Die Nacht von Lissabon

by Erich Maria Remarque | Literature & Fiction |
ISBN: Global Overview for this book
Registered by litrajunkie of Pretzfeld, Bayern Germany on 11/2/2015
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Journal Entry 1 by litrajunkie from Pretzfeld, Bayern Germany on Monday, November 2, 2015
Beim Allerheiligenausflug aus dem öffentlichen Bücherregal, Holzmarkt in Kulmbach, Bayern Germany befreit. Remarques "Im Westen nichts Neues" hat mich schon als Jugendlicher sehr beeindruckt. Jetzt möchte ich sein Spätwerk kennenlernen.

Klappentext
Das dunkle Jahr 1942. Am nächtlichen Kai in Lissabon starrt ein Mann auf ein Schiff. Der Mann ist ein deutscher Emigrant. Sein Ziel ist Amerika. Aber er hat weder Visum noch Geld. Plötzlich bietet ihm ein Unbekannter zwei Schiffskarten an. Geschenkt; doch unter einer Bedingung: Er will in dieser Nacht nicht allen bleiben. Er will dem andern seine Geschichte erzählen, die Geschichte seiner Flucht, eine Geschichte, die in Osnabrück und im Jahre 1933 begann und in dieser Nacht am Kai von Lissabon, der letzten Zuflucht aller europäischen Flüchtlinge, endet. Die Geschichte anzuhören ist der einzige Preis für die Freiheit des einen, die dem andren, der das letzte Schiff verschenken will, nichts mehr bedeutet. Die Frau, um deretwillen ihm die Freiheit kostbar war, hatte er verloren. Das Schiff, das da draußen in der Mündung des Tejo lag, hätte das Schiff seiner Rettung werden sollen. Der, dem er die Geschichte erzählen wird, hat, wie er selber, die unbeschreiblichen Stationen, die Passion dieses elenden Jahrhunderts erlitten. Es gibt keinen Preis für Menschlichkeit, es gibt keinen Preis für Unmenschlichkeit, es gibt Geschichten, die Romanen gleichen, Geschichten von dem Jammer und dem Elend und der Größe, von der Leidensfähigkeit und der Fähigkeit zu lieben, fordernder als die Wirklichkeit selbst, die vielleicht, vielleicht bewirken, daß anderen erspart bleibt, was jenen, die sich um diesen Paß versammeln, geschehen ist.

Angesichts des Flüchtlingsansturms auf Europa - und der teils erschreckend ewiggestrigen Reaktionen einiger Mitbürger - von ungebrochener, bedrängender Aktualität.

Während der Nazi-Dikatur wurden zehntausende Bücher auf den Scheiterhaufen geworfen, darunter die Werke von Erich Maria Remarque.

Meine weiteren Werke von Erich Maria Remarque

Meine weiteren Exemplare dieses Werks
2022-09-15 Zufallsfund in Stegaurach

Meine weiteren heutigen BC-Aktivitäten

Journal Entry 2 by litrajunkie at Pretzfeld, Bayern Germany on Monday, April 18, 2016
Gerade angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik ein hochinteressantes Buch über eine Zeit, in der Deutsche verzweifelt bei anderen Nationen um Schutz und Hilfe, mindestens aber eine kurze Frist der Duldung bettelten.

Schon scheint es bei den Nutznießern des Wirtschaftswunders vergessen, wie schnell es mit Reichtum und Zufriedenheit vorbei sein kann, wenn (Bürger-)Krieg und/oder ein Unrechtsregime einem den sicher geglaubten Boden unter den Füßen wegziehen.

Remarque beschreibt eindringlich das Gefühl der Verlorenheit, der Hilflosigkeit und der Unsicherheit der gehetzten Kreatur, die sich mit Schläue, Beziehungen, (Aber-)Glauben und vor allem auch durch Glück von einem Tag zum anderen durchschlägt, immer bedacht, kein Aufsehen zu erregen, immer auf der Suche nach der nächsten Mahlzeit bzw. dem nächsten Nachtlager.

Trotz der starken Prosa des Autors kann man sich als Nichtbetroffener diese prekäre Situation wohl nur unzureichend vorstellen. Dabei gab es zwei entscheidende Abstufungen: Außerhalb der von Nazi-Deutschland besetzten Gebiete drohte nur Verhaftung und Abschiebung (wobei man lernt, das Gefängnisse in der Schweiz besser beheizt sind als die Frankreichs), aus dem Gefängnis durfte man aber sogar einen Brief schreiben. Innerhalb der besetzten Gebiete (und sogar in einem nicht immer wohldefinierten Ausstrahlungsbereich darum herum) drohten Folter, menschenunwürdige Haftbedingungen und die psychische sowie physische Vernichtung.

Mögen wir als europäische Staatengemeinschaft die jetzige Krise humaner meistern, als es damals vor dem Hintergrund des großen Krieges und der unmenschlichen Ausrottungspolitik der Nazis geschah. Vor allem: mögen doch die Menschen endlich aufhören, sich gegenseitig die Butter vom Brot zu nehmen und einander umzubringen - zumindest träumen möchte ich das dürfen.

Folgendes Zitat hat mich beeindruckt: "Einsamkeit sucht Gefährten und fragt nicht, wer es ist. Wer das nicht weiß, war nie einsam, sondern nur allein." (S. 263)

Journal Entry 3 by litrajunkie at Botanischer Garten in Erlangen, Bayern Germany on Monday, July 11, 2016

Released 7 yrs ago (7/10/2016 UTC) at Botanischer Garten in Erlangen, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

Beim gestrigen Release-Spaziergang ließ ich als Themenrelease anläßlich des Finales der Fußball-EM 2016 (Portugal gegen den Gastgeber Frankreich) dieses Buch für die portugiesische Seite frei.

Im Rahmen des künstlerischen Vorleseprojekts der Loschgeschule wurden unter dem Motto "Magische Plätze - 100 Stühle" im ganzen Stadtgebiet originelle, eigens gezimmerte Vorlesestühle (mit dem Hinweis: "Vorlesestuhl - Benutzen auf eigene Gefahr!") verteilt. Keiner glich dem anderen und ich fand zufällig den, der eine pultförmige Ablage hatte - ideal für eine Auswilderung. Das Bild habe ich unmittelbar danach aufgenommen und dann noch eine Zeit in der Nähe auf einer Bank gesessen und das Buch unauffällig beobachtet. Mehrere Menschen kamen vorbei - teils allein, teils in Gruppen - und wohl ein halbes Dutzend haben das im Freilaßbeutel geschützte Buch in die Hand genommen und betrachtet, einige davon packten es sogar aus, blätterten darin und versiegelten es wieder in der Hülle, um es wieder auf dem Vorlesepult abzulegen. Als ich ca. eine Stunde später den Beobachtungsposten aufgab, hatte es noch keinen neuen Leser gefunden. Folgende kleine Begebenheiten möchte ich herausheben:

• Ein junger Mann diskutierte die Biografie des Autors mit seiner Begleiterin.
• Eine farbenfroh gekleidete Dame mit breitkrempigem Strohhut, die es eingehend betrachtete, auspackte, wieder eintütete und zurücklegte.
• Eine fünfköpfige Gruppe junger Italiener, die das Buch ebenfalls aufnahmen. Die in der Nähe auf einer weiteren Bank ruhende, o.g. Dame ging auf sie zu und erklärte ihnen die Prinzipien von BookCrossing; sie schien darin so bewandert, daß ich sie beinahe unter Aufgabe meines Inkognitos angesprochen hätte. Leider waren alle der Meinung, so etwas gäbe es in Italien nicht, was natürlich nicht stimmt.
• Ein junger Mann in Begleitung zweier Personen, der das Buch im Freilaßbeutel fotografierte, dann aber wieder auf das Pult zurücklegte. Ich schloß daraus, daß er BC noch nicht kannte, sehr interessant findet - sich vielleicht sogar anmelden wird -, aber eben nicht mit diesem Buch als erstem JE seines BC-Lebens.

Weitere auf diesem Release-Spaziergang freigelassene Bücher
__ History and Battlefields of the Civil WarJohn Bowen
__ Gebrauchsanweisung für FrankreichJohannes Willms

Bei diesem Release-Spaziergang eingesammelte Bücher
Carlotta und die LiebeGiovanni Guareschi
Die kleine WeltlaternePeter Bamm
In Nürnberg singen die NachtigallenHelmuth M. Böttcher
Zwischendurch Werner Finck
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Update 2017-06-13
Bei [Gefundene Bücher] Juli 2016 eingetragen.

2016-05-30 hatte ich den letzten JE für eine Auswilderung; der nächste erfolgte am 2016-09-02.

Journal Entry 4 by opawal at Erlangen, Bayern Germany on Tuesday, July 12, 2016
Guter Platz auf dem Vorlesestuhl - bis der Gärtner den Beregner eingeschaltet hatte. Jetzt trocknet Remarque erstmal.

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