Ein vierzehnjähriges Mädchen von der Ilha in Luanda ist vergewaltigt und ermordet aufgefunden worden. Und ausgerechnet Jaime Bunda wird darauf angesetzt, der sich als Praktikant bereits seit zwei Jahren im Büro den Hintern plattdrückt und auf seinen großen Einsatz wartet. Mit Feuereifer stürzt sich Jaime auf die Ermittlungen und hat auch bald einen hochrangigen Verdächtigen. Bei dessen Überwachung sticht Jaime aber in ein politisches Wespennest und nebenher steht er auch noch vor dem Problem, daß seine Freundin Florinda ihn neuerdings so kühl behandelt.

Wie so oft bei den Büchern der metro-Reihe des Unionsverlages handelt es sich nicht unbedingt um einen klassischen Krimi, auch wenn die Frage nach dem Täter am Anfang steht. Stattdessen präsentiert Pepetela hier ein Porträt Angolas in den ausgehenden 1990er Jahren, und das in einer Form, die mich mehr als einmal ob der Absurdität der Situationen zum Lachen brachte – bis ich mir jeweils die Kehrseite vorstellte. Und natürlich dürfen auch eher, nun sagen wir mal, unorthodoxe Ermittlungshelfer nicht fehlen. Unterstützt wird dieser komische Effekt durch zwei Dinge. Da ist zum einen die Figur des Jaime Bunda selbst und zum anderen wählt Pepetela eine ungewöhnliche Erzählstruktur aus distanziertem und persönlichem Erzählen, die dem Roman einen ganz eigenen Charme gab.

Vielen Dank!

Bücherschrank-Fund