Eine Buchspende für BC.

Dieses Buch begleitet mich heute zum Neusser Treffen in die Alte Post.
Sollte sich direkt beim Treffen kein interessierter Leser finden, dann wandert das Buch dort auf die Fensterbank.


@Finder:
Ich wünsche Dir viel Spaß mit diesem Buch.
Es wäre schön, wenn Du hier eine kleine Nachricht hinterlassen könntest (das geht auch anonym), damit ich erfahre, welchen Weg das Buch genommen hat.

@Buch:
Ich wünsche Dir eine wunderbare und lange Reise, auf der Dir hoffentlich viele interessante Menschen (und begeisterte Leser) begegnen werden.
Lass mal wieder von Dir hören!

Das Buch hat mich direkt angesprochen und ist ganz spontan in meiner Taschen gelandet. Ob das wohl damit zusammenhängt, dass ich es auf den ersten Blick für ein Kinderbuch gehalten habe? Jedenfalls bin ich gespannt auf Miss Lizzie.

Dieses Buch versteckte sich hinter dem 23. Türchen meines diesjährigen Adventskalenders und wird 2017 als Ring auf die Reise gehen.

Teilnehmer sind:
Booklover-IGB aus St. Ingbert
Buecherwurm101 aus Ludwigshafen
...
du?

Und zum Schluß bitte wieder an dracessa nach Mönchengladbach

Und so beginnt das 1. Kapitel:
Die Tage waren damals länger, in jenem längst vergangenen Sommer an der See, und die Luft war milder und das Sonnenlicht goldener, das sich flimmernd und flirrend auf einem blaueren Meer brach. Die Männer trugen makelloses weißes Leinen und kesse Kreissägen aus Stroh, wenn sie, die Hände in den Hosentaschen, die Strandpromenade auf und ab flanierten; die Frauen trugen weiße Spitze und weiße Hüte, die breitkrempig und flott waren. Das Kleid, das ich in jenem Sommer am häufigsten trug (und doch glaubte, nicht oft genug getragen zu haben, gar nicht oft genug tragen zu können), war in der Tat mein allererstes Spitzenkleid, und bis zum heutigen Tag kann ich das wispernde Geräusch hören, das es machte, wenn die Briese, warm und frisch und nach salz riechend, fächelnd vom Wasser kam. Und ich kann noch das Rascheln der Krinoline darunter hören; und an meinem Hals, so deutlich und wahrhaftig, als wäre es in diesem Augenblick, kann ich das Flattern und Kitzeln der Hutbänder spüren. Die Zeit geht nicht wirklich dahin; nur die Menschen.
Es muss in jenem Sommer, außer Miss Lizzie, noch andere Frauen gegeben haben, die Trauer trugen; aber ich kann mich um nichts in der Welt an sie erinnern. Vielleicht verbargen sie sich und ihren Kummer in ihren Häusern, wagten sich nicht hinaus in die helle, weiße, sonnendurchflutete Welt, wo Kummer erbärmlich, pflichtvergessen erschienen wäre. Vielleicht war ich in jenem Sommer aber auch so mit mir selbst beschäftigt, so berauscht von dem Bewusstsein grenzenloser Möglichkeiten, die sich mir und der Welt insgesamt boten, dass ich sie nicht sah.
Denn zwei Jahre nach dem Ende des Weltkrieges, des ersten, wie sich herausstellen sollte, hatte das Land endlich den Gürtel aufgeschnallt und die Krawatte gelockert. Die Frauen hatten das Wahlrecht erhalten; und mit ihm hatten sie dazu beigetragen, die Demokraten – repräsentiert durch den düsteren, trübsinnigen Mr. Wilson und seinen etwaigen Nachfolger, Mr. Cox – durch die Republikaner zu ersetzen, repräsentiert durch den jovialen, stattlichen Mr. Harding. Überall herrschte ein Gefühl der Erwartung, als harrte gleich hinter der nächsten Ecke Etwas Ganz Wunderbares. Kein Wunder also, dass ein dreizehnjähriges Mädchen (das, wie es meinte, gerade die Schwelle zum Frausein erreicht hatte) etwas so Schäbiges, so Anstößiges wie Trauer möglicherweise einfach nicht wahrnahm.
Schwer wäre es dagegen gefallen, Miss Lizzie nicht wahrzunehmen. Zum einen war sie unsere nächste Nachbarin. Sie hatte das weiße, mit Schindeln verkleidete Ferienhaus neben unserem gemietet, und jeden Morgen ging sie, während ich sie vom Wohnzimmer aus beobachtete, geschäftig die Stufen hinunter und durch den kleinen sandigen Vorgarten, wo büschelweise Unkraut wuchs, zum Törchen des Lattenzauns. Sie klinkte das Törchen auf, schlüpfte durch, drehte sich dann um und klinkte es sorgfältig und mit Bedacht wieder zu wie jemand, der sich gegen Eindringlinge vorsieht. Und dann eilte sie die Straße hinunter, eine kleine stämmige Gestalt, die Hände verschränkt in die Ärmel ihres schwarzen Kleides geschoben, die Handtasche über den Unterarm gehängt wie ein Vorhängeschloss. Bei Gehen zog sie die Schultern hoch und beugte sich leicht nach vorn, wie gegen einen ureigenen Wind gestemmt, und sie trug ihr Schwarz, wie ich fand, geradezu stolz: als wäre es eine Uniform, als wäre sie bei einem Defilee.

Das Buch ist unterwegs zum ersten Teilnehmer. Ich wünsche spannende Unterhaltung!
Gute Reise, liebes Buch. Lass bei Gelegenheit mal von dir hören!

Vielen Dank für den Ring!

Auf dieses Buch bin ich sehr gespannt.

Ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen, muss aber leider feststellen, dass mir der Erzählstil auf Dauer gar nicht gefällt.

Das Buch ist heute weitergereist.

Die Lizzie macht nun Station bei mir. Ich bin schon gespannt. Da zum Glück vor der Heimreise niemand mehr darauf wartet, nimmt mir das etwas den Zeitdruck. Hier liegt noch einiges, was zu lesen ist.

Doch, ich fand es nett für zwischendurch. Nach einem Buch über den Kriegsalltag war das angenehm leichte Kost.

Darf nun wieder nach Hause.

Und schon ist das Buch von seiner kleinen Rundreise zurück. Es wandert jetzt erst mal wieder auf meinen Mt. TBR...

Mir hat das Buch ganz gut gefallen, besonders die Atmosphäre eines amerikanischen Urlaubsorts Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer von Vorurteilen und Vorverurteilungen geprägten Kleinstadt, in der jeder den Mörder schon zu kennen glaubt, erweist es sich als besonders schwierig, dem Täter auf die Spur zu kommen.
Ohne zu spoilern - auch in diesem Fall war es nicht der Gärtner.

Ich habe das Buch an eine Kollegin weitergegeben und wünsche gute Unterhaltung.
Gute Reise, liebes Buch. Lass bei Gelegenheit mal von dir hören!
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Lieber Finder,

dieses Buch wurde nicht verloren, sondern absichtlich hinterlassen, um gefunden zu werden. Du kannst es lesen und dann wieder frei lassen oder an jemanden weitergeben, damit es seine Reise um die Welt fortsetzen kann.

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Vielen Dank für Deinen Eintrag und viel Spaß mit dem Buch und vielleicht auch bei Bookcrossing!