Hatte "mehr" erwartet, dachte immer, wann geht es denn zur Sache...und hab es irgendwann enttäuscht weggelegt...
Vielleicht findet jemand anderes mehr Gefallen dran?!
Werde es übermorgen mal zum "Rhein-Neckar-Meet-up" mitnehmen.

Beim Meetup mitgenommen.

"Es war an einem Nikolausabend, in der Dämmerstunde, als ich den Auftrag erhielt, ein Mörder zu werden." Schon der erste Satz packt einen, und die Anspannung lässt einen das ganze Buch hindurch nicht los. 1968 hört ein Berliner Student vom Freispruch des Richters, der in der Nazizeit den Vater seines besten Freundes, den Widerstandskämpfer Georg Groscurth, hinrichten ließ. Begründung: Man könne einem Richter nicht vorwerfen, sich an damals geltendes Recht gehalten zu haben. Der Ich-Erzähler will zum Rächer werden, aber vorher mehr über die Hintergründe erfahren. Wie aktiv war die Widerstandsgruppe um Groscurth? Wie konnten sie verraten werden? Wie begründeten die Nazi-Richter ihr Urteil, und wie erging es Anneliese Groscurth, die als Witwe mit zwei Kindern zurückblieb?

Am 5.6.10 beim Meetup in Aschaffenburg gefangen.

Nachtrag 21.8.10: jetzt gelesen. Hatte auch etwas mehr erwartet.

Ich konnte gestern Abend beim Meetup nicht widerstehen.

Assoziationschallenge Mai 2012
CREME: Es gibt viele GesichtsCREMEs, bei denen die Werbung verspricht, dass man bei Verwendung um viele JAHRe jünger aussieht.
DÜNE: SandDÜNEn kommen auch in der Wüste vor. Dort leben auch Skorpione, deren Giftstachel MÖRDERisch ist.

Mai 2012:
Dieses Buch hat gut zu meinem Berlin-Besuch und einen Spaziergang durch Friedrichshain gepasst, wo Herr Delius auch eine Zeit lang gelebt hat.
Das Buch selbst erinnert von Schreibweise und Ductus schon sehr an die 68er und "den Muff von 1000 Jahren unter den Talaren". Sicher noch einmal unter einem Blickwinkel, der schon zusätzlichen Sprengstoff enthält, aber die Art der Auseinandersetzung erscheint mir typisch für die Zeit.
Nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht richtig glaubwürdig, wobei ich nicht sicher sagen kann, was bei mir diesEN Eindruck hinterlassen hat.

Bergabbau-Challenge Mai 2012: "Zeit"

Der Protagonist des Buches kommt aus Hessen und deshalb ist das Restaurant Pielok genau der richtige Freilassort, denn dort gibt es gute hessische Hausmannskost.

ABC-Challenge: Releases - R

Wird beim Frankfurter Meetup im Restaurant Pielok zu finden sein.

Und im Restaurant Pielok habe ich es auch eingefangen; von dem Autor habe ich schon viel gehört, aber noch nichts gelesen. Ich bin neugierig darauf.

Da kann ich mich meinen "Vorleserinnen" gar nicht anschließen. Dazu steckt mir diese "bleierne Zeit" der 50er Jahre, in denen ich meine Kindheit erlebte, viel zu sehr in den Knochen. Als Kind konnte ich nicht festmachen, was so falsch war an der Zeit, inzwischen bin ich, auch durch solche Bücher, darauf gekommen, dass mich das Verlogene und Verschwiegene der Erwachsenen massiv gestört hat.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen, denn über die Nazizeit und die "Verbrannten Bücher" habe ich schon viel gelesen, aber bisher kaum etwas, was sich mit den Verbliebenen der Hingerichteten befasst. Inzwischen habe ich auch gegoogelt, und Friedrich Christian Delius hat sich mit diesem Buch an die Wahrheit gehalten.
Erschütternd fand ich, wie Anneiese Groscurth ihre Arbeit als Betriebsärztin verliert, den Kindern die Waisenrente und ihr die Witwenrente verweigert wird, während nicht nur in den Gerichten die Nazis wieder eingesetzt werden.
Meines Erachtens gehören solche Bücher in den Geschichts- und Literaturunterricht in den Schulen.

Das Buch ist irgendwann aus meinem Bücherregal verschwunden.