Die Falschmünzer
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"1001 Bücher, die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist"
Nobelprize 1947
André Gide erfand den Typus des rebel without a cause", lange bevor James Dean durch das Amerika der 1950er Jahre stolperte: Zwar stammen seine jungen Rebellen in Die Falschmünzer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und tragen adrette Anzüge statt abgewetzter Jeans. Doch sie leiden ähnliche Qualen: Was tun in einer Welt voller intellektueller Rattenfänger, bigotter Christen und scheinheiliger Spießbürger? Wie soll sich ein junger, lebenshungriger Mensch in diesem Mief entfalten? Für Gide führt der Weg zum Ich über die Sinne und einen offenen Umgang mit der Sexualität. Zwar deutet er die homosexuellen Abenteuer so subtil an, dass man zeitweise an ihrer Existenz zweifelt. Und sicherlich könnte man damit heute keine fromme Seele mehr provozieren. Doch 1925 sorgte Gide mit seiner Ehrlichkeit für einen Skandal. Auch stilistisch verunsicherte er seine Zeitgenossen: Er schrieb ' wie andere Autoren erst drei Jahrzehnte nach ihm ' als neutraler Beobachter, der sich mal in diese, mal in jene Person hineinversetzt und nie schlauer ist als der Leser. Tragödien bleiben unerklärt, Pläne werden nie umgesetzt, und das Ende bleibt offen - wie im wahren Leben.
Nobelprize 1947
André Gide erfand den Typus des rebel without a cause", lange bevor James Dean durch das Amerika der 1950er Jahre stolperte: Zwar stammen seine jungen Rebellen in Die Falschmünzer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und tragen adrette Anzüge statt abgewetzter Jeans. Doch sie leiden ähnliche Qualen: Was tun in einer Welt voller intellektueller Rattenfänger, bigotter Christen und scheinheiliger Spießbürger? Wie soll sich ein junger, lebenshungriger Mensch in diesem Mief entfalten? Für Gide führt der Weg zum Ich über die Sinne und einen offenen Umgang mit der Sexualität. Zwar deutet er die homosexuellen Abenteuer so subtil an, dass man zeitweise an ihrer Existenz zweifelt. Und sicherlich könnte man damit heute keine fromme Seele mehr provozieren. Doch 1925 sorgte Gide mit seiner Ehrlichkeit für einen Skandal. Auch stilistisch verunsicherte er seine Zeitgenossen: Er schrieb ' wie andere Autoren erst drei Jahrzehnte nach ihm ' als neutraler Beobachter, der sich mal in diese, mal in jene Person hineinversetzt und nie schlauer ist als der Leser. Tragödien bleiben unerklärt, Pläne werden nie umgesetzt, und das Ende bleibt offen - wie im wahren Leben.
Die Bücher aus dieser Reihe "Nobelpreisträger" sammle ich. Dieser Band hat mir u.a. noch gefehlt....