Verstörend und erschütternd sind die Adjektive, die mir als erstes zu diesem Roman einfallen. Munif zeichnet das Bild eines Mannes, den die Folter im Gefängnis nicht nur körperlich ruiniert hat, sondern der auch unter dem Gefühl leidet, seine Kameraden verraten zu haben. Eine Rückkehr in ein "normales" Leben, das sich Radschabs Schwester so sehr für ihn, aber auch für sich selbst, wünscht, ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Daß Munif keinen konkreten Handlungsort, nicht einmal ein Land benennt, dürfte angesichts seiner Biographie und seiner zeitlebens geäußerten Kritik an arabischen Regimen nicht überraschen, verstärkt aber den Effekt.

Bereits seit längerer Zeit bei mir.