Menschen im Hotel
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Ausgabe von 1956.
Reist weiter als Wunscherfüllung ins schöne Brandenburg :)
Wir befinden uns in einem Berliner Hotel in den "Goldenen 20ern". Hier treffen wir eine kleine Anzahl unterschiedlichster Menschen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. In erster Linie wären da: Der Baron von Gaigern, der gar nicht so ehrbar zu sein scheint, wie man bei seinem Namen denken würde, die Grusinskaja, eine ehemals (!) weltberühmte Tänzerin, die nur noch für halbvolle Säle sorgt, der vereinsamte und entstellte Dr. Otternschlag, der schon lange mit Selbstmordgedanken spielt, der todkranke Hilfsbuchhalter Kringelein, der einmal richtig leben will, Frau Flamm, das Flämmchen, eine Sekretärin, die nicht nur durch Schreibarbeiten Geld verdient, als auch Generaldirektor Preysing, angereist um in Verhandlungen die Firma für die er arbeitet zu retten. Gemeinsam haben sie, dass sie entweder seelisch oder körperlich deformiert sind, ausbrechen wollen und ungefähr 4 Tage und 3 Nächte gleichzeitig im besagten Hause verbringen. Dort treffen sie aufeinander, mal nur flüchtig, aber im Grunde immerhin so nachhaltig, dass kaum jemand das Hotel so verlässt, wie er es betreten hat, eine Entwicklung, eine Veränderung machen (fast) alle durch. Sie beeinflussen sich gegenseitig, bauen sich auf, machen sich nieder und oft erzeugen kleine Entscheidungen, die zuerst gar nicht wichtig erscheinen, folgenschwere Resultate. Genau das macht ja den Reiz dieses Buches aus, man möchte wissen wie diese verschiedenen Lebensphilosophien miteinander klarkommen.
Die Autorin hat diese Geschichte sehr flott, sehr modern und leicht erzählt mit einem Gespür für Dramaturgie. Oftmals lässt sie einen Erzählstrang kurz vor dem Höhepunkt abbrechen, um erst zu einer anderen Figur zu wechseln, bevor sie dann mit dem Begonnenem fortfährt. Nun von Spannung zu reden, wäre vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest bleibt es dadurch so interessant, dass man weiterlesen möchte. Mal tragisch, mal witzig erzählt sie über ihre Figuren, analysiert sie, lässt sie nie nur böse oder nur gut aussehen. Sie lässt uns den Blick auf gebrochene Charaktere werfen, die in der Masse verschwinden, aber gerne etwas Besonderes wären, ein Stück mitbekommen wollen vom berühmten Kuchen. Es ist Unterhaltungsliteratur auf ein wenig höherem Niveau, welche auch heute noch über weite Strecken zu überzeugen weiß
Die Autorin hat diese Geschichte sehr flott, sehr modern und leicht erzählt mit einem Gespür für Dramaturgie. Oftmals lässt sie einen Erzählstrang kurz vor dem Höhepunkt abbrechen, um erst zu einer anderen Figur zu wechseln, bevor sie dann mit dem Begonnenem fortfährt. Nun von Spannung zu reden, wäre vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest bleibt es dadurch so interessant, dass man weiterlesen möchte. Mal tragisch, mal witzig erzählt sie über ihre Figuren, analysiert sie, lässt sie nie nur böse oder nur gut aussehen. Sie lässt uns den Blick auf gebrochene Charaktere werfen, die in der Masse verschwinden, aber gerne etwas Besonderes wären, ein Stück mitbekommen wollen vom berühmten Kuchen. Es ist Unterhaltungsliteratur auf ein wenig höherem Niveau, welche auch heute noch über weite Strecken zu überzeugen weiß
Journal Entry 5 by RoseOfDarkness at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Brandenburg Germany on Saturday, May 14, 2011
Danke für dieses Buch auf meinem inzwischen wankenden MTBR!