Reinecke Fuchs

by Goethe | Literature & Fiction |
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Registered by RoseOfDarkness of Baruth/Mark, Brandenburg Germany on 3/17/2011
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Journal Entry 1 by RoseOfDarkness from Baruth/Mark, Brandenburg Germany on Thursday, March 17, 2011



Johann Wolfgang Goethe: Reineke Fuchs (1774)
„Reineke Fuchs" ist ein altes deutsches Epos. Die satirische Fabel stammt aus dem Mittelalter. Die Fabel entwickelte sich weiter, Welt- und Menschenkenntnis wurden ausgeprägter und sie wurde immer mehr zum satirischen Spiegel weltlichen und geistlichen Spiels um Macht. Diese Fabel nahm Goethe 1793 auf, um ein zeitkritisches Werk über höfisches Intrigenspiel, revolutionäre Ungebärdigkeit, politische Unduldsamkeit, Dummheit und Heuchelei zu verfassen.

Die Fabel spielt in einer mittelalterlichen Welt mit all ihren Bräuchen und Gesellschaftsstrukturen. Die Hauptfigur ist Reineke der Fuchs. Die Erzählung handelt von seinen Abenteuern und Streichen, mit denen er allen im Tierreich Schaden zufügt. Seine wichtigsten Widersacher sind Isegrim der Wolf, Braun der Bär und der Kater Hinze. Sie sind trotz ihrer Einfalt alle einflussreiche Berater am Hofe und sie wollen Reineke an den Kragen, da sie eifersüchtig auf seine Weisheit und List sind. Die Handlung ist eine Folge von Klagen am Hofe gegen Reineke und Erzählungen seiner Streiche. Den Kern des Buches bilden die zwei grossen Gerichtsverhandlungen, in denen sich Reineke behaupten muss. Das Buch endet fulminant im grossen Duell zwischen Isegrim und Reineke.

Trotz Goethes Absicht mit diesem Werk seine Abneigung gegenüber der politischen Welt auszudrücken, ist die Grundstimmung des Buches nicht Bitterkeit und Rechthaberei. Die Unzufriedenheit Goethes löst sich in seiner Wortgewandtheit und in der Form auf und eine ironische Distanz entsteht, die die Erzählung humorvoll werden lässt. Goethe hat keine nennenswerten stofflichen Veränderungen an der ursprünglichen Fabel vorgenommen, er verändert sie nur in der Form. Er benutzt für seine Erzählung eine antike Form. Er schreibt in Hexametern und kultiviert den Wortschatz. Er schafft es die Handlung in eine ruhig fliessende Einheit zu verwandeln, in die auch die wichtigen Monologe Reinekes hineinpassen. Somit erreicht er die angestrebte epische Einheit. Die ganze Handlung teilt Goethe in zwölf etwa gleich lange Gesänge ein. Fast jeder der zwölf Abschnitte beginnt mit einem wichtigen Handlungselement.

Goethe verpackt seine Gesellschaftskritik sehr geschickt in der Handlung. Einerseits versteckt er sie im Verhalten der Tiere, vor allem des Königs und seiner Getreuen. Andererseits lässt er den schlauen Fuchs diese Missstände erkennen und ausnutzen, und dieser trägt die Kritik daran in seinen Monologen vor. Die wichtigsten Hauptszenen sind die zwei Gerichtsverhandlungen, wo Reineke sehr viele Missstände anspricht und der König zudem sehr habgierig handelt. Goethe kritisiert den Absolutismus mit seinen Machtstrukturen und Machthabern. Er klagt ihre Habgier und Dummheit an und bemängelt auch ihre egoistische Denkweise. Er kritisiert auch den bestechlichen Filz der Kirche und ihre scheinheiligen Vertreter. Die härteste Kritik aber richtet er an die französischen Revolutionäre. Seiner Meinung nach muss man zum Regieren bestimmt sein. Er kritisiert, dass jeder Dumme denkt, er könne ein Land regieren. Er ist der Überzeugung, dass alles immer etwa gleich bleibt und somit die Welt kontinuierlich ist, was er in seinem abschliessenden Kommentar nochmals klar zum Ausdruck bringt. Diese Stellungnahmen sind Schwachpunkte dieses Buches. Goethe sieht die Möglichkeiten, die die französische Revolution bietet, nicht, sondern bemerkt nur ihre Auswüchse. Er ist zu wenig optimistisch und sehr traditionell eingestellt.

Goethe stellt Reineke sehr positiv dar. Obwohl er eigentlich der Bösewicht der Fabel ist, rückt ihn Goethe in ein positive Licht, da er seine Freveltaten mit Absicht und überlegt vollführt. Seine Weisheit und List ist überwältigend im Vergleich zu seinen Widersachern, nämlich den Mächtigen des Landes, die allesamt tollpatschig und einfältig sind. Ich bekam das Gefühl, dass Reineke sie gerechterweise bestrafe. Goethe vermittelt dem Leser detaillierte Kenntnisse von Reinekes Denkweise und Gefühlsleben. Trotz aller Gemeinheiten und Weisheit hat er doch menschliche Züge, nämlich Ängste und Unsicherheit, und zudem ist er ein sehr treuer Führer seiner Sippschaft. Somit rückt er in ein positives Licht und ich fieberte mit ihm mit und hoffte, dass er sich wieder würde herausreden können.

Abschliessend kann ich sagen, dass mir das Buch ziemlich gut gefallen hat. Am Anfang bereitete mir die Versform ein bisschen Probleme beim Lesen, aber ich gewöhnte mich schnell daran. Die Geschichte an und für sich mit Reinekes Streichen ist sehr amüsant, vor allem die Fallen, die er sich für seine Widersacher ausgedacht hat und in die sie auch äusserst habgierig und tollpatschig hereinfallen. Reinekes Monologe sind teilweise etwas schwerfällig und weit ausschweifend und deshalb meistens sehr langweilig, aber irgendwie trotzdem amüsant, wenn man dann endlich bemerkt, auf was er hinaus will. Denn die Kritik ist für uns heute witzig, da diese Missstände heutzutage behoben sind. Auch das Verhalten des Königs und seiner Barone veranlasste mich einige Male zum schmunzeln. Es ist eine wirklich sehr gute Satire!


Released 12 yrs ago (5/24/2011 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Brandenburg Germany

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Journal Entry 3 by Wasserfall at Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg Germany on Sunday, May 29, 2011
Aus der ursprünglichen Versform von Göthe in Prosa übertragen. Wie praktisch :-)

Journal Entry 4 by Wasserfall at Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg Germany on Sunday, July 15, 2012
Habe das Buch, der Vollständigkeit halber, parallel zu Goethes original-Text gelesen.
Das vorliegende Büchlein ist ein "Göttinger Jugend-Band" (slogan in den 50ern "Klar und sauber wie der Quell des lieblichen Göttinger Gänseliesels" !!!) - und ist dementsprechend inhaltlich etwas gekürzt. Und zwar NICHT, was die Brutalität von Reinickes Streichen angeht: es fließt ordentlich Blut und etliche Körperteile gehen verloren, ganz abgesehen von den Leichen, die seinen Weg pflastern... Nein, Isegrims Wut versteht man erst richtig, wenn man erfährt, dass Reinecke sein Weibchen flachlegt (und nicht nur "die Jungen beschmutzt") - ausserdem wird im Original eine beissende Kritik an Papst, Rom und der Verlogenheit des gesamten kirchlichen Systems geübt.
Interessant.

Nebenbei: ich lasse es für die ABC-Challenge Titel [F] zählen.

Released 11 yrs ago (2/12/2013 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany

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reist in Urlas 1000-Bücher-Ray-Box weiter

Journal Entry 6 by wingKaktus1806wing at Hof (Saale), Bayern Germany on Tuesday, February 26, 2013
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weiß nicht ob ich die Originalfassung noch benötige.
Streiche sind für mich was lustiges, ein kleiner Schreck ohne fatale Folgen, das hat mich sehr überrascht, dass der Fuchs als Schelm, der Streiche spielt dargestellt wird. Ganz schön brutale Streiche. Auch wenn ich die Botschaft verstanden hab, wünschte ich mir doch den Sieg Isegrims :-)

Das Buch bleibt in der Box und reist weiter.

Journal Entry 7 by Canchita at München, Bayern Germany on Sunday, April 21, 2013
Aus der 1000 Bücher Box genommen.

Journal Entry 8 by Canchita at München, Bayern Germany on Thursday, February 5, 2015

Released 9 yrs ago (2/5/2015 UTC) at München, Bayern Germany

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Bücherkiste Kasimar

Journal Entry 9 by Kasimar at Landsberg am Lech, Bayern Germany on Wednesday, February 11, 2015
Kam heute hier an, vielen Dank für das Riesen-Paket!

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