Ein Hacker der alten Schule (ethisch Ia, natürlich ein politisch denkender Mensch in Holzfällerhemd), Doc, und sein moralisches Gegenstück, der geldgierige Unternehmer Coupland, gehen dieser Frage mit ihren unterschiedlichen Lebenseinstellungen nach: Doc arbeitet als Programmierer für Coupland, der im Y2K-Bug ein dickes Geschäft wittert (was es in der Tat auch bereits ist) und verfolgt dabei seine eigenen Ziele. Mit einigen Mitstreitern plant Doc, New York als Nabel der Welt und Zentrum allen wirtschaftlichen Geschehens zu retten. Doc investiert seine dicken Prämien von Coupland in die kleine, aber elitäre Hackertruppe, die das New Yorker Lebensnetz in der Sylvesternacht übernehmen soll, um von der Stromversorgung bis zu den Abwässern die Stadt am Leben zu erhalten.

Der Roman konzentriert sich auf die Stunden der Jahr-2000-Sylvesternacht. Beginnend im Südpazifik, bricht die Welt Schritt für Schritt und Zeitzone für Zeitzone völlig auseinander -- Europa war mit dem Euro beschäftigt und hatte keine Zeit für Y2K, Russlands Atomreaktoren fallen auseinander und die Hälfte der Welt ist mit Plünderungen und Aufruhren beschäftigt. Spannende Szenarien werden entworfen, seitenweise Probleme des Jahr-2000-Bugs aufgelistet -- aber der Autor ist ein Kind der 90er Jahre, also ist das größte Problem im Zuge der weltwirtschaftlichen Globalisierung die Ökonomie -- und nicht, wie es in den 80er Jahren wie bei War Games noch gewesen wäre, der Kalte Krieg und die Atommächte: die Börsen werden geschlossen, die Banken abgeschaltet und vom Netz genommen.