Teil der "Buch der 1000-Bücher"-Challenge

Hans Peter Garstl, 8 Jahre alt, Sohn eines Münchner Staatsanwalts, steht in der Silvesternacht 1899/1900 auf dem Balkon und wünscht sich, alles möge anders werden, er möge anders werden, es möge Krieg geben. Die nächsten 14 Jahre lang begleitet ihn der Wunsch, meist misslingt im die Umsetzung: Er lügt immer noch, stiehlt der Großmutter Geld, schwänzt die Schule, hat unpassende Freunde, schikaniert andere, ... Doch immer bleibt in im der Wunsch, er möge ein anderer werden und die Welt möge eine andere sein, bis er mit dem Kriegsbeginn die Chance dazu bekommt.
Dieses Buch ist nicht immer leicht zu lesen, oft die Abgrenzung zwischen wirklichem Geschehen und Phantasien nicht erkennbar. Vor allem die Phantasien sind oft wirr und schwer verständlich geschrieben, in großen Teilen liest sich dieser Roman aber leicht. Obwohl der Inhalt in so wenigen Sätzen zusammengefasst werden kann (und das Ende doch erahnbar ist), las ich das Buch gerne zu Ende: Es vermittelt ein breites, oft erschreckendes Bild der deutschen Gesellschaft zur letzten Jahrhundertwende.
Ob es autobiographisch ist, kann ich nicht beurteilen, möglich ist es aber, da einerseits viele Ereignisse für einen erdachten Roman zu willkürlich aneinandergereiht sind, andererseits aber doch - sicher nachträglich - in eine ordnende, sinngebende Komponente erhielten.

Das Buch wird heute in die [BOX] 1000. Bücher Raritäten 2 von RoseOfDarkness gelegt und wird damit Ende August zum nächsten Leser weiterreisen.

Dieses Buch habe ich der Zweiten 1000-Bücher-Raritäten-Box von RoseOfDarkness entnommen (http://www.bookcrossing.com/journal/11246824/).
Es kommt auf den (hohen!) 1000-Bücher-Lesestapel.