"Fundsache" in der Bücherabteilung unseres Second-Hand-Ladens und gleich für Bookcrossing reserviert, damit es von einem geneigten Leser wiederum gefunden werden kann. :-)

Die Winter-Advents- und Weihnachtsbox von Martschella macht gerade bei mir Station - jaaa, es ist erst Herbst, aber die Temperaturen sind bereits im Keller und seit Wochen werden bereits Lebkuchen und Spekulatiusse (schreibt man das so??) verkauft, also kann man auch getrost weihnachtliche Boxen und Bücher auf Reisen schicken. ;-)

Ich habe das Buch aus der Box genommen, aber den Journaleintrag vergessen.

Das Büchlein enthält folgende vier Kurzgeschichten:
- Hunger
- Der Weg
- Jape im Warenhaus
- Der Weihnachtskarpfen

"Wahrscheinlich das Anständigste (...), was ich geschrieben habe", urteilte Vicki Baum selbst über die Qualität der vorliegenden Erzählungen, die sie Novellen nannte.
Ich bin geneigt, ihr zuzustimmen, obwohl ich zugeben muss, dass ich noch nie etwas von dieser doch recht bekannten Schriftstellerin gelesen habe.

Vicki Baum wurde 1888 in Wien geboren. Arbeitete als Redakteurin verschiedener Zeitschriften des Ullstein-Verlags in Berlin. 1931 Übersiedlung in die Vereinigten Staaten. Schrieb 30 Romane und Erzählungen, die ihr Weltruhm verschafften. Starb 1960 in Hollywood.

Mir haben alle vier Geschichten gleich gut gefallen. Vicki Baum erweist sich dabei als genaue Beobachterin, die menschliche Charaktereigenschaften detailliert beschreibt.
Wie die einsame Klaviervirtuosin Gabriele Gabrilowsky, angeblich Tochter eines Verwalters aus Groß-Strelitz, die sich verzweifelt erst an einen mitgebrachten Iltis, dann an ein krankes Kind und zuletzt an einen jungen Arzt klammert, nur um am Ende festzustellen, dass sie doch nie dazugehören wird.

Oder die brave Ehefrau und Mutter Frau Zienkann, die wie ein Uhrwerk ihren häuslichen Verpflichtungen nachkommt. Sie ist nicht groß und nicht klein, nicht häßlich, aber auch nicht hübsch. Nicht mehr jung, aber auch nicht alt. Nicht unglücklich, aber auch nicht glücklich. Als sie einen Kleiderschrank kaufen muss, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen.

Jape Flunt hingegen wünscht sich mehr als alles andere auf der Welt eine seidene Krawatte. Sein Plan, sich nachts im Kaufhaus einschließen zu lassen, geht gehörig daneben. Am Ende bezahlt er seine neu erwachte Gier mit dem Leben.

Die Geschichte vom Weihnachtskarpfen Adalbert ist recht bekannt. Ich habe sie schon in diversen Weihnachtsbüchern gesehen.

Dieses kleine, feine Büchlein ist absolut lesenswert.

Das Buch reist mit der "Abo-Box No. 1" zu Ikopiko zurück.

Die Box wurde bei mir aufgelöst.

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Das Buch wurde mitgenommen.