Die meisten Leute würden sich sehr wahrscheinlich ein Loch in den Bauch freuen, wenn man sie zu einer Kreuzfahrt auf einem Luxusdampfer -- Typ Queen Elisabeth II -- einladen würde, mit allem Pipapo und allen Schikanen und nur einer einzigen Bedingung: "Lass Dich feudal durch die Karibik schippern und schreib einfach auf, was Du gesehen hast!"

Ein Traum -- dachte sich wahrscheinlich auch David Foster Wallace, als er von einer "Edelgazette von der Ostküste" (Harper's Magazine) genau dies angeboten bekam. Über die einwöchige Fahrt auf dem 47.255-Tonnen Schiff der Celebrity Cruises Inc. -- "so sauber und so weiß wie nach einer Kochwäsche" -- hat Wallace dann eine einzigartige "Doku-Postkarte im Breitwandformat" verfasst, deren gut gemeinte Einschätzung durch den Verlag als ein "Juwel moderner Reiseliteratur" eher von einer gewissen Ratlosigkeit zeugt als von einer realistischen Einschätzung des Berichtes. Denn die Kreuzfahrt-Reportage des hochgelobten amerikanischen Autoren schert sich herzlich wenig um die Konventionen herkömmlicher Reiseliteratur und widmet sich stattdessen einer ebenso detaillierten wie angenehm verstörenden Beschreibung des unvergleichlichen Soziotops an Bord eines Luxusliners, wo man für 3.000 Dollar die "feinen cocktailogischen Unterschiede zwischen einem Slippery Nipple und einem Fuzzy Navel" vermittelt bekommt und "1500 Mal Zielobjekt des berühmten amerikanischen Service-Lächelns" wird.

Ein klasse Buch für Leute denen Kreuzfahrten schon immer suspekt vorkamen! So wie mir ;o)
Und das Buch bestätigt alle meine Vorurteile aufs vortrefflichste, genauso so schrecklich habe ich mir diese Luxusliner schon immer vorgestellt und weiß nun ganz sicher und bestimmt, niemals nicht werde ich so eine Reise machen wollen, noch nicht mal für geschenkt!
Mir hat der Erzählstil sehr gefallen, ein sehr sympathischer Humor mit einer gehörigen Portion Selbstironie, so mag ich das. Und obwohl ich diese Fußnoten auch immer köstlich fand waren sie mir auf Dauer dann doch etwas zuviel. (Fast auf jeder Seite!)
Daher ein Sternchen Abzug.


Reist nun mit der Gelesen 2010 Box von Stepnina weiter......viel Spaß beim schmökern!

Und nun ist es mit der Box hier angekommen.

Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit schon gelesen, fand es ganz "amüsant".
Mal schaun, wo ich es passenderweise freilasse.

Kommt beim MeetUp-Frühstück als Angebot auf den Tisch

Heute beim Meet-Up mitgenommen.

Soeben das erste Mal mit der AIDA unterwegs gewesen (und ich fands gut), war ich mit einer eher kritischen Erwartungshaltung gespannt darauf, was denn David Foster Wallace so an Kreuzfahrt und Kreuzfahrtschiff auszusetzen hat.

...und wurde Fan von seinem ausgesprochen fröhlichem Zynismus. Nicht selten musste ich beim Lesen dieser definitiv informativen und lustigen Reisereportage laut loslachen.
Aufgepeppt duch die eigenen, kleinen, neurotischen Marotten des Autors, bekommt der Leser einen wirklich faktenreichen und detaillierten Einblick in die Welt der schwimmenden Hotels. Denn ja, genau so war es, ist es, wird es sein.

Auch wenn der Titel ein eher negatives Statement des Autors impliziert, so konnte ich mich des Eindrucks doch nicht erwehren, dass Herrn Foster Wallace die Kreuzfahrt IRGENDWIE zumindest etwas gefallen hat.
Widerum konnte ich seine Kritikpunkte nachvollziehen. Meiner Meinung nach kann man jedoch fast immer ein Gegenargument definieren. Natürlich steckt hinter der perfekten Organisation und jedem einzelnem Servicelächeln vor allem die Gewinnabsicht des Veranstalters. Aber wo ist das denn bitte nicht so?
Dass man nicht schlampig gekleidet ins Restaurant geht, versteht sich wohl von selbst, und was ist gegen ein vielseitiges Unterhaltungs- uns Ausflugsprogramm zu sagen?
Man kann daran teilnehmen, man wird aber nicht dazu gezwungen.

Die Lektüre des Buches ist in jedem Fall empfehlenswert, egal ob einem Kreuzfahrten nun schon immer suspekt vorkamen, oder ob man bekennender Kreuzfahrtliebhaber ist.
Beim Lesen wird man sich amüsieren.

Nur die vielen und unendlichen Fussnoten, die zwar fast immer berechtigt und unterhalsam waren, haben auf Dauer doch etwas genervt.

An einen Kreuzfahrtliebhaber weitergegeben.