Dieser Roman ist eine Deutschlanddiagnose aus der Sicht eines Beobachters mit überscharfer Wahrnehmung und merkwürdigen Angewohnheiten, der bei seinen pointierten Analysen immer wieder auch den Blick auf das eigene Leben riskiert.

Es geht viel um Sex ("Ich drehe mich zur anderen Seite, wo Gina Gershon dem Juristen erklärt, dass Frauen Sex vortäuschen, um Liebe zu erhalten, während Männer Liebe vortäuschen, um Sex zu kriegen ... Da hätten wir das übliche Zeug geredet, und dann hätte ich gesagt, mein letztes sexuelles Erlebnis sei gewesen, wie mir vor zwei Monaten beim Fußball jemand den Ball in die Eier geschossen habe. Daraufhin habe Ines gesagt, dem ließe sich abhelfen.") und Frauen ("Es könnte alles so einfach sein. Sie müssten nur Proust lesen, keine Handtäschlein tragen und diesen Quatsch mit den Kindern vergessen.")


über den Autor:

Wolfgang Herrndorf, geboren 1965 in Hamburg, studierte Malerei in Nürnberg und lebt in Berlin. Er schrieb den Roman "In Plüschgewittern", malte die Cover zu Frank Schulz' "Hagener Trilogie" und ist IM der Zentralen Intelligenz Agentur. Er bekam 2004 beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb den Publikumspreis für eine Vorform der Geschichte "Diesseits des Van-Allen-Gürtels". Im März 2012 erhielt Herrndorf für "Sand" den Leipziger Buchpreis. Nach der Diagnose eines Hirntumors eröffnete Herrndorf ein Blog unter dem Titel "Arbeit und Struktur". Er nahm sich im August 2013 am Nordufer in Berlin-Wedding das Leben.

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