Die Vermessung der Welt.
6 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by helmuga from -- Irgendwo --, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, August 13, 2009
Amazon Editorial Review:
Das Verfahren ist bekannt und bewährt: Man nehme einen Denker aus der deutschen Geistesgeschichte und schlage literarischen Profit aus dessen Verschrobenheit. Ganz vorzüglich ist das beispielsweise Gert Hofmann mit Georg Christoph Lichtenberg in Die kleine Stechardin gelungen. Bernhard Setzwein hat mit Nicht kalt genug einen vorzüglichen Nietzsche-Roman vorgelegt, und Klaas Huizing widmete sich in Das Ding an sich auf hoch vergnügliche Weise dem Königsberger Philosophen und Kant-Vertrauten Johann Georg Hamann. Nun versucht sich auch Daniel Kehlmann erfolgreich an diesem Genre und porträtiert in seinem Roman gleich zwei deutsche Geistesgrößen: Das Mathematikgenie Carl Friedrich Gauß und den Universalgelehrten und großen Naturforscher Alexander von Humboldt. Im Zentrum steht ein Treffen der beiden 1828 in Berlin, auf einem Naturforscherkongress, für den Gauß nur sehr widerwillig sein Göttingen verlässt. Die zwei Großdenker haben sich beide auf ihre eigene Weise der Vermessung der Welt gewidmet, kommen sich aber nur zaghaft näher.
Der Roman kann sich auf knapp 300 Seiten Leben und Werk der beiden allerdings nur schlaglichtartig widmen, eher skizzenhaft und sehr kurzweilig erleben wir wichtige Stationen ihres Schaffens in einer geschickten Mischung aus Fakten und Fiktion: Humboldt auf seinen strapaziösen Exkursionen nach Südamerika, Gauß dagegen eher zerrissen zwischen der hehren Welt der Zahlen und dem schnöden Alltag, denn auch ein Genie hat Zahnschmerzen und muss sich mit Frau und Kindern herumplagen. Die Komik des Romans speist sich dabei nicht nur aus den ironisch beleuchteten Charakteren von Gauß und Humboldt, sondern auch aus der Spannung zwischen Größe und Lächerlichkeit. Humboldts große Forschungsreise nach Russland etwa gerät zur Farce, weil er schon zu berühmt ist: die ganze Expedition gerät zur Massenveranstaltung mit über 100 Teilnehmern, und statt zu Forschen verbringt Humboldt die meiste Zeit auf Empfängen.
Am Ende kann man Daniel Kehlmann gleich doppelt gratulieren: Zu diesem ebenso unterhaltsamen wie niveauvollen Roman -- und zur Nominierung von Die Vermessung der Welt zum in diesem Jahr erstmals verliehenen Deutschen Buchpreis. --Christian Stahl
Das Verfahren ist bekannt und bewährt: Man nehme einen Denker aus der deutschen Geistesgeschichte und schlage literarischen Profit aus dessen Verschrobenheit. Ganz vorzüglich ist das beispielsweise Gert Hofmann mit Georg Christoph Lichtenberg in Die kleine Stechardin gelungen. Bernhard Setzwein hat mit Nicht kalt genug einen vorzüglichen Nietzsche-Roman vorgelegt, und Klaas Huizing widmete sich in Das Ding an sich auf hoch vergnügliche Weise dem Königsberger Philosophen und Kant-Vertrauten Johann Georg Hamann. Nun versucht sich auch Daniel Kehlmann erfolgreich an diesem Genre und porträtiert in seinem Roman gleich zwei deutsche Geistesgrößen: Das Mathematikgenie Carl Friedrich Gauß und den Universalgelehrten und großen Naturforscher Alexander von Humboldt. Im Zentrum steht ein Treffen der beiden 1828 in Berlin, auf einem Naturforscherkongress, für den Gauß nur sehr widerwillig sein Göttingen verlässt. Die zwei Großdenker haben sich beide auf ihre eigene Weise der Vermessung der Welt gewidmet, kommen sich aber nur zaghaft näher.
Der Roman kann sich auf knapp 300 Seiten Leben und Werk der beiden allerdings nur schlaglichtartig widmen, eher skizzenhaft und sehr kurzweilig erleben wir wichtige Stationen ihres Schaffens in einer geschickten Mischung aus Fakten und Fiktion: Humboldt auf seinen strapaziösen Exkursionen nach Südamerika, Gauß dagegen eher zerrissen zwischen der hehren Welt der Zahlen und dem schnöden Alltag, denn auch ein Genie hat Zahnschmerzen und muss sich mit Frau und Kindern herumplagen. Die Komik des Romans speist sich dabei nicht nur aus den ironisch beleuchteten Charakteren von Gauß und Humboldt, sondern auch aus der Spannung zwischen Größe und Lächerlichkeit. Humboldts große Forschungsreise nach Russland etwa gerät zur Farce, weil er schon zu berühmt ist: die ganze Expedition gerät zur Massenveranstaltung mit über 100 Teilnehmern, und statt zu Forschen verbringt Humboldt die meiste Zeit auf Empfängen.
Am Ende kann man Daniel Kehlmann gleich doppelt gratulieren: Zu diesem ebenso unterhaltsamen wie niveauvollen Roman -- und zur Nominierung von Die Vermessung der Welt zum in diesem Jahr erstmals verliehenen Deutschen Buchpreis. --Christian Stahl
Journal Entry 2 by Liondancer from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Saturday, September 19, 2009
heute per Post angekommen - vielen Dank helmuga :o)
Edit 3.2.2010: reserviert als MTBRABCK für tinajaxie.
Edit 3.2.2010: reserviert als MTBRABCK für tinajaxie.
Witzig und intelligent, wirklich lesenswert. Besonders durch Gauß' Reflexionen habe ich einiges über die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts gelernt. Die Leistungen von Gauß und Humboldt kommen manchmal etwas kurz, vieles wird nur angedeutet und setzt Vorkenntnisse voraus. Auch der Zeitablauf wird durch den Stil, der von Anekdote zu Anekdote springt, nicht ganz deutlich. Besonders darum habe ich ein Nachwort vermisst, in dem die Erzählung in den Zusammenhang mit Fakten gestellt wird. Ein paar Jahreszahlen zum Beispiel. Und was aus Eugen Gauß geworden ist.
Journal Entry 4 by Liondancer at -- Mail or by hand-rings, RABCK, meetings, trades, Florida USA on Saturday, February 27, 2010
Released 14 yrs ago (2/28/2010 UTC) at -- Mail or by hand-rings, RABCK, meetings, trades, Florida USA
CONTROLLED RELEASE NOTES:
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Das Buch besteigt die Postkutsche nach Berlin.
Das Buch besteigt die Postkutsche nach Berlin.
Journal Entry 5 by tinajaxie from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Friday, March 5, 2010
Kam gestern mit der Post ins Haus geschneit. Vielen lieben Dank, besonders auch für die schöne Karte!
EDITH sagt am 9. April: Ich habe jetzt ca. die Hälfte gelesen (S. 161) und finde es wirklich spannend gemacht, man möchte glatt selbst zum Entdecker werden, in Höhlen vordringen, Proben nehmen, beim Herzog vorsprechen etc. Wissenschaft hin oder her - wenn es zu Szenen wie der Hochzeitsnacht mit Johanna kommt, ist dieses Buch am Stärksten, man möchte sich Kringeln vor Lachen und ist gleichsam bestürzt! Ich freu' mich auf den Rest.
EDITH sagt am 20. April noch: Formidabel! Ich schäme mich, aber ich hatte wirklich Vorurteile, was Kehlmann anbelangt, ich fühlte mich glänzend unterhalten und mochte ganz viele Passagen des Buches, besonders die Berbesteigung, aber auch viele Zusammenkünfte, die Geisterzenenbeschreibung, die Gestaltung der Wissenschaftler, es war wirklich gut zu lesen. Etwas irritiert war ich jedoch in Bezug auf die Darstellungen der Frauen, die Ehe mit Minna beispielsweise wird ja als eher unglücklich beschrieben, in Biografien kann man jedoch lesen, dass auch diese glücklich gewesen sein soll. Diesbezüglich geht es mir also ähnlich wie Liondancer, mir fehlte ein Nachwort mit Bezügen zum wirklichen Ablauf bzw. mit einer Einordnung.
EDITH II: Das Buch reist - endlich! - als Ray weiter.
1. Hholly
2. mimi4711
3. Runningmouse
Gute Reise.
EDITH sagt am 9. April: Ich habe jetzt ca. die Hälfte gelesen (S. 161) und finde es wirklich spannend gemacht, man möchte glatt selbst zum Entdecker werden, in Höhlen vordringen, Proben nehmen, beim Herzog vorsprechen etc. Wissenschaft hin oder her - wenn es zu Szenen wie der Hochzeitsnacht mit Johanna kommt, ist dieses Buch am Stärksten, man möchte sich Kringeln vor Lachen und ist gleichsam bestürzt! Ich freu' mich auf den Rest.
EDITH sagt am 20. April noch: Formidabel! Ich schäme mich, aber ich hatte wirklich Vorurteile, was Kehlmann anbelangt, ich fühlte mich glänzend unterhalten und mochte ganz viele Passagen des Buches, besonders die Berbesteigung, aber auch viele Zusammenkünfte, die Geisterzenenbeschreibung, die Gestaltung der Wissenschaftler, es war wirklich gut zu lesen. Etwas irritiert war ich jedoch in Bezug auf die Darstellungen der Frauen, die Ehe mit Minna beispielsweise wird ja als eher unglücklich beschrieben, in Biografien kann man jedoch lesen, dass auch diese glücklich gewesen sein soll. Diesbezüglich geht es mir also ähnlich wie Liondancer, mir fehlte ein Nachwort mit Bezügen zum wirklichen Ablauf bzw. mit einer Einordnung.
EDITH II: Das Buch reist - endlich! - als Ray weiter.
1. Hholly
2. mimi4711
3. Runningmouse
Gute Reise.
Released 13 yrs ago (6/25/2010 UTC) at
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Das Buch geht heute weiter zu Hholly, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Viel Freude noch mit dem Ray!
Journal Entry 7 by Hholly at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Hamburg Germany on Sunday, July 4, 2010
Hab's heute im Briefkasten vorgefunden. Danke.
Ich hatte keine Freude am Lesen dieses Buches.
Das Buch reist weiter zu mimi4711, sobald ich ihre Anschrift habe.
Nachtrag: Hab's heute (14.7.) der Post anvertraut. Auf dem Weg nun zu mimi4711 :-)
Das Buch reist weiter zu mimi4711, sobald ich ihre Anschrift habe.
Nachtrag: Hab's heute (14.7.) der Post anvertraut. Auf dem Weg nun zu mimi4711 :-)
Angekommen - vielen Dank!
Toll!!! Hatte es lange liegengelassen, weil mich das Thema eigentlich weniger interessiert - aber dann: So ein tolles Buch!!! Spannend und gut geschrieben, die wirklich interessanten Biographien prima miteinander verknüpft und das Thema interessiert mich doch!!! Super. (Für den letzten Stern hätte es noch etwas mehr fürs Herz sein sollen...)
Das Buch lag gestern im Briefkasten, ich weiß garnicht mehr, wann ich mich da angemeldet hatte. Aber ich freu mich schon aufs lesen!
Ein feines Büchlein, hat mir gut gefallen und hätte meinetwegen auch noch ein wenig länger sein können!
Die Reise durch Südamerika erinnerte mich sehr an Garcia-Marquez oder Mutis - diese Beschreibung der klebrigen Feuchtigkeit und der vielen Insekten. Nein, da zieht es mich nicht hin - dann doch lieber Humboldts Reise nach Zentralasien. Dieses Humboldtsche Buch habe ich hier liegen und es ist wirklich so detailliert - eben ein wenig verrückt. Muss man wohl auch sein, wenn man ein großer Wissenschaftler sein will.
Von Gauß war mir bisher nur die Normalverteilung ein Begriff. Nun ja, bin Naturwissenschaftler - da begreift man die Mathematik nur als Hilfswissenschaft. So wie halt Mathematiker auf die Naturerforscher herabsehen, die ihrer Meinung nach in Höhlen herumkriechen und niederes Gewürm sammeln ;0)
Die Reise durch Südamerika erinnerte mich sehr an Garcia-Marquez oder Mutis - diese Beschreibung der klebrigen Feuchtigkeit und der vielen Insekten. Nein, da zieht es mich nicht hin - dann doch lieber Humboldts Reise nach Zentralasien. Dieses Humboldtsche Buch habe ich hier liegen und es ist wirklich so detailliert - eben ein wenig verrückt. Muss man wohl auch sein, wenn man ein großer Wissenschaftler sein will.
Von Gauß war mir bisher nur die Normalverteilung ein Begriff. Nun ja, bin Naturwissenschaftler - da begreift man die Mathematik nur als Hilfswissenschaft. So wie halt Mathematiker auf die Naturerforscher herabsehen, die ihrer Meinung nach in Höhlen herumkriechen und niederes Gewürm sammeln ;0)
Weitergegeben an B.S.