Der Tod des Wucherers

Registered by Torgin of Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on 1/29/2010
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Journal Entry 1 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, January 29, 2010
Kori-Ischkamba ist ein Wucherer, und er ist ein sparsamer Mensch, der sich immer wieder selbst auf Kosten anderer Vorteile verschafft, ohne deshalb ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Damit befindet er sich im Buchara um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert durchaus in guter Gesellschaft, auch wenn die Bauern, die durch ihn ihr Land verlieren, ihn dafür verfluchen. Aber die Zeiten wandeln sich, und Ereignisse im fernen Moskau lassen auch Buchara nicht unberührt ...

Aini, der als Begründer der tadschikischen Prosa gilt, hat mit Kori-Ischkamba einen ziemlichen Widerling geschaffen, dem man permanent den Hals umdrehen könnte, und seinen Kumpanen am besten gleich mit. Daß ich trotzdem nicht ständig vor Wut gekocht habe, lag vor allem an dem wunderbaren Erzählstil, der Formen und Tonfall von Tausendundeine Nacht aufgreift, wenn auch der Inhalt viel weniger märchenhaft und in seinen Grundtendenzen vermutlich bis heute nicht völlig überlebt ist, auch wenn der Text inzwischen gute 70 Jahre auf dem Buckel hat.

Journal Entry 2 by rem_SJJ-315643 at Essen, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, August 26, 2011
Nun bei mir - danke!

Journal Entry 3 by rem_SJJ-315643 at Essen, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, March 25, 2012
Kori-Ischkamba ist wirklich einer der widerlichsten Protagonisten, über die ich bisher gelesen habe. Er nutzt die Sitte der Gastfreundschaft aus und schlägt sich auf anderer Leute Kosten den Bauch voll, jeglichen Anstand dabei vergessend. Er erklärt Geld zum höchsten Gut, ohne das sein Leben nicht wert ist, gelebt zu werden. Und dementsprechend setzt er alles daran, an das Geld Anderer zu gelangen, vornehmlich an das der armen (Land-)Bevölkerung. Initiative und Erfindungsreichtum beweist er immer dann, wenn es darum geht, jemanden über's Ohr zu hauen. Ein Ekelpaket der ersten Sorte. Erschreckend ist dabei besonders, dass die geschilderten Praktiken sicherlich aus der Realität übernommen und noch nicht einmal übertrieben dargestellt worden sind.

Von Kori-Ischkambas Schandtaten erfährt der Leser episodenhaft, der Erzählstil erinnert tatsächlich stark an die orientalische Märchentradition und verzichtet weitestgehend auf den sozialistisch-moralischen Zeigefinger. Allerdings hat genau diese Erzählweise und die Tatsache, dass es thematisch kaum Variationen gibt, auch dazu geführt, dass mich die Geschichte irgendwann gelangweilt hat. Man bekommt immer nur neue Facetten der Gier und Ausbeutung vorgesetzt, bis am Ende doch noch ein wenig der erhobene Zeigefinger durchscheint, wenn die Reichen und Mächtigen und besonders Kori-Ischkamba die Quittung für ihr Tun erhalten.

Released 10 yrs ago (3/26/2014 UTC) at Mercator Bücherschrank (Grillo Theater) in Essen, Nordrhein-Westfalen Germany

WILD RELEASE NOTES:

Viel Spaß!

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