Im Caritas Laden am Mittersteig in Wien gekauft für calendulaas Austria bookring.

Bring es ins Einstein heute.

Klingt gut, also hab ich es einmal mitgenommen - in der Hoffnung, dass es nicht allzu lange bei mir herumliegt. ;)

Hab ich im Zuge der Assoziationschallenge angefangen zu lesen, aber erst in einem anderen Monat beendet. :)

Das Thema dieses Buches ist - wie man anfangs glaubt - nicht ganz einfach. Thomas Sautner beschreibt das Leben eines Dorfes und seines Dorftrottels (wie man meint), nicht nur aus der Sicht der Leute, sondern auch aus der des Trottels (in dem Fall handelt es sich um Jakob).
Doch Jakob ist weit klüger als so mancher Dorfbewohner selbst. Er lebt einfach sein Leben und weil er dies nicht "normal" tut, ist er halt einfach abgestempelt. Doch in vielen Punkte erlebt und sieht Jakob das Leben wirklicher und näher als alle Leute aus dem Dorf. Eine Stelle hat mich sehr beeindruckt und möchte ich als Zitat hier mit reinnehmen.

"Weißt du, Silvia", habe ich gesagt, "was ich tue, halten die meisten für verrückt. Aber doch nur, weil sie es nicht verstehen. Und was ihr Gespött betrifft, Silvia: Vielleicht bin ich ja wirklich ein Narr, aber ich bin glücklich. Andere sind das nicht. Sie rackern und schuften und trösten sich damit, dass es ihnen dafür irgendwann einmal bessergeht. Sie heben sich ihre Leben auf, Silvia! Und sie schaffen Dinge zur Seite für eine spätere Zeit, die für sie nie kommen wird. Sie legen Münze auf Münze und merken nicht, dass sie dadurch vergeuden, was sie haben könnten: Freiheit, Silvia! Jeden Moment in ihrem Leben fürchten sie sich davor, etwas zu verlieren. Fürchten sich, um etwas betrogen zu werden, sind mißtrauisch, vermuten hinter jeder guten Tat einen bösen Gedanken, klammern sich an ihren guten Ruf und schimpfen über Leute, die auch glauben, einen guten Ruf zu haben. Das Wertvollste aber, das Gott uns geschenkt hat, auf das achten sie am wenigsten: auf die Liebe und die Freude in uns und die unendlichen Möglichkeiten, sie Tag für Tag aufs Neue zu erleben. Und deshalb, Silvia, genau deshalb, will ich nicht so sein wie all die anderen, deshalb will ich nicht normal sein."

An solchen Stellen im Buch fragt man sich dann: "Wer ist der Dorftrottel und wer der normale Mensch?"
Ich denke dieses Buch soll aufzeigen, dass man langsam denkende Menschen, Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen, mit einem skurrilem Lebenstil oder einfach mit etwas, was wir "Normalos" als abnormal sehen, nicht so einfach abtun und verurteilen. Sie sehen vielleicht - und wer nicht mit solchen Menschen redet oder arbeitet wird auch nie dahinter kommen - die Welt so wie sie wirklich ist. Sie erleben noch pure Freude, wie kleine Kinder, sie sehen noch den Flug einer Krähe, sie experimentieren, um einer Sache auf den Grund zu kommen und wir sehen einfach nur die Verrücktheit dahinter. DAS sollte uns nachdenklich stimmen.

Hallo liebe/r Leser/in!

Es würde mich sehr freuen, wenn du einen Eintrag machen würdest, damit ich weiß, dass es dem Buch gut geht.
Viel Spaß beim Bookcrossen und ein tolles Lesevergnügen wünscht

Lightdancer