Die Kaiserin-Mutter traut ihren Ohren nicht! Will doch ihr Sohn und Augapfel, Kronprinz Justinian, im reifen Alter von 40 Jahren tatsächlich in den byzantinischen Hafen der Ehe segeln. Damit nicht genug: Die alte Dame ist entsetzt, dass der mächtige Filius sich ausgerechnet ein Mädchen aus den untersten Schichten seines zukünftigen Reiches ausgeguckt hat: Theodora (um 497 bis 548), die Tochter eines Bärenwärters ist jung, gescheit und ehrgeizig. So ehrgeizig, dass sie sich zu Höherem berufen fühlt, ihren bisherigen Broterwerb als Dirne aufgibt und die frei werdenden Energien darauf konzentriert, den Kronprinzen zu umgarnen. Der verfängt sich im Netz, lässt seinen Onkel, den amtierenden Kaiser Justin, flink die ehehinderlichen Standesgesetze ändern und wird trotz des erbitterten Widerstandes seiner Mutter mit dem einstigen Straßenmädchen getraut. Bald darauf ist er Kaiser, und Theodora bescheidet sich keineswegs mit der Rolle der Gattin, sondern regiert nach Leibeskräften mit. Dank Klugheit und Mut gewinnt sie täglich größeren Einfluss. Als der Pöbel die Stadt anzündet und gegen den Kaiser revoltiert, ist Theodora auf dem Zenit ihrer Macht. Mit einer flammenden Rede vor dem Kriegsrat hindert sie ihren Mann an der Kapitulation und rettet das Reich.
Theodora, Aufstieg und Herrschaft einer byzantinischen Kaiserin ist mehr als das detailgenaue Portrait einer außergwöhnlichen Frau. Autor Anthony Bridge zeichnet darüber hinaus ein gut beschriebenes, spannendes und farbiges Bild des byzantinischen Reiches mit all seinem Luxus und den bisweilen tödlichen Intrigen und Zwistigkeiten an Hof und Kirche. --Katja Doubek

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