Wallensteins Lager. Die Schlacht an der Alten Veste

by Helmut Mahr | History |
ISBN: 3920701577 Global Overview for this book
Registered by litrajunkie of Nürnberg, Bayern Germany on 8/8/2013
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Journal Entry 1 by litrajunkie from Nürnberg, Bayern Germany on Thursday, August 8, 2013
Dieses Buch habe ich 1980 zu Weihnachten bekommen. Gemeint ist hier das Lager bei der Alten Veste in Zirndorf aus dem Jahr 1632 (Bild), das Schillersche Drama spielt 1634 in Pilsen.

Der Verfasser war im Schuljahr 1974/1975 mein Klassenleiter und Englischlehrer am Hardenberg-Gymnasium Fürth gewesen und hat mir mein Exemplar nach den Ferien gerne signiert. Meine Mutter versah das ursprünglich nur broschierte Exemplar mit einem festen Einband aus Karton und Leinen.

Liste von Autoren, die ich persönlich kenne

Journal Entry 2 by litrajunkie at Pretzfeld, Bayern Germany on Friday, April 28, 2023
Typografie und die selbsterstellten Grafiken dieses Werkes geben Einblick in die Frühzeit der Textverarbeitung und der Zeichenprogramme. Der Autor hat als Lehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte immer versucht, Geschichte nicht als staubtrockene Abfolge von Jahreszahlen und Herrschernamen darzustellen, sondern band immer lokale Bezüge in seinen Unterricht ein. Wehrtechnik fand sein großes Interesse und natürlich auch deren Auswirkung auf Strategie und Taktik. Als Soldat im 2. Weltkrieg hat er aus erster Hand erfahren, wie es sich anfühlt, wenn die Luft bleihaltig ist: Nicht gut. Als seinerzeit der Antikriegsfilm "Die Brücke" von Bernhard Wicki im Fernsehen kam, trug es uns das ins Hausaufgabenheft ein, denn noch nicht alle waren für die FSK 12 alt genug. Auch die Bekanntschaft mit "Horatio Hornblower" verdanke ich diesem außergewöhnlichen Pädagogen.

Nun aber zurück zur Schlacht an der Alten Veste und wie sie im Buch beschrieben wird. Der Ablauf der Schlacht wird detailliert geschildert, dabei geht der Autor auch ausführlich auf die Vorbereitungen, die Bedeutung im Gesamtzusammenhang des Dreißigjährigen Krieges und die Nachwirkungen dieses Ereignisses ein. Wie man das von einem Historiker erwartet, ist alles säuberlich durch Quellen dokumentiert, allerdings finden sich diese nicht nur in langen Listen, sondern werden lebendig in die Beschreibung des Ablaufs eingefügt.

"Stammtischler sprechen über Taktik, Generäle diskutieren Logistik" - so oder ähnlich lautet ein bekanntes Zitat, dessen Quelle mir leider nicht mehr gegenwärtig ist. Auf Nachschub und ingenieurtechnische Leistung geht Mahr seitenlang ein, und man kann nur staunen, was die Söldner damals geleistet haben. Die errichteten Schanzen, ausgehobenen Gräben und rasch aufgeworfenen Feldbefestigungen waren so widerstandsfähig, daß nach Abzug der Truppen neue Wege angelegt werden mußten und die Bauern hundert Jahre später immer noch nicht alles wieder untergepflügt hatten. Ja, bis in die Zeit der Entstehung des Buches haben sich einzelne Werke erhalten, z.B. war der Graben vor der Artillerieschanze am Zirndorfer Wasserbehälter 1977 noch 2,10 m tief. Um genügend Pfähle zur Verstärkung der Befestigungen zu haben, wurden 11 ha (!) Wald gerodet.

In meiner Jugend standen an strategischen Punkten Hinweistafeln, die sowohl die Ausdehnung des Lagers als auch das Geschehen während der Schlacht erläuterten. Die südliche Grenze des Lagers war gut fünf Kilometer von der Alten Veste entfernt (Karte), und hier stand auch die nach meiner Kenntnis am weitesten von der Alten Veste entfernte Hinweistafel. Texte und Standorte der zwöfl Hinweistafeln sind auf der letzten und vorletzten Seite des Buches dokumentiert und in eine aktuelle Karte eingepflegt.

Der Dreißigjährige Krieg und die Schlacht an der Alten Veste liegen fast vierhundert Jahre zurück, die Auswirkungen sind aber noch heute spür- und teils sogar sichtbar. So gehen die fränkischen Dialektworte "Krawat" und "Schlack" auf die kroatische Reiterei bzw. die slowakischen Landsknechte zurück, die sich insbesondere in der Zivilbevölkerung einen traurigen Ruf erworben haben. Viele, sehr viele Menschen mußten entsetzliches Leid erfahren, wurden verstümmelt oder getötet, damit wenige Kriegsgewinnler vom Kampf um die "richtige Ausübung der Religion der Liebe" profitieren konnten.

Fazit: Arkebuse oder Atombombe - der Mensch sollte endlich die Finger davon lassen und lieber die gemeinsamen Probleme (Analphabetismus, Armut, Hunger, Klima, Krankheiten, Umweltzerstörung, ...) gemeinsam lösen. Religion halte ich für ein Luxusproblem, denn keiner von uns weiß, wo wir herkommen, wo wir hingehen - und warum.

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