Hiob

by Joseph Roth | Literature & Fiction |
ISBN: 3257239726 Global Overview for this book
Registered by wingInawing of München, Bayern Germany on 2/24/2012
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Journal Entry 1 by wingInawing from München, Bayern Germany on Friday, February 24, 2012
Gestern auf dem Bücherflohmarkt der Bücherei mitgenommen. Da ich schon ein eigenes Exemplar habe, darf dieses hier reisen.

Es ist etwas länger her, dass ich es gelesen habe, daher kann ich nicht allzu viel dazu sagen. Ich weiß nur noch, dass ich ein wenig enttäuscht war, da ich "Radetzkymarsch" so überwältigend gut fand...

Journal Entry 2 by wingInawing at München, Bayern Germany on Wednesday, March 7, 2012

Released 12 yrs ago (3/7/2012 UTC) at München, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Macht sich als H-Überraschungsbuch auf die Reise.

Journal Entry 3 by winglongmansworldwing at Neuruppin, Brandenburg Germany on Thursday, March 8, 2012
Heute aus dem Briefkasten als "H" Überraschungsbuch befreit. Noch ein Exemplar für die "Buch der 1000 Bücher" Challenge. Das Thema klingt interessant. Werde mich schnellstmöglich ranmanchen. Vielen Dank an Ina.

Journal Entry 4 by winglongmansworldwing at Neuruppin, Brandenburg Germany on Thursday, May 3, 2012
Es ist etwas schwierig, das Buch zu beschreiben. Ich fand es anfangs langweilig. Mit dem Juden, der irgenwie nicht mit seiner Umwelt klar kommt, konnte ich kein Mitleid haben. Zumal er in seiner Gottgefälligkeit nichts unternimmt, seine Situation zu ändern. So richtig kommt die Geschichte erst im letzten Drittel in Fahrt. Alles in Allem, sehr lesenswert, aber keine literarische Erleuchtung.

Journal Entry 5 by wingLilliannewing at Wilmersdorf, Berlin Germany on Thursday, July 12, 2012

Dank - an den Bechliner! - Es war heute in meinem Briefkasten.
Vielen Dank auch für die Lektüre zur Lese-Challenge "Bücher aus dem Feuer" zum 10. Mai 2013, dem 80sten Gedenktag der Bücherverbrennung.

Journal Entry 6 by wingLilliannewing at Wilmersdorf, Berlin Germany on Saturday, May 18, 2013

Für die Lese-Challange von lady-liberty gibt es einen Hinweis auch in dem Artikel auf der ballycumber-Website.

Der Autor steht auf der Liste der Bücherlesung, die alle Autoren und ihre Werke gelistet haben, die am 10. Mai 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer fielen. Er ist auch portaitiert in dem Buch der verbrannten Bücher von Volker Weidermann, der die "Urliste" mit 94 deutschsprachigen Autoren und 37 fremdsprachige umfasste, der ersten schwarzen Liste der "Schönen Literatur", die als Grundlage für die Verbrennung diente.

Zur Rezeption im Buch der verbrannten Bucher
Joseph Roth wird im Buch von Volker Weidermann im 23. Kapitel "Die Hölle regiert!" portraitiert. Er nimmt die Freundschaft der beiden Schriftsteller Stephan Zweig und Joseph Roth zum Anlass, deren Wege zu beschreiben.
Beide Schriftsteller wurden mit ihren Werken verbrannt, weil sie Juden waren. Zweig schreibt darüber am 10. Mai 1933, "dem Tag des Ruhms, da meine Bücher auf dem Scheiterhaufen brennen", an Romain Rolland u.a. "Adieu nun! In wenigen Stunden flammt in Berlin der Scheiterhaufen, aber ich lebe weiter und wie ich hoffe, auch meine Bücher!".
Roth schreibt noch 1933 an Zweig nach Salzburg: "Abgesehen von den privaten - unsere literarische und materielle Existenz ist ja vernichtet - führt das Ganze zum neuen Krieg. Ich gebe keinen Heller mehr für unser Leben. Es ist gelungen, die Barbarei regieren zu lassen. Machen Sie sich keine Illussionen. Die Hölle regiert!"
War es zu Beginn vor allem Roth, der versuchte seinem Freund von Paris aus die Gefahren nahe zu bringen, war es zum Schluss Zweig, der Roth in seinen letzten Jahren unterstütze und versuchte, ihn aufzubauen: "Nein, Roth, nicht hart werden an der Härte der Zeit, das heißt sie bejahen, sie verstärken! ... Roth werden sie nicht bitter, wir brauchen Sie, denn die Zeit, soviel Blut sie auch säuft, ist doch sehr anämisch an geistiger Kraft. Erhalten Sie sich! Und bleiben wir beisammen, wir wenige!".
Das Exil hat nicht nur die Freundschaft sondern auch deren Leben beendet.

Zum Buch
Rückentext
Mendel Singer ist "fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude!" Doch wie einst den biblischen Hiob, gefällt es Gott, ihn zu versuchen. Ein Sohn wird zum Militär eingezogen, der zweite flieht nach Amerika. Die Tochter lässt sich mit Kosaken ein, und der jüngste Sohn ist schwer krank. Und das ist erst der Anfang von Mendel Singers Leiden. Gläubig und ergeben nimmt er Prüfung um Prüfung hin. Doch auch die Demut dieses großen Dulders ist irgendwann erschöpft.


Mein Kommentar
Auch diesen Roman kannte ich noch nicht. Allerdings die biblische Version des Hiob, womit natürlich eine gewisse Vorahnung verbunden ist. Nach dem Buch Hiob (IJOB) ist das Schicksal des Menschen das Ergebnis seines eigenen Verhaltens: Wer also sich an Gottes Ordnung hält, dem wird es gut gehen. Am Beispiel Hiobs werden die Grenzen dieser Auffassung gezeigt: Er gerät völlig unschuldig auf diesen schweren Schicksalsweg, der sich am Ende - nach einem völligen Verlust seines Besitzes und seiner Gesundheit - zum Guten wendet.

Roths Roman HIOB wird als sein jüdischstes Werk bezeichnet. Er nimmt die Geschichte aus dem alten Testament und versetzt sie in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Wir lernen das Leben des einfachen jüdischen Lehrers kennen. Er ist arm - anders als die biblische Gestalt - aber traditionsbewußt hält an den Riten der jüdischen ostgalizischen Kultur fest. Aus dieser Tradition heraus ist das Verhalten Mendels zu sehen: Er nimmt die Krankheit seines jüngsten Sohnen hin, betreut ihn liebevoll, wenn niemand zu Hause ist. Er ist stolz auf seine beiden großen Söhne, die vor Gesundheit strotzen, möchte aber nicht, dass sie zum Militär gehen. Er nimmt das Erwachen der Tochter zur jungen, schönen Frau wahr und erkennt die Gefahr, die mit der Liebelei mit "Kosaken" auf ihn zukommt. Dies wiederum wird sein Anlass, das Angebot seinen ältesten Sohnes, bereits in Amerika, anzunehmen und dorthin auszuwandern.
Deborah, seine Frau bekam den Rat eines Rabbiners, den sie aufsucht - entgegen der Haltung ihres Mannes, der allein im Gebet die Heilung sieht -, ihren kranken Sohn nicht zu verlassen, denn er wird gesund werden. Lange warten sie auf dieses Wunder. Noch am Tage der Abreise nach Amerika, steigt sie nochmals aus der Kutsche, um das Wunder der Heilung zu erwirken, denn ohne Heilung bleibt der jüngste Sohn zurück.

Das Buch endet Ostern 1919, der Erste Weltkrieg ist zu Ende. "Die Osterbrote lagen verhüllt unter einer weißen Serviette, ein schneeiger Hügel neben dem saftigen Grün der Kräuter, dem dunklen Rot der Rüben und dem herben Gelb der Meerrettichwurzel. Die Bücher mit den Berichten von dem Auszug der Juden aus Ägypten lagen aufgeschlagen vor jedem Gast." Hier wird das jüdische Pessach beschrieben und Mendel sitzt als einziger seiner Familie mit am Tisch - alle anderen sind tot, vermisst oder krank an andern Orten - und vergleicht das rituelle Verhalten des Gastgebers mit seiner Person aus früherer Zeit und denkt dabei an seinen kranken Sohn, den er zurücklassen musste und von dem er nicht weiß, wie er den Krieg überstanden hat.
Ostern, das (christliche) Fest der Auferstehung Jesus Christus und die Erscheinung des Messias in Person des Komponisten Alexej Kossak mitten in der Zeremonie des rituellen Singsang. Das ist der eigentliche Höhepunkt des Romans und wird aber sehr kurz abgehandelt. ... hier sollte der/die geneigte Leser/in selbst nachlesen.
Für Mendel schließt sich hier der Kreis, er wird versöhnt mit seinem Gott und "er ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder." Nach der biblischen Version hat Hiob noch ein langes Leben vor sich - in Roths Roman bleibt dies offen.

Ich war beim Lesen sehr ungeduldig, weil ich doch schnell das Positive lesen wollte. Es kam aber lange nicht, wurde dann aber auch nur sehr kurz abgehandelt. Daher kann ich verstehen, wenn manche das Ende bemängeln. Ich sehe es biblisch und habe damit meinen Frieden.

Seine Werke sind auf dem Index gelandet, weil er Jude war. Seine Emigration hat ihn entwurzelt und demoralisiert. Er starb an einer doppelseitigen Lungenentzündung. Der fatale Verlauf der Krankheit wurde durch den abrupten Alkoholentzug begünstigt.

Alle weiteren Bücher, die ich hierfür lese, sind auf meinem erweiterten Profil gelistet.


Hinweis, der allerdings nicht vor dem Lesen des Buches geöffnet werden sollte, weil sonst die Spannung der Geschichte verloren geht. Eine sehr gute Beschreibung und Interpretation mit weiterführenden Gedanken, findet man hier bei Ursula Homann.

Released 10 yrs ago (5/23/2013 UTC) at HU - Juristische Fakultät (Bücherregal) in Mitte, Berlin Germany

WILD RELEASE NOTES:


Der Autor gehört zu den "verbrannten Dichtern" und wird daher die Aktion "ein Ort zum Lesen", die im Rahmen der Ausstellung "Wer weiterliest, wird erschossen!" ein Buchregal mit Bookcrossing-Büchern aufgebaut hat, unterstützen. Dieses Buch ist eins davon. Ich wünsche dem Finder interessante Lesestunden und dem Buch eine gute Reise! " Mehr über den Link zur Ausstellung.


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