Hand an sich legen - Diskurs über den Freitod

by Jean Améry | Philosophy |
ISBN: 3129001611 Global Overview for this book
Registered by wingKaktus1806wing of Hof (Saale), Bayern Germany on 5/2/2013
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Journal Entry 1 by wingKaktus1806wing from Hof (Saale), Bayern Germany on Thursday, May 2, 2013
Das Verbot, mit dem Religion und Gesellschaft den Freitod belegen, lässt ihn als ein Vergehen erscheinen, als unnatürlichen und absurden Akt. Aber drückt sich in solchem Urteilen und Aburteilen nicht die Scheinobjektivität, das Unbetroffensein der mit dem Weltlauf Einverstandenen, der Überlebenden aus? Und hat nicht auch der "natürliche" Tod sein Unnatürliches und Skandalöses?

Wieder mal ein anstrengendes Buch. Traurigerweise muss ich sagen, dass es mir geholfen hat Menschen, die sich das Leben nehmen wollen oder schon genommen haben, anders zu sehen, sogar besser zu verstehen. Die kritische Auseinandersetzung und Beleuchtung dieses Themas hat mich beeindruckt. Ohne Challenge hätte ich es aber sicher nie gelesen.

Released 10 yrs ago (5/2/2013 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

reist bei der Uncon in der Tasche von RoseofDarkness zu ihr nach Hause

Journal Entry 3 by RoseOfDarkness at Baruth/Mark, Brandenburg Germany on Sunday, May 5, 2013




Selten für die Challenge registriert. Bitte danach an andere Teilnehmer weiter geben.

Journal Entry 4 by RoseOfDarkness at Baruth/Mark, Brandenburg Germany on Monday, November 4, 2013
Das Buch Amérys ist durchaus keine Anleitung zum suizidären Verhalten. Vielmehr zeigt es dessen eigene Ethik auf, beweist die eigentlich zu erkennende moralische Hochwertigkeit einer Einstellung, die auf absolute Freiheit bis zuletzt besteht. Damit lehrt es, die vielen suizidären Gestalten der Weltgeschichte unter neuem Blickwinkel zu betrachten: "Wer abspringt, ist nicht notwendigerweise dem Wahnsinn verfallen, ist nicht einmal unter allen Umständen 'gestört' oder 'verstört'. Der Hang zum Freitod ist keine Krankheit, von der man geheilt werden muß wie von den Masern. Der Freitod ist ein Privileg des Humanen."

Über den Autor - sehr interessant vor dem lesen des Buches zu wissen:

Jean Améry wird am 31. Oktober 1912 als Hans Chaim Mayer in Wien geboren. Sein Vater stirbt 1917. Die zarte Gesundheit des Jungen macht einen Umzug aufs Land nötig. Die Mutter pachtet ein Wirtshaus in Bad Ischl, Hans besucht das Gymnasium, das er aber nach anderthalb Jahren wieder verlässt. 1926 zieht er mit der Mutter zurück nach Wien. Hier vervollständigt er seine Bildung auf eigene Faust und schreibt nebenbei Prosa und Lyrik. An der Volkshochschule, damals ein intellektueller Hotspot, besucht er u. a. Vorlesungen von Elias Canetti und Robert Musil. 1938 flieht er vor den Nazis nach Belgien, das 1940 von deutschen Truppen besetzt wird. Mayer schließt sich dem Widerstand an, wird 1943 verhaftet und gefoltert und schließlich im KZ Auschwitz-Monowitz interniert. Nach Kriegsende kehrt er nach Brüssel zurück. Als Brotberuf wählt er den Journalismus und erweist sich hier als überaus produktiv. Verschiedene Arbeiten erscheinen in Buchform, etwa sein viel gelesenes Karrieren und Köpfe (1955). Doch als eigentliches Thema tritt bald die Zerrissenheit zwischen seiner Rolle als Jude und Holocaustopfer und derjenigen des auf ein deutsches Publikum zielenden Schriftstellers hervor. Diesen Zwiespalt verarbeitet Mayer, der sich jetzt Jean Améry nennt, während der 60er und 70er Jahre in zahlreichen Essays. Er erhebt seine Stimme gegen die kollektive Verdrängung der Nazigräuel und wird bald zur Gallionsfigur der Aufarbeitungsdebatte, die zum Leitmotiv des deutschen Geisteslebens werden soll. Alfred Andersch bezeichnet die Essaysammlung Jenseits von Schuld und Sühne (1966) als „eines der Grunddokumente unserer Zeit“. Doch alle Anerkennung (u. a. der Deutsche Kritikerpreis 1970, der Preis der Stadt Wien für Publizistik 1977) vermag nichts gegen die Wunden, die durch Verfolgung, Folter und KZ in Amérys Seele entstanden sind. Am 17. Oktober 1978 nimmt er sich mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben.

Jetzt startet - oder wird die Reise des Buches fortgesetzt. Ich hoffe das es bald einen neuen Leser findet.

Hinterlasse doch bitte eine Nachricht wo Du das Buch gefunden hast und wo Du es wieder
auf die Reise schicken möchtest.



"Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht."
Eduard Engel

Journal Entry 6 by wingAndrea-Berlinwing at Steglitz, Berlin Germany on Friday, November 22, 2013
Vielen Dank für das tolle Paket, ich habe mich sehr gefreut!

Ein Buch der 1000 Bücher, das bleibt erst mal bei mir.

24.4.14 Das Buch habe ich an einem Abend gelesen, auch wenn mich das einiges an Kraft gekostet hat, nicht nur wegen des Themas, das kein leichtes ist, sondern - wie ich gestehen muss - auch wegen der vielen Fremdwörter. Interessant - wieder einmal - die Querverbindungen: Zahlreiche Autoren, deren Werke 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt wurden, wie Freud, Schnitzler, Klaus und Thomas Mann, Kraus, Kafka und Proust, werden hier erwähnt oder zitiert. Sehr schön finde ich den Satz zum Ende "Wir sollten ihnen Respekt vor ihrem Tun und Lassen, sollten ihnen Anteilnahme nicht versagen..." Ich werde in Kürze im Kino den Film "A long way down" sehen, der von vier Lebensmüden handelt. Ich bin gespannt, ob die Lektüre dieses Buches meine Sicht in dem Film beeinflussen wird.

Journal Entry 7 by wingAndrea-Berlinwing at Bechliner Dorfkirche in Neuruppin, Brandenburg Germany on Thursday, April 24, 2014

Released 9 yrs ago (4/27/2014 UTC) at Bechliner Dorfkirche in Neuruppin, Brandenburg Germany

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch kommt mit zum Büchertauschtag in Bechlin. Es ist ein Wunschlistenbuch und wurde Longmansworld persönlich übergeben.

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