Das Buch ist angenehm leicht.
Hinter der naiven Protagonistin Doris steckt eine weltkluge Frau, die häufig weitaus mehr sieht, als "gewöhnliche" Menschen. Doris spricht oft in Bildern, die wie ihre Sprache, nicht auf die Form und Schönheit oder gar Komplexität, sondern darauf bedacht ist, möglichst viel Gefühl auszudrücken.
Die Dramatik dieses Romans wird hinter dem unbeschwerten Humor und Doris' unglaublich liebe Art versteckt.
Das Buch ist in der Form eines Tagebuchs geschrieben und somit eindringlich und sehr nah.

4 Audio CD

Jetzt startet die Reise und das Buch macht sich auf den Weg neue Leser zu finden.

Hinterlasse doch bitte eine Nachricht wo Du das Buch gefunden hast und wo Du es wieder
auf die Reise schicken möchtest.

Bei Hörbüchern kann ich ja leider nie nein sagen.

Sonder August Meet Up

Es ist nicht verloren gegangen :-)
Wird irgendwann mal - nach den gefühlt hundert anderen Hörbüchern - gehört, kommentiert und wieder weitergereicht.

31.05.2014
Sehr schönes Zeitportrait des Berlins der 20er und 30er Jahre. Leider nur in das Leben der Protagonistin reingezoomt, ohne richtigen Abschluss der Geschichte. Sprecherin wirkt authentisch, die Geschichte nimmt man ihr ab.

Wird auf der UnCon in Nürnberg an Omanate weitergegeben.

So viele schöne Hörbücher. Ganz lieben Dank

Liebe Finderin/lieber Finder,

ich freue mich, dass du dieses Buch gefunden hast und wünsche gute Unterhaltung.

Über einen Eintrag auf unserer Internetseite würde ich mich sehr freuen.

Vergiss nicht, es wasserdicht einzupacken, wenn du es wieder frei lässt.

Bei mir angekommen.

Das Original Hörbuch ist jetzt wieder bei mir.

@tacx
Bitte die Sicherung entsorgen.

RES für Za-ida

Gute Reise. Happy travelling. Bon voyage.



"Es ist das Gelesene, das zum Auffangen des Erlebten dient, und ohne Gelesenes hat man nichts erlebt."
- Canetti, Elias

Das Hörbuch hab ich beim bundesweiten Bookcrossertreffen in Braunschweig bekommen. Vielen Dank für deine tolle Aktion zugunsten Bookcrossing und fürs Mitbringen!

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Aus Amazon
Das kunstseidene Mädchen, ein typisches Werk der Neuen Sachlichkeit, ist ein Zeit- und Großstadtroman über die letzten Tage der Weimarer Republik. Aus der Sicht einer scheinbar naiv-durchtriebenen Ich-Erzählerin, des kunstseidenen Mädchens Doris, vermittelt Irmgard Keun ein hautnahes Bild der Alltagsmisere einer kleinen Büroangestellten, die ihrem engen Lebenskreis entfliehen will.
Inhalt: Doris arbeitet lustlos im Büro eines Rechtsanwalts. Ihren freudlosen Alltag kompensiert sie mit Tagträumen – sie will ein Filmstar werden – und mit Abendvergnügungen, bei denen sie die Prüde spielt und ihre diversen Bekanntschaften zu Geschenken animiert. Von ihrer großen Liebe Hubert wurde sie enttäuscht; er verließ sie wegen eines reichen Mädchens, versuchte aber sein Verhalten mit moralischen Bedenken ihr gegenüber zu rechtfertigen. Trotz ihrer Jugend macht sich Doris keinerlei Illusionen über die Liebe, die Männer und den Kaufwert der Liebe. Als sie die Zudringlichkeiten ihres Chefs heftig zurückweist, weil er ihr zu alt ist, wird ihr gekündigt.
Eine kleine Stelle als Statistin am Theater scheint die Erfüllung ihrer Kleinmädchenträume zu ermöglichen. Durch Intrigen erhält sie sogar einen Platz an der Schauspielschule und hat großen Erfolg, als sie bei einer Aufführung einen Satz sprechen darf. Doch nach dem Diebstahl eines Pelzmantels, der sie unwiderstehlich anzieht, flieht sie nach Berlin, ohne zu wissen, wie sie dort überleben kann.
Doris wird konfrontiert mit dem Elend der Arbeiterfamilien, mit Prostitution und Brutalität, ist aber fasziniert von der glitzernden Großstadt und zeigt einen nahezu unerschütterlichen Optimismus. Ob als Kindermädchen, ausgehaltene Geliebte eines Fabrikanten oder Gelegenheitsprostituierte, Doris bleibt sich gleich, macht sich nichts vor und wirkt deshalb auf den Leser sympathisch. Ihre Zuneigung zu einem Kriegsblinden, den sie durch das nächtliche Berlin führt und es ihm mit ihren Augen schildert, offenbart ihre große Hilfsbereitschaft und Güte. Als sie Ernst, einen von seiner Frau verlassenen »anständigen« Mann, kennen lernt, freundet sich Doris aus Liebe sogar mit der Hausfrauenrolle an, die ihr sinnvoller erscheint als nichts sagende Büroarbeit. Dass Ernst seine Frau nicht vergessen kann, schmerzt sie. Doris verlässt ihn und benachrichtigt die Ehefrau, um ihm zu helfen. Am Ende sitzt sie im Wartesaal des Bahnhofs und weiß nicht, wohin sie gehen soll.
Aufbau: Konsequent lässt die Autorin die Ich-Erzählerin als fiktive Tagebuchschreiberin in naivem, schnoddrigem, aber klarsichtigem Ton sprechen; die Figur wirkt hierdurch lebendig und plausibel. Mit einer stilistischen Mischung aus Neuer Sachlichkeit und Sentimentalität gelingt es Keun, ihre Leser direkt anzusprechen. Die Handlung ist nicht chronologisch erzählt, doch die Zeitsprünge – Vor- und Rückgriffe – sind leicht nachvollziehbar.
Wirkung: Nach dem Sensationserfolg des ersten Romans Gilgi, eine von uns (1931) hätte Das kunstseidene Mädchen Keun den literarischen Durchbruch bringen können – trotz der vehementen Proteste rechter und konservativ bürgerlicher Kreise. Die nationalsozialistische Kulturpolitik verhinderte jedoch die Etablierung der Autorin auf dem Buchmarkt und zwang sie ins Exil. Heute gilt Keun als Vorreiterin der Frauenliteratur. D. Ma.
Über den Autor
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, hat mit ihren beiden ersten Romanen, »Gilgi – eine von uns« und »Das kunstseidene Mädchen« (1931 und 1932) sensationelle Erfolge. 1933 beschlagnahmen die Nazis ihre Bücher. 1935 geht sie ins Exil. Der Schriftsteller Joseph Roth wird ihr Lebensgefährte. 1940, nach der Trennung von Roth, kehrt sie mit falschen Papieren nach Deutschland zurück, wo sie unerkannt lebt. Im biederen Literaturbetrieb der Nachkriegszeit kann sie nicht mehr an die Erfolge ihrer ersten Bücher anknüpfen, bis ihre Romane Ende der siebziger Jahre von einem breiten (Frauen-)Publikum wiederentdeckt werden. Irmgard Keun stirbt 1982.

Ich hab das Hörbuch im Rahmen der "verbrannten Autoren" gehört.

Außerdem steht der Titel im Buch der 1.000 Bücher, die man lt. Harenberg gelesen/gehört haben soll.


Die Sprecherin Fritzi Haberland passt gut für die Rolle der Doris.

Ich finde Doris naiv, aber nett. Eine gute Unterhaltung mit Einblick in die damalige Zeit und einer Portion Zeitkritik.

Der Titel steht auf der Wunschliste von Lesenmachtfroh. Wird beim Treffen zwischen den Jahren übergeben!

Viel Spaß wünscht dir ❀ Za-ida ❀

Danke, Za-ida, dass du mir ein Wunschbuch als Hörbuch mitgebracht hast.

War schön zu hören, allerdings wieder nur im Auto, Meine anderen CD-Player sind der öfteren über Passagen gesprungen. Einmal hat Anhauchen und abwischen geholfen.
Ich denke Fritzi Haberland hat diesen Werk noch einen besonderen Reiz verliehen.
Was genau mit "Glanz" gemeint ist muss ich noch herausfinden.

Geht mit zum monatlichen Treffen

Viel Freude dem Finder an dem Buch!
Ich hoffe, du findest die Idee einer "weltweiten Bibliothek" ebenso spannend wie ich!
Dir, liebes Buch, eine gute Reise und lass mal von dir hören!

Beim gestrigen Stammtisch vom Wühltisch geangelt. Hörbücher sind optimal, um den täglichen Arbeitsweg im Auto kurzweiliger zu gestalten. Die erste der vier Silberscheiben habe ich gleich heute Morgen eingelegt - erster Eindruck von der kurzweiligen Geschichte ist positiv.

Doris ist ein naives Gör aus der Provinz, das sich in die Hauptstadt aufmacht, um "ein Glanz zu werden", wie sie sich immer ausdrückt. Die Autorin versteckt sich hinter der Romanfigur und sorgt dafür, das im Strom des Geplappers nicht selten abgeklärte Lebensweisheit schwimmt, die man der Protagonistin (einem flatterhaften Twen) gar nicht zugetraut hätte. Doris hat viel Glück im Leben, das sie aber auch immer wieder dringend braucht und nicht selten zu sehr ausreizt. Zwischen Bahnhofswartesälen, zwielichtigen Kneipen, luxuriösen Wohnungen, hochpreisigen Restaurants, zugigen Absteigen und der drohenden Übernachtung auf der Parkbank unter freiem Himmel kreist Doris' Schicksal. Eine weniger talentierte Autorin hätte aus dem Stoff eine langweilig-umfangreiche Abhandlung mit drohendem Zeigefinger über das Prekariat gemacht, aber Irmgard Keun serviert die Information immer mit scheinbar leichter Hand.

Ihre Beziehungen zu Männern spielen für Doris einerseits eine wichtige Rolle, denn Männer "haben einfach Geld, vielleicht aus Transaktionen oder so". Sie läßt sich aushalten, tauscht Hausarbeit gegen Kost und Logis, prostituiert sich (das tut letzlich aber auch jeder ehrenwerte Arbeitnehmer, es sei denn, man ginge tagtäglich mit großer Freude an der verlangten Arbeit ins Büro oder zur Fabrik), schreckt vor Kleinkriminalität nicht zurück (ihr größter Coup ist der "Erwerb" eines Fehpelzmantels auf dem "zweiten Vermögensbildungsweg"). Trotzdem bleibt sie sympathisch, man wünscht ihr Glück - sie hat einfach ein gutes Herz, das sie gerne auch auf der Zunge trägt. Sie analysiert wiederholt ihre Stärken und Schwächen und ist sich eigentlich nur in einem einzigen Punkt sicher: Sie will nicht arbeiten (also für Geld im Büro als Tippse enden), weil es ihr keine Freude macht und sie den Anforderungen nur mit Mühe genügt (Kommafehler, Fremdworte, ...). Hingegen genießt sie es, in einer Beziehung Freude zu bereiten, indem sie eine Wohnung putzt, die Einrichtung verschönert, ein gutes Essen kocht oder mit dem Partner hingebungsvoll Liebe macht.

Kaltes Kalkül, welchen Neureichen sie am besten melken könnte, wechselt sich ab mit dem Verlangen, um ihrer selbst willen geliebt zu werden. Sexuell attraktive Männer sind oft finanziell nicht leistungsfähig genug - dafür findet sie die dicken Brieftaschen häufig charakterlich und/oder körperlich abstoßend. Sehr berührt hat mich ihr liebevolles, warmherziges und selbstloses Verhalten gegenüber einem Kriegsblinden. Mann hat es allerdings nicht leicht, ihr zu gefallen und ich finde auch ihre Ansprüche kaum erfüllbar. Sie lernt einige brutale, gefühllose Rohlinge kennen und lehnt es verständlicherweise ab, vor einem Partner Angst haben zu müssen, gedemütigt zu werden oder gar körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein. Andererseits vermißt sie bei Männern, die sich ihr gegenüber schrankenlos rücksichtsvoll, zuvorkommend und nicht übergriffig verhalten, eine Portion Entschiedenheit, Stärke oder Dominanz - kurz, hier fühlt sie sich nicht genügend begehrt und unterstellt Schwäche. Man ist versucht, Loriots Postulat, Männer und Frauen paßten einfach nicht zueinander, zuzustimmen.

Ich kann nicht beurteilen, ob es eine Schwäche der Erzählung ist, daß sich die Hauptperson so widersprüchlich verhält - oder ob ihr nicht gerade diese innere Zerrissenheit die entscheidende Prise Lebenswahrheit und Wirklichkeitstreue gibt und somit einen Pluspunkt darstellt. Wer ist schon stets zur rechten Zeit am rechten Ort, übt sich dauernd in Zufriedenheit mit dem Erreichten - oft bleibt da ein Sehnen nach dem grüneren Gras auf der anderen Seite des Zaunes, die nagende Frage, ob man sich nicht an entscheidenden Wendungen im Lebenslauf besser anders entschieden hätte und ob es wohl in Zukunft doch einmal ein (durchaus auch unverdientes) größeres Glück geben könnte?

Jedenfalls gab mir die flott gelesene Handlung so manchen Denkanstoß für den Umgang mit mir selbst, den Mitmenschen und dem Umfeld.

Weitere (freie) Zitate aus der Erinnerung
• Man muß jeden hassen, der einen entlassen kann, auch wenn er gut zu einem ist.
• Eine Frau muß in der Beziehung eine quasi männliche Führungsrolle spielen, weil Männer dazu nicht in der Lage sind.
• Es ist riskant, aus Angst den Partner zu ärgern oder zu enttäuschen, in einer Beziehung Dinge nicht anzusprechen, weil sich so langfristig viel unterschwelliger Konfliktstoff aufstaut, der schließlich mehr und verletzenderen Streit verursacht, als wenn man sich in kleinen Häppchen zeitnah über Irritationen ausspräche.
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Challenge Lesereise 2017
39. Spielplatz: Kinder(-buch), Schaukel, Puppe...: Auch Mädchen kommen auf Spielplätzen vor. Das Foto der sonnenlichtfangenden Kunststoffscheiben habe ich auf einem Spielplatz aufgenommen.

Macht sich heute als Wunschbuch-RABCK auf den Weg zu Fasusu. Ich wünsche ihr viel Freude an dem Hörbuch.

Danke für´s schicken habe mich sehr gefreut, als es bei mir im Briefkasten lag.