gibt es zum Glück genügend Beispiele guter spannender Erzählweise und großer Kunstfertigkeit, auch immer wieder mal auf der Longlist des deutschen Buchpreises.
Trotzdem mochte ich das Buch. Den Ort hatte ich sofort im Kopf, auch die Pension. Es gelingt der Autorin, die Personen sehr gut zu zeichnen. Ich fand auch die Episoden gelungen und konnte mit dem Buch durchaus etwas anfangen. Und ich habe darüber nachgedacht, es ist also kein Buch, das man einfach zuklappt und sofort das nächste beginnt.
Nun befragt er also die Menschen dort. Das ist durchaus witzig, denn es gibt keine klugen Antworten – die Leute entziehen sich irgendwie. Klar ist, dass niemand wirklich glücklich ist, Karl selbst am allerwenigsten. Sein Verhältnis zu Margit, über Telefonate und Gedanken angedeutet, ist ungut. Und die „Gespenster, die man täglich sieht“, sind die schrecklichsten. Es ist auch die Rede davon, dass Menschen weggehen. Ob das eine Lösung ist, bleibt unklar.
Zunächst hatte ich erwartet, dass das Buch extrem schwer zu lesen sei würde. Das fand ich dann aber nicht. Ich fand es eigentlich gut zu lesen, mitunter kurzweilig, auf jeden Fall auch nicht zu lang.
Allerdings hätte ich auch erwartet, dass das Buch eine Art Pointe haben würde, den Spannungsbogen auflösen, der sich aufgebaut hat. Das ist aber nicht der Fall. Weder wird die geheimnisvolle Margit erklärt, noch die Wirtin oder überhaupt der Ort. Es gibt nichts hinter dem Erzählten, außer dem, was man selber dazu denkt. Das find ich interessant, aber es befriedigt mich nicht. Ich hänge gern am traditionellen Textmuster mit Exposition, Steigerung, Höhepunkt, Schluss. Zumindest mag ich es, wenn Andeutungen aufgehen, also Tschechows Pistolen abgefeuert werden. Ich bin wirklich kein großer Fan davon, wenn Erzählen dahinplätschert, Episoden aneinandergereiht werden ohne zu einem Finale zu kommen. Freilich, man könnte sagen, dass das Leben so ist. Aber in der Literatur gibt es zum Glück genügend Beispiele guter spannender Erzählweise und großer Kunstfertigkeit, auch immer wieder mal auf der Longlist des deutschen Buchpreises.
Trotzdem mochte ich das Buch. Den Ort hatte ich sofort im Kopf, auch die Pension. Es gelingt der Autorin, die Personen sehr gut zu zeichnen. Ich fand auch die Episoden gelungen und konnte mit dem Buch durchaus etwas anfangen. Und ich habe darüber nachgedacht, es ist also kein Buch, das man einfach zuklappt und sofort das nächste beginnt.
Auch den Seesternen werde ich eine vorübergehende Heimat bieten, denn noch lese ich - völlig in der Zeit :-) - "Hool", ehe ich mich Herrn Kirchhoff widmen werde.
Ja, es passiert nicht wirklich viel in dieser Erzählung, aber das macht irgendwie auch deren Reiz aus. Auf mich macht Karl den Eindruck eines eher unbeholfenen Zeitgenossens, der versucht aus den alltäglichen Bahnen auszubrechen. Er hat ja jetzt Zeit, da er pensioniert ist. Also bricht er auf, aber damit erschöpft sich eigentlich auch schon sein Tatendrang.
Die geplanten Interviews, die entweder nicht stattfinden oder zu sehr seltsamen Verläufen führen, sind für mich der Vorwand, um den Versuch "aufzubrechen" zu recht fertigen. Aber er kann nicht aus seiner Haut, er ist kein kontaktfreudiger extrovertierter Mensch ...
Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn nicht viel passiert.
Ja, es passiert nicht wirklich viel in dieser Erzählung, aber das macht irgendwie auch deren Reiz aus. Auf mich macht Karl den Eindruck eines eher unbeholfenen Zeitgenossens, der versucht aus den alltäglichen Bahnen auszubrechen. Er hat ja jetzt Zeit, da er pensioniert ist. Also bricht er auf, aber damit erschöpft sich eigentlich auch schon sein Tatendrang.
Die geplanten Interviews, die entweder nicht stattfinden oder zu sehr seltsamen Verläufen führen, sind für mich der Vorwand, um den Versuch "aufzubrechen" zu recht fertigen. Aber er kann nicht aus seiner Haut, er ist kein kontaktfreudiger extrovertierter Mensch ...
Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn nicht viel passiert.
... wandert weiter zu auweia.
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Das Buch wurde mir am Samstag höchstpersönlich von chawoso übergeben - ich bin sehr gespannt, weil ich mir dieses Buch eigentlich als meinen Favorit auserkoren hatte
Hmmm, ich bin enttäuscht, aber vielleicht ist DAS ja die Intention der Autorin ?
Da ich mal eine Lehrerin aus Bhutan ein paar Wochen bei mir beherbergt habe,habe ich mich sehr mit Gross National Happiness beschäftigt, dem Plan des Königs von Bhutan, seiner Bevölkerung das Glücklichsein per Dekret zu ermöglichen. Im Prinzip wird dort dies dort ähnlich dem Bruttosozialprodukt erhoben, deshalb wird es auch oft als Brutto-Glückseligkeitsprodukt hochstilisiert.
Ich fand es spannend, dieses Projekt als Grundlage für einen deutsche Erzählung zu nehmen. Leider fehlten mir bis auf ein paar Erwähnungen völlig die Bezüge dazu, da hatte ich einfach wohl falsche Erwartungen.
Unabhängig davon, habe ich permanent beim Lesen überlegt, ob mir diese langweilige ereignislose Erzählung vor Augen halten soll, wie belanglos das Leben so genau betrachtet, eigentlich ist. Diese Gedanken habe ich wahrscheinlich nur produziert, weil ich krampfhaft versucht habe diesem Buch irgendeine Rechtfertigung für die Nominierung abzugewinnen. Sollte dies wirklich die Intention gewesen sein, dann fände ich es doch eher sehr deprimierend. Ich könnte es allerdings auch als Anregung nehmen, mein Leben als absolut ereignisreich und glückselig zu sehen, wenn ich es mit diesem armseligen Leben der Protagonisten vergleiche. Das Nonplusultra ist sowieso in einer Gegend zu Leben, die vom Skizirkus lebt und dann keinen Schnee hat. Das geht ja gar nicht !
Da ich mal eine Lehrerin aus Bhutan ein paar Wochen bei mir beherbergt habe,habe ich mich sehr mit Gross National Happiness beschäftigt, dem Plan des Königs von Bhutan, seiner Bevölkerung das Glücklichsein per Dekret zu ermöglichen. Im Prinzip wird dort dies dort ähnlich dem Bruttosozialprodukt erhoben, deshalb wird es auch oft als Brutto-Glückseligkeitsprodukt hochstilisiert.
Ich fand es spannend, dieses Projekt als Grundlage für einen deutsche Erzählung zu nehmen. Leider fehlten mir bis auf ein paar Erwähnungen völlig die Bezüge dazu, da hatte ich einfach wohl falsche Erwartungen.
Unabhängig davon, habe ich permanent beim Lesen überlegt, ob mir diese langweilige ereignislose Erzählung vor Augen halten soll, wie belanglos das Leben so genau betrachtet, eigentlich ist. Diese Gedanken habe ich wahrscheinlich nur produziert, weil ich krampfhaft versucht habe diesem Buch irgendeine Rechtfertigung für die Nominierung abzugewinnen. Sollte dies wirklich die Intention gewesen sein, dann fände ich es doch eher sehr deprimierend. Ich könnte es allerdings auch als Anregung nehmen, mein Leben als absolut ereignisreich und glückselig zu sehen, wenn ich es mit diesem armseligen Leben der Protagonisten vergleiche. Das Nonplusultra ist sowieso in einer Gegend zu Leben, die vom Skizirkus lebt und dann keinen Schnee hat. Das geht ja gar nicht !
wird heute an Seepferdchen weitergeschickt
Gut hier angekommen, trotz Kälte und Eis.
Na da bin ich ja mal gespannt. Sollte das Buch wirklich so langweilig sein, wäre es das erste aus diesem Abo, das mir nicht so zusagt. Und Schlechtes muss es ja schon deshalb geben, damit man das Gute zu schätzen weiß. Insofern gebe ich ein bisschen meiner Vorleserin recht. Und es wäre auch umgekehrt zum letzten Buchpreisabo, bei dem mir fast kein Buch gefallen hat.
Also irgendwie hat es mich nicht so vom Hocker gerissen, vor allem weil ich nicht recht die Intention von Karl nachvollziehen konnte. Zum Glück war es recht schmal, so dass ich irgendwie bis zum Ende durchhalten konnte. Aber es kann halt nicht alles super sein. Kann nun weiter reisen.
Na da bin ich ja mal gespannt. Sollte das Buch wirklich so langweilig sein, wäre es das erste aus diesem Abo, das mir nicht so zusagt. Und Schlechtes muss es ja schon deshalb geben, damit man das Gute zu schätzen weiß. Insofern gebe ich ein bisschen meiner Vorleserin recht. Und es wäre auch umgekehrt zum letzten Buchpreisabo, bei dem mir fast kein Buch gefallen hat.
Also irgendwie hat es mich nicht so vom Hocker gerissen, vor allem weil ich nicht recht die Intention von Karl nachvollziehen konnte. Zum Glück war es recht schmal, so dass ich irgendwie bis zum Ende durchhalten konnte. Aber es kann halt nicht alles super sein. Kann nun weiter reisen.
Ist wohlbehalten hier eingetroffen und kann sofort gelesen werden.
Na das passt ja. Gerade bin ich mit dem letzten Abobuch fertig geworden - schon ist das nächste da. Auf ein Neues ;-) Vielen lieben Dank für's Schicken heixly!
4. Mai 2017
Der Titel dieses schmalen Büchleins fiel mir gleich ins Auge: Ja weshalb tragen denn die Herren Seesterne? Wenn es dazu noch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht, dann muss sich die Lektüre doch lohnen, oder ;-) ?
Um es kurz zu machen: eher nicht. Die Hauptfigur ist Karl, ein pensionierter Lehrer, der im Gegensatz zu seiner Ehefrau Margit nicht so recht etwas mit sich anzufangen weiß. Er möchte die Welt verstehen, die Menschen, "... woher diese Unzufriedenheit kommt, diese Angst, die manche in die falsche Richtung treibt." Auf der Grundlage des Fragebogens zum bhutanischen Bruttonationalglück will er seine eigene Befragung starten und fährt los, ohne Margit zu informieren. In einem kleinen Dorf quartiert er sich in einem Gasthof ein und versucht, sein Projekt umzusetzen. Doch es geht nur stockend voran...
Der Aufbau der Geschichte ist anders als meine Zusammenfassung es hier vermutlich suggeriert. Es wird konsequent Alles aus Karls Sicht berichtet und zwar nicht chronologisch, sondern mit Sprüngen in diverse Vergangenheiten. Zu Beginn ist Karl bereits wieder auf der Rückreise, auf der er sich das Geschehene nochmals durch den Kopf gehen lässt. Dabei springt er in seinen Erinnerungen auch in Zeiten davor, sodass man Margit und ihren Sohn Helmut kennenlernt (ohne ihnen im Buch als realistische Figuren zu begegnen), seine Nachbarn daheim, aber auch eine Jugendliebe.
Eine richtige Geschichte ist es eher nicht, denn der Aufenthalt im Dorf plätschert so dahin und die weiteren Erinnerungen sind eher Stückwerk. Auf mich wirkte es wie die Darstellung eines furchtsamen Mannes, der versucht zu erfahren, wie man glücklich, besser: zufrieden leben kann. Denn auch wenn er seine Frau Margit offensichtlich liebt, machte er auf mich während der ganzen Lektüre weder einen glücklichen noch zufriedenen Eindruck. Zwar ist es deutlich, dass sie die Dominante in der Ehe ist, es wird aber nie explizit dargestellt und Karl scheint nicht darunter zu leiden (oder wenn, dann nur still und leise). Vielmehr hatte ich das Gefühl, als hätte er stets Angst, seine Frau zu verärgern oder zu verlieren, ohne dass es dafür einen konkreten Hinweis gibt.
Die Autorin versteht es durchaus, eine Atmosphäre aufzubauen und schöne Sätze zu schreiben ("Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die so gut ist, dass keine Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod aufgespart werden müssen."), doch sie alleine machen ein Buch noch nicht lesenswert. Es fehlt einfach eine Geschichte, ein Ansatz, an dem sich die eigene Phantasie entlanghangeln könnte. Karl, sein Umfeld und auch sein Projekt bleiben derart farblos, dass ich vermute, dass ich Alles beim nächsten Buch schon wieder vergessen haben werde.
Und weshalb tragen die Herren nun Seesterne? Hm, tja, ich befürchte, ich weiß es schon nicht mehr so genau. War auch nicht so wichtig.
4. Mai 2017
Der Titel dieses schmalen Büchleins fiel mir gleich ins Auge: Ja weshalb tragen denn die Herren Seesterne? Wenn es dazu noch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht, dann muss sich die Lektüre doch lohnen, oder ;-) ?
Um es kurz zu machen: eher nicht. Die Hauptfigur ist Karl, ein pensionierter Lehrer, der im Gegensatz zu seiner Ehefrau Margit nicht so recht etwas mit sich anzufangen weiß. Er möchte die Welt verstehen, die Menschen, "... woher diese Unzufriedenheit kommt, diese Angst, die manche in die falsche Richtung treibt." Auf der Grundlage des Fragebogens zum bhutanischen Bruttonationalglück will er seine eigene Befragung starten und fährt los, ohne Margit zu informieren. In einem kleinen Dorf quartiert er sich in einem Gasthof ein und versucht, sein Projekt umzusetzen. Doch es geht nur stockend voran...
Der Aufbau der Geschichte ist anders als meine Zusammenfassung es hier vermutlich suggeriert. Es wird konsequent Alles aus Karls Sicht berichtet und zwar nicht chronologisch, sondern mit Sprüngen in diverse Vergangenheiten. Zu Beginn ist Karl bereits wieder auf der Rückreise, auf der er sich das Geschehene nochmals durch den Kopf gehen lässt. Dabei springt er in seinen Erinnerungen auch in Zeiten davor, sodass man Margit und ihren Sohn Helmut kennenlernt (ohne ihnen im Buch als realistische Figuren zu begegnen), seine Nachbarn daheim, aber auch eine Jugendliebe.
Eine richtige Geschichte ist es eher nicht, denn der Aufenthalt im Dorf plätschert so dahin und die weiteren Erinnerungen sind eher Stückwerk. Auf mich wirkte es wie die Darstellung eines furchtsamen Mannes, der versucht zu erfahren, wie man glücklich, besser: zufrieden leben kann. Denn auch wenn er seine Frau Margit offensichtlich liebt, machte er auf mich während der ganzen Lektüre weder einen glücklichen noch zufriedenen Eindruck. Zwar ist es deutlich, dass sie die Dominante in der Ehe ist, es wird aber nie explizit dargestellt und Karl scheint nicht darunter zu leiden (oder wenn, dann nur still und leise). Vielmehr hatte ich das Gefühl, als hätte er stets Angst, seine Frau zu verärgern oder zu verlieren, ohne dass es dafür einen konkreten Hinweis gibt.
Die Autorin versteht es durchaus, eine Atmosphäre aufzubauen und schöne Sätze zu schreiben ("Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die so gut ist, dass keine Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod aufgespart werden müssen."), doch sie alleine machen ein Buch noch nicht lesenswert. Es fehlt einfach eine Geschichte, ein Ansatz, an dem sich die eigene Phantasie entlanghangeln könnte. Karl, sein Umfeld und auch sein Projekt bleiben derart farblos, dass ich vermute, dass ich Alles beim nächsten Buch schon wieder vergessen haben werde.
Und weshalb tragen die Herren nun Seesterne? Hm, tja, ich befürchte, ich weiß es schon nicht mehr so genau. War auch nicht so wichtig.
Journal Entry 15 by Xirxe at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases on Friday, May 5, 2017
Released 6 yrs ago (5/5/2017 UTC) at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Die Herren mit den Seesternen sind nun wieder auf der Reise - viel Freude beim Lesen!
Gerade vom Postboten in die Hand gedrückt bekommen. Vielen Dank dafür. Mal sehen, was sich mir in (mit) diesem Buch eröffnet. Ich werde berichten :-)
Hier ist der Forumsbeitrag Shortlist Deutscher Buchpreis 2016
Edita ergänzt am 10. Juli 2017
Die Frage kann ich nun beantworten: Sie wird auf knapp zwei Seiten gestellt und auch beantwortet. Ansonsten habe ich mich echt schwer getan ... und eine Menge Ablenkung dazwischen gelesen.
Die Rezension aus der ZEIT - im Nachgang durchgelesen - erklärt mir das Kammerspiel. Ich habe nichts gegen leise Töne, doch diese waren mir zu "nervtötend". Möge es weiteren Leser:innen gefallen. Das Buch darf weiterreisen. Vielen Dank für das Abo, ich lese dadurch ja doch eine Menge Bücher, die ich nie gekauft hätte. Ab die Post!
Journal Entry 17 by Lillianne at ABO-Runde - Nächste:r Teilnehmer:in in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany on Wednesday, July 12, 2017
Released 6 yrs ago (7/13/2017 UTC) at ABO-Runde - Nächste:r Teilnehmer:in in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses Buch geht nun im RE:formationsjubiläum weiter auf Reisen ... to whom it may concern.
Posteinwurf Innsbrucker Platz 13. Juli 2017 | Leerung 15:45 Uhr
Möge dein Tag durch viele kleine Dinge groß werden.
Singen ist eine feine, edle Kunst und Übung. Es hat nichts zu tun mit der Welt, es ist nicht vorhanden auf dem Marktplatz der Streitigkeiten. Es sorgt sich, wer singt, nicht viel, er vertreibt alle Sorgen und ist guter Dinge. WA 1300
Wir wünschen allen eine schöne Zeit im RE:formationsjubiläumsjahr und viel Freude mit diesem Buch.
Seesterne sind gut angekommen 😊
Das Buch ist ja schon an letzter station, das ging schnell in dieser Runde...
***************************************************************************
18.07.2018
Das Buch hatte mich nach Muscat und zurück begleitet und nun geht's endlich zur Post, bevor ich es noch einmal dahin mitnehme... ;-)
Mir ging es auch so, dass ich ständig darauf wartete, dass irgendein besonderes Ereignis oder wenigstens eine Erkenntnis resultieren würde, aber kam nichts.
Viele Überlegungen und Gedankengänge fand ich dennoch interessant, haben mich teilweise auch angesprochen.
Das Buch ist ja schon an letzter station, das ging schnell in dieser Runde...
***************************************************************************
18.07.2018
Das Buch hatte mich nach Muscat und zurück begleitet und nun geht's endlich zur Post, bevor ich es noch einmal dahin mitnehme... ;-)
Mir ging es auch so, dass ich ständig darauf wartete, dass irgendein besonderes Ereignis oder wenigstens eine Erkenntnis resultieren würde, aber kam nichts.
Viele Überlegungen und Gedankengänge fand ich dennoch interessant, haben mich teilweise auch angesprochen.
Journal Entry 19 by karneol at By mail, A Bookring -- Controlled Releases on Wednesday, July 18, 2018
Released 5 yrs ago (7/18/2018 UTC) at By mail, A Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Reist nun nach Hause.