Dieses Buch habe ich angeschafft nachdem ich im BC-Forum über die Aktion "Interessanter Frauenverlag! Wir machen ein Abo draus" gestolpert bin.
http://www.bookcrossing.com/forum/14/515181
Spontan entschlossen meldete ich mich zur Teilnahme an und entschied mich zunächst für Band 6 der Reihe, weil mich das Thema Migration und Kinderarmut interessiert.

Das Buch:
Als Leena und ihre Familie eine neue Wohnung finden, scheint sich alles zum Guten zu fügen. Drei Zimmer mit Balkon, Parkett und Farbfernseher, ein Spielplatz direkt vor der Tür. Doch bei den Schweden heißt das neue Viertel für die finnischen Gastarbeiter abfällig Schweinehäuser. Die Eltern sind arm. Und sie trinken. Wo ist Leenas Platz in dieser Welt? Einfühlsam beschreibt das Bestsellerdebüt Kinderarmut in der Wohlstandsgesellschaft, mitten im südschwedischen Ystad, wo sonst Wallander seine Fälle löst. Die Brisanz reicht weit über die 1960er und 1970er Jahre hinaus.

Die Autorin:
Susanna Alakoski, geboren 1962 in Vasa, Finnland, wuchs im südschwedischen Ystad auf, dem Schauplatz ihres ersten Romans. Heute lebt sie in Stockholm, schreibt für schwedische Zeitungen und ist frauenpolitisch aktiv. "Bessere Zeiten" wurde als bester schwedischer Roman des Jahres 2006 ausgezeichnet und 2010 mit Starbesetzung verfilmt.

Geplante Reiseroute des Buches:
Ich schicke den Band Anfang Februar an die Nummer 1 der Liste, dann wird es der Reihe nach weitergereicht.
1. boudie-martine
2. MaggyGray
3. Lilo37Fee
4. ChaosHamburg
5. Bonnie möchte mangels Lesezeit nicht mehr mitlesen
6. 3malglueck
7. Lambertus
8. Trinibell
9. efell
10. inken
[11. Jurinde möchte diesen Band nicht - also direkt von 10. nach 12.]
12. chawoso

13. katopua <<= hatte das Buch noch nicht.

14. Silvestra <<= angekommen
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Liebe MitleserInnen, zur besseren Übersicht habe ich nun bei allen Teilnehmerinnen, die das Buch bereits hatten (oder nicht mehr wollen), den Link herausgenommen, so dass nur noch diejenigen verlinkt sind, die das Buch noch nicht hatten und meines Wissens nach noch lesen möchten. ___________________________________________________________________________
Die BCID steht ganz vorne, dummerweise UNTER dem Umschlag ;-}

Leena, die Ich-Erzählerin dieses Entwicklungsromans hofft trotz aller Widrigkeiten auf "Bessere Zeiten". Diese sehr ergreifende Schilderung einer nahezu glück- und perspektivlosen Kindheit zog mich rasch in ihren Bann.

Die Autorin beschreibt mal kühl distanziert schildernd [gleich am Beginn des Buches werden überzählige Katzenbabys im Eimer ertränkt...], mal sehr poetisch und dennoch in schonungsloser Offenheit wie Leena sich und ihre Welt erlebt: Ebenso verzweifelt wie hartnäckig versucht sie immer wieder ihre alkoholabhängigen Eltern vom Trinken abzuhalten, ihren kleinen Bruder zu beschützen und sich selbst, ihre Geschwister sowie Hund und Katze vor dem Verhungern zu bewahren. Immer wieder scheitert sie und wird von Ärzten, Polizei und dem Jugendamt ebenso im Stich gelassen wie von ihrem Lehrer, der offenbar nicht sehen will, was offensichtlich ist ... aus Hilflosigkeit ...
Wie gut, dass sie mit ihrem Schicksal nicht allein ist - die Menschen um sie herum erleben ähnliches und so geben sie und ihre beste Freundin sich gegenseitig Halt, wenn die Eltern während des Suff-Quartals mal wieder alles um sich herum vergessen.
Leena ist stark und zerbricht nicht, sie kämpft, sie hofft und sie tut alles ihr Mögliche in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft: sie arbeitet fleißig für die Schule und beschafft sich Anerkennung bei Schwimmwettkämpfen. Wichtigste Überlebensstrategien neben dem Festhalten an die Freundschaft sind die Flucht in ihre eigene Gedankenwelt. Sie sammelt und erfindet Wörter um ihre Situation einordnen zu können. Es dauert lange bis sie eine Bezeichnung findet für das was sie alltäglich erlebt: Quartalssäufer.
Passende Worte für die Dinge zu haben hilft ihr, zu ertragen was nahezu unerträglich zu sein scheint...
Am Ende beschließen Leena und ihre Freundin ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen in der nie aufgegeben Hoffnung auf "bessere Zeiten"...

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Dieses Buch ist großartig: packend geschrieben zieht es einen mitten hinein in Leenas Leben und man erlebt nahezu körperlich, was sie mitmacht. Immer wieder möchte man eingreifen, möchte die Erwachsenen wach rütteln, lauthals schreien, anklagen und dafür sorgen, dass endlich etwas geschieht, dass sowohl Leena und ihren Geschwistern als auch ihren Freunden geholfen wird.
Ich habe es nahezu in einem Rutsch durchgelesen und nur dann aus der Hand gelegt, wenn ich das Weiterlesen gerade nicht ertragen konnte.

Leichte Kost ist das nicht...

Insbesondere dann wenn einem bewusst ist, dass Leena eben nicht nur eine literarische Figur ist, sondern dass das was hier beschrieben wird der grausame Alltag viel zu vieler Kinder nicht nur in Schweden, sondern ebenso auch hier bei uns und überall ist.
Wer wie ich mit Kindern arbeitet, weiß wie schwierig es ist einzugreifen und zu helfen... wie lange Zeit es dauern kann bis Behörden tätig werden - und das meist nicht aufgrund von Unwillen oder Unfähigkeit sondern wegen Personalmangel und Überlastung! :-(
Und wenn es darum geht, Kinder aus ihren Familien herauszunehmen, darf man dabei nicht vergessen, dass diese Kinder ihre Eltern oft nahezu rückhaltlos lieben .... keine einfache "Sache"...

Das alles stimmt einen traurig und wütend, was das Lesen nicht gerade zu einem Vergnügen macht.
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Nun kann das Buch auf die Reise gehen und ich bin sehr gespannt, wie es euch beim Lesen geht,

Das Buch macht sich im Rahmen des "editionfuenf"Abos auf den Weg gen Norden nach Plön zu boudie-martine. Ich wünsche dir viele gute Gedanken beim Lesen!

Das Buch ist heute bei mir eingetroffen und hat die Reise gut überstanden.
Ich werde schon heute anfangen, es zu lesen... Bin gespannt!
Vielen Dank für die Zusendung und die gute Wünsche, liebe Silvestra :o)

Was für ein Buch!
Wie eine Berichterstattung aus der Sicht eines hoffnungsvollen sowie mutigen Mädchens, wirkt die Geschichte, wegen der einfachen Sprache, fast normal alltäglich und dadurch umso mehr erschreckend realitätsnah. Eine sehr gelungene Art Armut, Alkoholismus und Ausgrenzung zu thematisieren.
Mir haben außerdem die "zusammengesetzten" Verben gut gefallen, die sicherlich nicht nur durch die Übersetzung entstanden sind :
"Durch die Wände hasszielten wir auf sie"; "Er klopfediklopfte"; "Ase dummhimmelte (oder hässlichhimmelte) mit den Augen"; "Sten pfeifsummte die Melodie" usw…
Damit ist alles klar! Wir wissen, was gemeint ist und es spart viele Wörter.
Sehr raffiniert!

* * *
Leena und Ihre Freundinnen verlassen morgen die Holsteinische Schweiz und reisen nach Bayern zu MaggyGray. Ich hoffe, das Buch wird Dir auch gefallen.
Bin neugierig auf die weiteren Rückmeldungen.

Dieses Buch kam heute bei mir an - die vorherigen Bücher sind schon ausgelesen (muss noch die JEs dazu schreiben), dieses wird noch ein Weilchen warten müssen, dann wird es wohl ebenso verschlungen werden. :-) Was für eine nette Idee übrigens, das Buch "einzupacken". :-)

Das erste MärzAboBuch des FrauenVerlages. (Das zweite wird auch bald gelesen.)

Ein bisschen hat mich die Geschichte an "Asphaltengel" erinnert, der Schreibstil ist ähnlich frontal, aber auch poetisch. Etwas schockiert war ich am Anfang, als die Tötung der Katzenbabys beschrieben wird. Aber auch der weitere Verlauf der Geschichte ist sehr aufwühlend und emotional, wenn man erfährt, wie sich die Eltern der Ich-Erzählerin immer weiter und weiter in den Abgrund trinken. Die Schlägereien der Eltern und der soziale Abstieg.
Weil die Autorin einen relativ langen Zeitraum beschreibt (vom Kindergartenalter bis knapp 16 Jahre) wirken manchen Beschreibungen etwas flach und schnell abgehandelt, aber trotzdem ist das Buch ein sehr schönes. Lesenswert!

Habe das Buch nun HH58 übergeben, weil ich beim Bücherstammtisch nicht da bin und es Lilo37fee nicht persönlich übergeben kann.

Aufgrund eines sehr ungünstigen Zugausfalls konnte HH58 überraschend nicht zum Stammtisch kommen- also hat mir MaggyGray das Buch geschickt und heute kam es an. Ich bin sehr gespannt. Danke!

In diesem sehr beeindruckenden Buch schildert die Autoren aus der Sicht eines Kindes das Aufwachsen in sogenannten prekären Lebensverhältnissen.
Leenas Familie ist aus Finnland nach Schweden eingewandert. Die Familie ist bitterarm. Zudem sind die Eltern Quartalssäufer.
Das Buch ist sehr bitter zu lesen, denn die Sicht des Kindes ist realistisch. Es kennt keine andere Familie und liebt seine Eltern. Es versucht, Verantwortung für die jüngeren Geschwister und den kleinen Hund zu übernehmen, doch es muss sich auch selber schützen.
Im Lauf der Jahre erkennt Leena immer deutlicher, dass ihre Familie nicht den Standards entspricht. Auch wird die Situation zu Hause immer unerträglicher. Die Behörden helfen nur punktuell.
Was sagt mir dieses Buch? Zum einen ist es ein Lehrstück in Resilienz. Es wird ja deutlich, das Leena es schaffen kann. Auf sie warten wahrscheinlich tatsächlich bessere Zeiten. Dabei hilft ihr ihre Intelligenz, aber auch der Sport, der ihr Erfolgserlebnisse verschafft, und in ganz großem Maße die Möglichkeit, Solidarität zu erfahren und sich Verbündete zu suchen – wenn auch deren Unterstützung nur klein sein kann.
Zudem wird die Rolle der Schule deutlich: In der Schule kann Leena auftanken, Lehrer könn(t)en ihr Unterstützung geben, ihr andere Wege aufzeigen. Ich möchte diese Buch gern allen Lehrkräften empfehlen: LehrerInnen sind in der Regel Mittelschichtsangehörige und haben häufig keine Vorstellung davon, wie ihre Schülerinnen und Schüler leben. Dass es Kinder gibt, die weder Zeit noch Raum noch Ruhe haben, um überhaupt die rudimentärsten Hausaufgaben zu erledigen. Dass es Kinder gibt, die alle Kraft brauchen um überhaupt so etwas wie Normalität aufrechtzuerhalten.
Da ich selbst im Erziehungssektor arbeite, waren diese Stellen für mich auch die traurigsten: Leena alleine auf den Schulveranstaltungen, wie sie ein passendes Kleid für en Flötenauftritt sucht, diese Dinge. In der Schule würde zumindest bei uns in Bayern dann die Nase gerümpft werden über dieses stinkende verwahrloste Kind - wie viel Mut und Tapferkeit es erfordert, sich diesem Habitus überhaupt in irgendeiner Weise anzunähern und so den eigenen in Frage zu stellen, ist den wenigsten bewusst. Und da denke ich doch, dass das in Schweden besser gelingt: Leena hat zumindest die Möglichkeit später Lehrerin zu werden. Das sagt ihr ihr eigener Lehrer und eröffnet ihr damit eine Perspektive - das habe ich aber auch in Schweden an Schulen gesehen: Dort gibt es eine wesentlich buntere Lehrerschaft als hier bei mir in Bayern, wo das System im Wesentlichen auch nur diejenigen belohnt, die den „richtigen“ Habitus haben.
Insofern hat das Buch bei mir viel aufgewühlt und ich wünsche mir, dass es noch viele viele LeserInnen findet.
Ich musst viel an das Buch “Ein plötzlicher Todesfall“ von Joanne Rowling denken. Ich mochte das Buch ja sehr und die Figur der Crystal ist der Leena schon ähnlich. Und dann doch anders, denn Leena hat Freundinnen und kann sich befreien. Möge es vielen dieser Kinder gelingen.

Heute (2.5.) an Chaos geschickt.

Oje, "Ein plötzlicher Todesfall" fand ich fürchterlich … Eines der sinnlosesten Bücher überhaupt. Das würde ich auf dem Weg zur "Einsamen Insel" versenken ;o)

Nun bin ich aber trotzdem gespannt auf dieses Buch. Und fange ganz bald an zu lesen.

Die beiliegende Karte hat mir sehr gefallen, und diesmal konnte ich jedes Wort lesen!

Das Buch erreichte mich gestern - nette Idee mit dem "Ringbuch-Einband"!

Ergänzung 07.07.2015
Berührende Geschichte und -leider- auch im heutigen Deutschland gibt es diese Familien. Fast wöchentlich in der Zeitung zu lesen, wie wieder Kinder aus untragbaren Zuständen geholt werden....

Nach dem Poststreik sind wieder bessere Zeiten zum Versand von Büchern angebrochen. Deshalb darf dieses Buch nun an Lambertus weiterreisen.

Ist bereits am Do (oder so) angekommt und wird jetzt endlich eingetragen. Die BC-ID ist übrigens gut versteckt, ich habe sie erst nach längerem Suchen entdeckt.
;-)

Leenas Geschichte, und die ihrer Familie und ihrer Freundinnen hat mich berührt - und sehr nachdenklich gemacht...
Danke für diesen Abo-Beitrag, denn ansonsten wäre mir das Buch wahrscheinlich nie in die Hände gefallen, und dann wäre mir viel entgangen.

Das Buch reist weiter am Montag weiter zu efell.

Vielen Dank für dieses Ringbuch, das heute bei mir gelandet ist!
Freue mich ausf Lesen!

eine sehr offene, ehrliche Schilderung des Ausgegrenzseins, der Fremde aber doch auch der Liebe zu den schwierigen Eltern, der Freundin und ihrer Familie.
Hat mir gut gefallen, manche Szene las ich mit einem traurigen, manche mit einem lachenden Auge.

Dieses berührende Buch reist wieder weiter.
Ich bin auf die nächsten Einträge gespannt, danke!

Viele erholsame Stunden und Spaß beim Lesen!

In Berlin angekommen und in einer Nacht ausgelesen. Mensch, bin ich jetzt muede...

Dieser Roman reist nun weiter nach Hessen!

Wo sich dieses Buch die letzten Wochen herum getrieben hat, weiß ich nicht. Jetzt ist es seit ein paar Tagen in Hessen. Es hat etwas gedauert, bis ich die sehr versteckte BCID gefunden hatte.

Es sind noch zwei Bücher vorher dran ...

Februar 2016:
Keine einfaches Buch, aber gut zu lesen. Mir war garnicht klar, dass es so viele "ghettoisierte" Finnen in Schweden gab, die unter solchen Bedingungen ihr Leben gefristet haben.

Da von Katopua auch nach mehreren Kontaktversuchen keine Rückmeldung kam, macht sich das Buch auf den Heimweg.

Vielen Dank für den Ring!

Das Buch ist vor einigen Tagen nach der Reise wohlbehalten in meinem Briefkasten gelandet.
Vielen Dank allen Mitleserinnen für die pflegliche Behandlung, für eure Journaleinträge und die Mitgestaltung des Schutzumschlages 😊