Gestern bei einer Auswilderung aus dem öffentlichen Bücherregal, Holzmarkt in Kulmbach, Bayern, Germany befreit.

Während der Nazi-Dikatur wurden zehntausende Bücher auf den Scheiterhaufen geworfen, darunter die Werke von Erich Maria Remarque.

Meine weiteren Werke von Erich Maria Remarque

Robert, Gottfried und Otto sind nicht die "Drei von der Tankstelle", aber die "Drei von der Werkstatt", die sie gemeinsam betreiben. Im 1. Weltkrieg haben sie gelernt, einander auf Leben und Tod zu vertrauen, sie stehen füreinander ein wie Dumas' "Drei Musketiere": Alle für einen, einer für alle. Mit Zigaretten, Schnaps und Autorennen vertreiben sie sich die Zeit; ist ihr Leben auch kein Zuckerschlecken, so sind sie inmitten von Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Elend gar nicht mal so schlecht dran. Dann lernt Robert Patrice kennen, verliebt sich in sie und die Welt ist plötzlich völlig verwandelt.

Ein harter Roman aus einer harten Zeit, spannend geschrieben und so meisterhaft geschildert, daß man die Stimmung der handelnden Personen immer gut nacherleben kann. Fortuna lächelt, manchmal ist sie den drei Hauptpersonen auch kurzzeitig eine holde Gefährtin, aber das Schicksal zeigt sich so, wie es in Wirklichkeit ist: Erbarmungslos.

Markante Zitate
• Das menschliche Leben ist zu lang für die Liebe. [...] Liebe ist wunderbar. Aber einem ist sie immer zu lang. Und der andere, der sitzt dann da und stiert. Stiert wie wahnsinnig. (S. 84)
• Ich kramte zwischen den ausgestellten Sachen umher und sah mir ein paar von den Büchern an, - zerlesene billige Exemplare griechischer und lateinischer Klassiker mit vielen handschriftlichen Notizen am Rande. Auf den verschossenen, zerblätterten Seiten standen nicht mehr die Verse von Horaz und die Lieder Anakreons, - auf ihnen stand nur noch der Schrei der Not und der Hilflosigkeit eines verlorenen Lebens. Wer diese Bücher besessen hatte, dem waren sie Zuflucht gewesen, und er hatte sie behalten bis zuletzt, und wer sie hergegeben hatte, hierher, der war am Ende. (S. 108f)
• Melancholisch wird man, wenn man über das Leben nachdenkt; - zynisch, wenn man sieht, wie die meisten damit fertig werden. (S. 116)
• Es war merkwürdig: wirklich neu und bildkräftig im Ausdruck wurde der Mensch nur, wenn er schimpfte. Wie ewig gleichmäßig waren die Ausdrücke der Liebe, - und wie wechselvoll dagegen die Skala der Flüche! (S. 204)
• Er liebte die Frau nicht mehr, das war anzunehmen; - aber er war an sie gewöhnt, und für einen Buchhalter konnte Gewohnheit mehr sein als Liebe. (S. 256)
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efell - Lesechallenge 2021
A - Wohnzimmer- 15 Bücher
03. Stichwort: Uhr, Zahl, Zeit

Gute Reise!

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__ Von der Vortragskunst • Rudolf Steiner