Bonjour Tristesse

Registered by erinacea of Friedrichshain, Berlin Germany on 3/9/2016
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Journal Entry 1 by erinacea from Friedrichshain, Berlin Germany on Wednesday, March 9, 2016
Laut meinen Aufzeichnungen habe ich dieses Buch im November 2006 auf einer Art Floh- oder Büchermarkt gekauft. Jetzt im Zuge meiner Ein-Buch-pro-Woche-Challenge tatsächlich gelesen.

Da das Buch keinen Klappen- oder Einbandtext aufweist, hatte ich keine Ahnung, worum es ging. (Ich hätte auf Liebeskummer getippt.) Lediglich der Titel war mir ein Begriff. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, was mich damals veranlasst hat, es zu kaufen.

Inhalt:
Die 17jährige Cécile verbringt die Sommerferien mit ihrem Vater und dessen aktueller Geliebten. Als Céciles Vater eine langjährige Bekannte einlädt, entspinnt sich ein Konkurrenzkampf zwischen den beiden Frauen, in dem Cécile hin- und hergerissen schließlich Partei ergreift.

Dieses Buch hat mir von allen bisher dieses Jahr gelesenen deutlich am wenigsten gefallen. Anfangs hatte ich große Probleme, mich in den Schreibstil einzufinden. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder die Wortwahl schon im Original etwas merkwürdig ausfällt, aber ich bin immer mal wieder über (meistens) Adjektive gestolpert, die im Kontext des entsprechenden Satzes nicht so recht passten. Was sich vermutlich schon im Original findet, sind die teils gewöhnungsbedürftigen Übergänge zwischen zwei Sätzen, die sich widersprechen, aber dennoch durch "und", "denn", "weil" oder "auch" miteinander verknüpft sind. Ich habe überlegt, ob es sich vielleicht um ein Stilmittel handeln könnte, um Céciles Denkweise zu veranschaulichen, aber dafür passieren diese Schnitzer dann wieder zu selten.

Ein größeres Problem war für mich, dass ich die Hauptfigur recht unsympathisch fand und mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren konnte. Selbst mit 17 war ich der ernsten, reservierten Anne bedeutend ähnlicher als jemals in meinem Leben der vergnügungssüchtigen Cécile.

Ich kann verstehen, dass Cécile sich sorgt, dass Annes Anwesenheit die Beziehung zu ihrem Vater verändern und dem gewohnten angenehm lockeren Leben ein Ende bereiten würde. Und auch, dass sie sich darüber ärgert, dass Anne ihr ungerechterweise den Umgang mit Cyril verbietet, mit dem Cécile so gern Zeit verbringt (und knutscht) und der dazu noch die einzige annähernd gleichaltrige Person in der Umgebung ist. Und dass sie dagegen aufbegehrt, die Sommerferien über für eine Prüfung büffeln zu müssen.

Ihr Entschluss, Anne von der Seite ihres Vaters zu vertreiben, ist daher vollkommen nachvollziehbar, selbst wenn er aus rein egoistischen Motiven erfolgt. Ich hätte Cécile gern auf ihrem Rachefeldzug begleitet, wenn sie nicht ständig ihre Meinung dazu gewechselt hätte. Ihre Schuldgefühle und Zweifel sind natürlich verständlich, zumal Anne sich ihr gegenüber im Allgemeinen freundlich verhält und Cécile sie offenkundig auch bewundert, aber dennoch lässt sie die einmal ins Rollen gebrachte Intrige laufen. Auch das kann ich wieder gut nachvollziehen, da das Beichten ihres Plans ebenfalls die Beziehung sowohl zu ihrem Vater als auch zu Anne zerrütten würde. Und so hofft sie, dass das ganze im Sande verläuft oder wenigstens keine ernsthaften Konsequenzen nach sich zieht.

Und doch: Cécile ist in ihrer Einschätzung ihrer selbst und der ganzen Situation dermaßen wankelmütig, dass es nervt. Mal schilt sie sich als schwach, dann wieder platzt sie fast vor Stolz über ihre Raffinesse. Das naive Vertrauen zu Cyril (Spoiler Sichtbarmachen durch Markieren: als dieser sich sorgt, sie könnte schwanger werden) und die Tatsache, dass sie dem schwerverliebten Studenten Hoffnungen macht, obwohl sie gar nicht beabsichtigt, seinen Antrag anzunehmen, tragen ihr übriges dazu bei, mich von Cécile zu entfremden.

Zum Schluss habe ich gar den Eindruck, dass sie sich in dem Gefühl der Traurigkeit geradezu suhlt, obwohl sie doch (großer Spoiler!) einen Menschen auf dem Gewissen hat.

Ein paar Anmerkungen zum Schluss (Spoiler!!!): An einen Suizid hatte ich zunächst gar nicht gedacht. Anne war so aufgewühlt, dass ein durch Unachtsamkeit ausgelöster Unfall vollkommen plausibel ist. Andererseits hat Cécile Recht, dass es zu ihrer geradlinigen Art passen würde, besonders, wenn - da sie sonst so reserviert war - Raymond ihre große Liebe war.

Ohne Zweifel trägt Cécile eine Mitschuld an Annes Tod. Allerdings ist fraglich, ob Raymond als Ehemann plötzlich treu geworden wäre oder die Katastrophe nur eine Frage der Zeit war. Interessanterweise bringt Cécile dieses entlastende Argument selbst nicht zur Sprache. Nach Annes Tod ist sie nur noch damit beschäftigt zu vergessen (und später sich davon abzulenken).


Wieder einmal habe ich keine Ahnung, was ich jetzt mit diesem Buch anstellen soll.

Journal Entry 2 by erinacea at Kreuzberg, Berlin Germany on Sunday, April 10, 2016

Released 8 yrs ago (4/10/2016 UTC) at Kreuzberg, Berlin Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Kam mit zum Frühstücksmeetup, wanderte allerdings mangels Interessenten anschließend in eine BücherBoxX in der Nähe.


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erinacea

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Journal Entry 3 by winghavelblumewing at Neuruppin, Brandenburg Germany on Sunday, May 1, 2016
10.4. : Mitgenommen für die Herrfurth-Box, die Inken mir noch zeigen will.

Released 8 yrs ago (4/10/2016 UTC) at BücherboXX-Luftbruecke Herrfurthplatz (CLOSED) in Neukölln, Berlin Germany

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch freut sich, wenn es bald wieder gelesen wird. Über einen gefunden- oder gelesen-Eintrag hier würde ich mich sehr freuen.

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