Norden. Gedichte englisch und deutsch

by Seamus Heaney | Poetry |
ISBN: 3379001503 Global Overview for this book
Registered by Torgin of Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on 7/14/2009
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Journal Entry 1 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, July 14, 2009
In zwei größeren Abschnitten bearbeitet Heaney historische Epochen des irischen Nordens. Im ersten Teil geht er dabei bis in die Eisenzeit (ungefähr) zurück und läßt späterhin auch die Wikinger nicht aus. Der zweite Teil betrifft eher das moderne Nordirland. Inhaltlich bin ich nur mäßig überzeugt, vor allem im ersten Teil war mir zu viel die Rede von eingeschlagenen Schädeln, gebleichten Knochen und Moorleichen. Die Gedichte des zweiten Teils waren da schon besser, thematisieren sie doch mehr als einmal die subtileren und offensichtlicheren Demütigungen der Katholiken.

Sehr froh war ich allerdings über diese zweisprachige Ausgabe, nicht nur, weil es mir ein Wörterbuch ersparte, um ab und an englische Begriffe einzuordnen, sondern vor allem wegen Heaneys Sprache. Nicht durchgängig alle Gedichte, aber doch ein beträchtlicher Teil waren ausgesprochen rhythmisch, besonders jene mit sehr kurzen Zeilen. Und sie leben definitiv von grollenden Konsonanten, was besonders zu Wikingerüberfällen und ähnlichem sehr gut paßt.

Journal Entry 2 by rem_SJJ-315643 on Thursday, August 6, 2009
Vielen Dank! Das Buch ist letzten Monat bei mir eingezogen.

Journal Entry 3 by rem_SJJ-315643 at Essen, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, January 15, 2012
Mit Lyrik habe ich bekanntermaßen meine Schwierigkeiten, aber Heaney liest sich dank seiner kraftvollen, bildreichen Sprache sehr angenehm. Im Nachwort wird folgender Ausspruch von ihm zitiert: "Das Geheimnis, ein Dichter zu sein, irischer oder irgendein anderer, liegt in der Freisetzung der Energien der Wörter." Was zuerst wie ein schwer greifbarer, esoterisch anmutender Rat klingt, trifft absolut zu auf Heaneys Gedichte. Vor dem inneren Auge entstehen tatsächlich irische Moorlandschaften oder Küsten. Anders als Aldawen gefielen mir die Gedichte, die sich direkt mit den Konflikten befassen, weniger gut, weil ihnen dieses urtümlich-kraftvolle zu fehlen scheint. Heaney rutscht ins Erzählende ab und platziert seine Kritik etwas zu plakativ, worunter seine Bilder leiden.

Die deutsche Übersetzung von Richard Pietraß finde ich leider nicht besonders gelungen, dennoch bin ich ebenfalls froh über die zweisprachige Ausgabe, da sich Heaney manchmal stark an altertümlichen Begriffen bedient. Allerdings schaffte Pietraß es nicht, den starken Rhythmus ins Deutsche zu übertragen und hatte offenbar auch Schwierigkeiten mit den zahlreichen doppeldeutigen Begriffen, die Heaney gerne verwendet. Ebenso war er sehr kreativ, was die Neuschöpfung von Worten durch Zusammenschlüsse anbelangt, was bei ihm auch sehr gut funktioniert, in der Übersetzung aber oft für Verwirrung sorgt.

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