Strategie
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3 CDs Dauer 220 Minuten
Moshe und Nana verstehen Sex als klimaktischen Aspekt ihrer Beziehung. Das ungleiche Londoner Paar - er ein eher kleiner halbjüdischer Schauspieler, aber „nicht einmal beschnitten", sie eine intelligente, platinblonde Schönheit, zehn Zentimeter größer als Moshe - strengen sich bis zur Selbstaufgabe an, richtig guten, erfüllenden Sex zu haben, aber je mehr sie sich bemühen, umso fataler, erfolgloser, peinlicher wird es. Moshe liebt Nana über alles; Nana ist sich umgekehrt nicht so sicher, gibt aber ihr Bestes. Als Anjali auf den Plan tritt, die Nana liebt, aber mit Moshe jenen Sex hat, den Nana und er so gerne hätten, wird alles nur noch schlimmer, ganz im Gegensatz zur großen Hoffnung, die das Paar bezüglich dieser Menage-a-trois hegte.
Der Sex, durchaus vordergründig geschildert, aber nicht um der Schilderung willen, sondern um das zugrundeliegende, dramatische Mißverständnis zu unterstreichen, hat - bei aller Deftigkeit - symbolischen Charakter. Den seitenlangen und akribischen Darstellungen fehlt auch jegliche Erotik; Moshes und Nanas Gedanken etwa beim devoten Analverkehrsversuch pendeln zwischen überzogen kritischer Selbstbetrachtung und Ängsten um das Verständnis des jeweils anderen, was einem erotischen Grundgefühl, das ohnehin nur imaginiert war, völlig den Garaus macht. Es ist das Paradigma, das verkehrt ist, nicht der Sex - in anderen Worten: Die Strategie (das Buch heißt im Original „Politics"). Aber nicht nur darauf bezieht sich der Titel, sondern hauptsächlich auf den amorphen, scheinbar willkürlichen, zunächst nicht unbedingt lesefreundlichen Aufbau, den der fünfundzwanzigjährige Thirlwell gewählt hat, um exemplarisch jene Mißverständnisse der menschlich-emotionalen Interaktion zu verdeutlichen, die Anstrengungen, es jemandem, auch sich selbst recht zu machen, der auf dieser Ebene eine - falsche - Befriedigung sucht. Es geht um die Liebe, die glückliche, glückbringende Liebe, und die zerstörerische Fatalität eines verkehrten Ansatzes.
Peinliche Dinge tut man, um die Peinlichkeit vor der peinlichen Aktivität hinter sich zu bringen, schreibt Thrilwell, und unterstreicht das mit einer Anekdote, bei der Hitler - angeblich - eine Journalistin bat, ihn zu treten. Solche Exkurse und - manchmal belehrenden - Weisheiten streut der Autor gehäuft in den Text, während er den Leser anspricht, seine Meinung bezüglich der erzählten Geschichte vorgibt, gar den Leser bevormundet. Literarisch ein origineller und interessanter Ansatz, streckenweise auch amüsant, und natürlich mit viel Situationskomik versehen, schließlich ist Thrilwell Brite. Aber eigentlich nervt das Buch hauptsächlich, will sich nicht öffnen, bleibt inhaltlich oberflächlich und schrecklich uninteressant. Eine krude, skurrile Lektüre, die als sprachlich-dramaturgisches Experiment ein gewisses Vergnügen bereitet, als Roman aber eine nicht so große Nummer ist.
Moshe und Nana verstehen Sex als klimaktischen Aspekt ihrer Beziehung. Das ungleiche Londoner Paar - er ein eher kleiner halbjüdischer Schauspieler, aber „nicht einmal beschnitten", sie eine intelligente, platinblonde Schönheit, zehn Zentimeter größer als Moshe - strengen sich bis zur Selbstaufgabe an, richtig guten, erfüllenden Sex zu haben, aber je mehr sie sich bemühen, umso fataler, erfolgloser, peinlicher wird es. Moshe liebt Nana über alles; Nana ist sich umgekehrt nicht so sicher, gibt aber ihr Bestes. Als Anjali auf den Plan tritt, die Nana liebt, aber mit Moshe jenen Sex hat, den Nana und er so gerne hätten, wird alles nur noch schlimmer, ganz im Gegensatz zur großen Hoffnung, die das Paar bezüglich dieser Menage-a-trois hegte.
Der Sex, durchaus vordergründig geschildert, aber nicht um der Schilderung willen, sondern um das zugrundeliegende, dramatische Mißverständnis zu unterstreichen, hat - bei aller Deftigkeit - symbolischen Charakter. Den seitenlangen und akribischen Darstellungen fehlt auch jegliche Erotik; Moshes und Nanas Gedanken etwa beim devoten Analverkehrsversuch pendeln zwischen überzogen kritischer Selbstbetrachtung und Ängsten um das Verständnis des jeweils anderen, was einem erotischen Grundgefühl, das ohnehin nur imaginiert war, völlig den Garaus macht. Es ist das Paradigma, das verkehrt ist, nicht der Sex - in anderen Worten: Die Strategie (das Buch heißt im Original „Politics"). Aber nicht nur darauf bezieht sich der Titel, sondern hauptsächlich auf den amorphen, scheinbar willkürlichen, zunächst nicht unbedingt lesefreundlichen Aufbau, den der fünfundzwanzigjährige Thirlwell gewählt hat, um exemplarisch jene Mißverständnisse der menschlich-emotionalen Interaktion zu verdeutlichen, die Anstrengungen, es jemandem, auch sich selbst recht zu machen, der auf dieser Ebene eine - falsche - Befriedigung sucht. Es geht um die Liebe, die glückliche, glückbringende Liebe, und die zerstörerische Fatalität eines verkehrten Ansatzes.
Peinliche Dinge tut man, um die Peinlichkeit vor der peinlichen Aktivität hinter sich zu bringen, schreibt Thrilwell, und unterstreicht das mit einer Anekdote, bei der Hitler - angeblich - eine Journalistin bat, ihn zu treten. Solche Exkurse und - manchmal belehrenden - Weisheiten streut der Autor gehäuft in den Text, während er den Leser anspricht, seine Meinung bezüglich der erzählten Geschichte vorgibt, gar den Leser bevormundet. Literarisch ein origineller und interessanter Ansatz, streckenweise auch amüsant, und natürlich mit viel Situationskomik versehen, schließlich ist Thrilwell Brite. Aber eigentlich nervt das Buch hauptsächlich, will sich nicht öffnen, bleibt inhaltlich oberflächlich und schrecklich uninteressant. Eine krude, skurrile Lektüre, die als sprachlich-dramaturgisches Experiment ein gewisses Vergnügen bereitet, als Roman aber eine nicht so große Nummer ist.
Hab ich gestern gehört und ich fands so lala. Es war schon nett zu hören wie sich alle beteiligten in der jeweiligen Situation fühlen. Aber es war total nervig das da immer wieder der Erzähler dazwischne geredet hat und genau die Gefühle dann auch aufgedröselt hat warum der oder die sich jetzt so und so verhalten hat und was das dann wieder beim Gegenüber auslöst und was es hätte auslösen sollen...HILFE ...wer ist denn so berechnend und mach sich soviele Gedanken über alles was er sagt und tut???
Auf jeden Fall ist der Papa sehr aufgeschlossen finde ich und irgendwie was dann doch nett zu hören aber halt nicht erotisch ;-)!
Finde zumindest ich!
Auf jeden Fall ist der Papa sehr aufgeschlossen finde ich und irgendwie was dann doch nett zu hören aber halt nicht erotisch ;-)!
Finde zumindest ich!
Zum aufhören zu gut, zum weiter empfehlen zu schlecht.
Darf in dieser Box reisen:
Kleine Audiobox :-)!
Kleine Audiobox :-)!
aus buffs kleiner Audiotruhe genommen
Released 11 yrs ago (1/4/2013 UTC) at
WILD RELEASE NOTES:
Nach dem tatsächlich recht originellen Anfang lässt das Buch aber schon im Laufe der ersten CD rasant nach. Das liegt meiner Meinung nach ganz eindeutig am nervigen allwissenden Erzähler, der selbstgefällig jede gerade mal aufkommende Identifizierung mit den handelnden Personen zerredet. Vielleicht von ihm beabsichtigt, für mich jedoch ein Fail. Und schon gar nicht ist es "Die erste Liebesgeschichte des 21. Jahrhunderts", wie es der Klappentext verspricht, selbst wenn man Woody Allen erwartet.
Die Trackeinteilung ist außerdem zu lang und die Aufteilung in 2 Sprecher empfand ich als irritierend.
Aber ganz und gar schlecht war es auch nicht, ich habe es immerhin zuende gehört.
Reist jetzt in queds 1. Hörbuchbox weiter.
Die Trackeinteilung ist außerdem zu lang und die Aufteilung in 2 Sprecher empfand ich als irritierend.
Aber ganz und gar schlecht war es auch nicht, ich habe es immerhin zuende gehört.
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Ja martschella...alles aber nicht erotisch und die Stimme, nee die muss ich nicht noch mal haben.
Bleibt in der Box
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