Einmal angenommen ...
... dein Mann hat sich aus dem Staub gemacht. Du schaffst es kaum, deine Familie über Wasser zu halten. Deine hochbegabte Tochter bekommt eine einmalige Chance. Und du bist zu arm, um ihren traum Wirklichkeit werden zu lassen. Plötzlich liegt da ein Bündel Geldscheine. Du weißt, dass es falsch ist. Aber auf einen Schlag wäre dein Leben so viel einfacher ...

Und einmal angenommen, du strandest mitten in der Nacht mit deinen Kindern am Straßenrand - und genau der Mann, dem das Geld gehört, bietet an, euch mitzunehmen. Würdest du einsteigen? Würdest du ihm irgendwann während eures verrückten Roadtrips gestehen, was du getan hast?

Und kann das gutgehen, wenn du dich ausgerechnet in diesen Mann verliebst?

reist zu Lilo37fee für das Bücherregal der OBCZKelheim

Wenn man mal wieder ein paar Tränlein vergießen möchte, ist das definitiv das richtige Buch!
Die junge alleinerziehende Mutter Jess lebt von der Hand in den Mund. Vom Vater der Kinder wird sie nicht unterstützt. Die Kinder werden gemobbt. Sie selbst hat mehrere Jobs und hält sich gerade so über Wasser. Ihre Tochter Tanzie ist ein Mathegenie und erhält ein Stipendium für eine Eliteschule. Doch selbst mit dem Stipendium wird die Schule für Jess eigentlich zu teuer.
Da tritt genau zu dieser Zeit der Geschäftsmann Ed in Jess´ Leben. Ed hat einen Rechtsstreit am Hals, der ihn schnell seiner wenigen Freunde und seiner Firma entledigt hat. Der Hintergrund war, dass er eine Frau in firmeninterne Insidergeschäfte eingeweiht hatte. Diese konnte daher einen hohen Aktienanteil zeichnen und sich finanziell gesund stoßen.
Diese Personen (Jess´ Familie, ihr Hund und Ed) landen gemeinsam im Auto und fahren nach Schottland.
Der Roadtripp endet vorhersehbar und dennoch ist das Buch ausgesprochen schön zu lesen. Es überzeugt nicht alles, aber insgesamt finde ich die Personen sehr gelungen. Ich mag den Handlungsstrang um Nicky am liebsten, den pubertierenden, unsicheren und gemobbten Jugendlichen, der sich selbst dennoch treu bleibt. Mir gefällt es, wie er (mit Eds Hilfe) seine Lösung findet. Ich mag den Gedanken, dass man irgendwann „seinen Clan“ findet- weil es auch tatsächlich oft so ist. Irgendwann betrittst du einen Raum und denkst: Ach, hier sind sie. Manchmal muss man dafür 40 Jahre alt werden :-)
Trotz kleinerer Schwächen ist das wirklich ein sehr schönes Buch, das einen fröhlich stimmt. Und noch ein Wort zu Jojo Moyes´ Auswahl der Protagonistinnen. Wie auch der Spiegel find ich es genial, dass sie keine „tollen Frauen“ als Hauptakteurinnen nutzt. Ich zitiere Spiegel-online vom 11.06.2014: „Das ist erstens ziemlich sympathisch und zweitens ziemlich klug, weil Moyes damit das Identifikationspotenzial ihrer Bücher erhöht. Nicht jede Leserin ist Kreativchefin irgendeines Konzerns. Aber jede Kreativchefin hat wahrscheinlich irgendwann einmal in einem Café gejobbt.“

Das Buch steht im Regal der OBCZ Kelheim.

-> 24.10.2019 reist als RABCK

Kam heute mit der Post an. Vielen lieben Dank liebe Lilo37fee😚 ich freue mich sehr auf's Lesen!