Mein 2. Gewinn bei Vorablesen.

Klappentext:
Irenes Leben wird zum Albtraum, als ihr Sohn Jonas gewaltsam ums Leben kommt. Der Täter: ihr neunzehnjähriger Stiefsohn Martin. Die Tat: im Affekt. Angeblich wurde Martin Zeuge, wie Jonas einen kleinen Jungen ermordete. Zudem behauptet er plötzlich, von seinem eigenen Vater missbraucht worden zu sein. Das Gericht spricht Martin frei, doch Irene zweifelt. An Martins Aussage. Und an ihren eigenen Erinnerungen. Sie will die Wahrheit herausfinden, um jeden Preis. Erst recht, als Martin die Abiturientin Tina in seinen Bann zieht. Denn Irene ahnt, wozu ihr Stiefsohn fähig ist...

Das Buch hat mich tief beeindruckt und bewegt und nach dem Lesen musste ich erst mal einen Tag lang darüber nachdenken, bevor ich die Rezension schreiben konnte.

Die Abwechslung zwischen den drei Erzählperspektiven gibt dem Buch Intensität und dem Leser einen guten Überblick über die Beweggründe aller Beteiligten. Ich möchte nicht behaupten, die kranke Gedankenwelt eines Folterers und Mörders wirklich zu verstehen, aber Martins Gedankengänge sind in ihrer kranken Logik zumindest nachvollziehbar. Auch warum Tina ("Das dumme Gör!" dachte ich manchmal beim Lesen) ihm verfällt und sich in ihn verliebt, kann man als Leser nachvollziehen. Auch wenn man beim Lesen überzeugt ist, man selber hätte mit Sicherheit anders gehandelt.

Am meisten hat mich aber Irene bewegt. Sie ist nicht nur die Mutter eines Opfers, sondern auch die Stiefmutter eines Täters und als solche schafft sie es manchmal, ihren Stiefsohn gegenüber Fremden zu verteidigen. Obwohl sie ihn selber hasst und dafür sorgen möchte, dass er seine gerechte Strafe erhält, verletzt es sie, wenn andere in ihren Augen zu krass über ihn urteilen. Sie gibt sich eine Mitschuld an den Ereignissen und sucht verzweifelt nach dem Warum und vor allem nach der Antwort auf die Frage, was sie selber anders hätte machen können. Doch hätte es überhaupt eine Auswirkung auf Martins Lebensweg gehabt, wenn Irene sich ihm gegenüber anders verhalten hätte? Wahrscheinlich nicht. Irene beweist in diesem Buch nicht nur Mut, sondern auch viel Stärke. Der Schluss, als sie Tinas Mutter und Bruder bei sich aufnimmt und sich darauf freut, den kleinen Benny bei sich aufwachsen zu sehen, hat mich sehr gerührt. Zwar hat Irene alles im Leben verloren (ihren geliebten Mann, ihren Sohn, auch ihren Stiefsohn), aber sie schaut nach vorne und versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Das macht Mut.


Aus Neugier auf weitere Meinungen lasse ich das Buch als Ring reisen.
Teilnehmer:
1) Jesbo
2) Xirxe
3) truller10
4) SaSch
5) glglgl
6) bookorpc
7) BunteAmsel
8) Rosenfrau

und am Schluss zurück zu mir.

Ein netter Bote bringt das Buch zu Jesbo.

Ich wünsche allen Ringteilnehmern spannende Unterhaltung.

Der Bote hat es sicher bei mir abgeliefert :-)

05.10.10: Isolde Sammer hat wirklich einen interessanten Stil des Erzählens, auch aus verschiedenen Blickwinkeln, guten Übergängen, echt klasse, das hat mir sehr gut gefallen. Das Buch insgesamt ist auch sehr spannend aufgebaut und die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Und weiter geht die Reise zum nächsten Teilnehmer ...

Gerade aus dem Briefkasten geholt. Vielen Dank für's Schicken, Jesbo. Ein Ringbuch ist noch vorher dran, so dass ich wohl nächste Woche anfangen kann es zu lesen.

22. Oktober 2010
Was macht einen gelungenen Thriller aus? Dass man bis zum Schluss mitfiebert, wer der Bösewicht ist? Die Suche nach der Wahrheit, der Auflösung des Falles?
Dann dürfte 'Die Stille nach dem Schrei' kein gelungener Thriller sein, denn hier weiss man fast von Beginn an, wer der Übeltäter ist. Doch das Buch ist alles andere als langweilig. Martin, 19, hat seinen 14jährigen Halbbruder aus einer Art 'Notwehr' heraus erschlagen, weil dieser angeblich einen zehnjährigen Jungen mißhandelt und getötet hatte. Das Gericht glaubt seiner Version und so ist Martin kurz darauf wieder auf freiem Fuß. Irene, seine Stiefmutter, hat Zweifel an dieser Geschichte und beginnt mit eigenen Nachforschungen. Nicht nur weil sie eine weitere ähnliche Tat auf jeden Fall verhindern will, sondern auch um die komplette Wahrheit zu erfahren, was wirklich damals geschah.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven: Zum einen Irenes, die nicht mehr weiß was sie glauben soll und der die Zweifel neben dem Verlust ihres Kindes beinahe jeden Lebensmut rauben. Doch ihr Wille, die Gewissheit über die tatsächlichen Geschehnisse zu erhalten ist stärker und so beginnt sie ihre Suche nach der Wahrheit. Dann gibt es Tina, eine 18jährige Abiturientin, die sich rückhaltlos in Martin verliebt, der beginnt sie nach seinen Vorstellungen zu formen. Sie schildert im Rückblick ihre fast schon krankhafte Besessenheit von diesem jungen Mann, ihre Verweigerung der Realität ins Auge zu blicken und man bekommt eine gute Vorstellung davon, was in ihr vorging. Und es gibt Hauptkommissar Schneider, der ebenfalls Zweifel an der Aussage Martins hegt und befürchtet, er könnte ein weiteres Mal zuschlagen. Zuguterletzt erhält man Einblick in die Gedankenwelt Martins, die keinen Zweifel daran lässt, dass hier ein Psychopath am Werke ist.
Ich fand es packend zu verfolgen, wie sich langsam die Spannung aufbaut, die eine Seite darauf abzielt ein neues Verbrechen zu begehen, während andererseits gleichzeitig alles unternommen wird, genau dieses zu verhindern. Die Personen sind komplex und weitestgehend klischeefrei dargestellt, vielleicht fast etwas zu viel des Guten (auch Klischees sind irgendwann einmal aus einem bestimmten Grund entstanden :-)). So blieb für mich insbesondere die Figur der Irene etwas unnahbar, obwohl ihre Perspektive neben Tinas am ausführlichsten dargestellt wurde.
Alles in allem ein Thriller, der spannend und gut unterhält - nicht mehr und nicht weniger.

'Die Stille' macht sich nun auf den Weg zu truller10. Spannendes Lesen wünsche ich!

Angekommen, thanx!

Spannend geschrieben, mit den üblichen Zutaten für das Genre "Psychothriller". Durch den ständigen Personenwechsel innerhalb der Story nimmt das Buch schnell Fahrt auf und entwickelt sich zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Ich hatte es dann auch in 2 Tagen durchgelesen. Danke für diesen Ring, so kam ich mal wieder zu der Gelegenheit eine neue Autorin kennen zu lernen. Die nächste Adresse ist bereits angefragt, somit kann der Ring zügig weiterreisen!

Auf dem Weg zur nächsten Station....

...und sicher bei mir angekommen. Vielen Dank fürs Schicken.

Obwohl man doch fast von Beginn an weiß, wer der Täter dieses grausamen Verbrechen ist, bleibt das Buch bis zum Ende hin spannend.
Ein sehr fesselndes und eindringliches Buch.

Geht beim Saarbrücker Meet-up an glglgl. Viel Spaß beim Lesen!

Heute vom Meetup mitgebracht. Danke schonmal!

Zunächst war ich etwas verwirrt über die Person des Ich-Erzählers und die Identität seines Adressaten. Erst nach einigen Seiten fügten sich die Puzzleteile so zusammen, daß ich Klarheit darüber hatte - was aber nicht negativ zu verstehen ist.

Ein sehr spannender Thriller, bei dem man sich trotz der gelegentlichen Einblicke in die Psyche des Täters zwischendurch fassungslos fragt: "Wie krank kann ein Mensch sein?"

und weiter geht die Reise mit der Post.

Heute aus der Packstation befreit. Wird bald gelesen, damit es mit ihm Paket zu BunteAmsel reisen kann ;-)

11.3.2011
Wirklich gut, muss jetzt erstmal eine Nacht darüber schlafen, bevor ich eine Rezi verfasse.Danke fürs mitlesen lassen
Meine Fazit: Wer gerne den Täter ermittelt und Hypothesen aufstellt über den Tathergang, der könnte von diesem Buch enttäuscht werden. Wenn man aber Interesse an den Abgründen menschlicher Psyche hat, sollte man es lesen, vielleicht sind einige Details übertrieben, aber leider vieles real, dafür muss man nur die Zeitung aufschlagen….

So und ab gehts zur nächsten Leserin!

Vielen Dank für den Ring. Er kam im Rudel.... aber da ich die letzte Teilnehmerin bin, ist es ja hoffentlich nicht sooooo schlimm, wenn es ein paar Tage länger dauert.. Hoffe ich...
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2.4.11
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das heikle Thema der sexuellen Gewalt gegenüber Kindern ist für mich eigentlich kein Thema für Unterhaltungsromane, weil ich nicht ausversehen in die Position des Voyeurs geschoben werden möchte. In diesem Roman wird das Thema aber so sensibel und vielschichtig angesprochen, daß es okay und lesbar ist. Zudem ist das Buch spannend, aber ich finde nicht, daß es ein Thriller im klassischen Sinne ist, sondern etwas "höherwertiges". Schwer zu beschreiben, aber ich denke, ihr wisst was ich meine. Es fehlt der billige Schockeffekt des Thrillers.

Ooooh - schon wieder Hallig-Post?! Da hätte sich ja fast gelohnt, ich hätte die Bücher persönlich abgeholt ;-)
Gut, daß ich die Listenletzte bin, hier rudelt's grad ziemlich :-/

Öhm - gutes Buch.
Mir geht's wie einigen vor mir schon: ich weiß nicht so recht, was ich dazu schreiben soll, wie ich das schreiben kann, was ich darüber denke.
Ich fand es spannend, beeindruckend, verstörend. Die ganze Unausweichlichkeit irgendwie logisch.
Nur das Ende war mir 'ne Nummer zu "aufgedonnert", dafür der Punktabzug.

Ist wieder auf dem Heimweg; vielen Dank für den Ring!

Das Buch ist wieder nach Hause zurückgekehrt und sieht trotz der Reise immer noch total fit aus. :-)

Es freut mich, dass euch die Lektüre gefallen hat.

Ich habe das Buch einer Kollegin ausgeliehen, die sehr gerne Krimis und Thriller liest. Von BookCrossing habe ich ihr auch schon öfters erzählt, aber bisher konnte ich ihr Interesse nicht wecken. Vielleicht klappt es ja jetzt.