Verlust der Mitte

Registered by Chaotica of Remscheid, Nordrhein-Westfalen Germany on 5/25/2009
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Journal Entry 1 by Chaotica from Remscheid, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, May 25, 2009
Im ersten Teil untersucht er die evidenten Symptome der Zeit. Er erkennt dabei einen Wandel in den führenden Bauaufgaben insbesondere in der Zeit um 1760, also in den Jahren des Umbruchs vor der Französischen Revolution: Wurden früher Kirche und Palast-Schloss de facto als einzige architektonische Kunstwerke betrachtet, kamen der Kunst gegen Ende des 18. Jahrhunderts neue Aufgaben zu; diese waren Landschaftsgarten, architektonisches Denkmal, Museum, Nutzbau und Wohnhaus, Theater, Ausstellung und „Haus der Maschine“ (Garagen, Fabriken, Bahnhöfe, Flugzeughallen).

Ähnliches glaubt er in der Malerei zu erkennen; so bezeichnet er „modernistische“ respektive „moderne“ Bilder, wie die Goyas, als „entfesseltes Chaos“ und Karikaturen als „Erniedrigung des Menschen“.

Insgesamt malt er ein düsteres Bild des Umbruchs, in dem er die Unterordnung der verschiedenen Künste unter eine gemeinsame Idee, die des sakral gebundenen Gesamtkunstwerks, verloren sieht. Ein Stilchaos sei die Auswirkung der Französischen Revolution, die ein Ende der Stilgeschichte herbeigeführt habe.

Im zweiten Teil wird Sedlmayr hinsichtlich seiner Meinung zum Umbruch konkreter und kritisiert diesen diagnostisch als einen „Verlust der Mitte“, also den Verlust des rechten Maßes, der zurückgreifend auf Blaise Pascals Worte „Die Mitte verlassen, heißt die Menschlichkeit verlassen.“ gleichbedeutend mit dem „Verlust des Humanismus“ sei. Der moderne, „autonome“ Mensch habe allem gegenüber eine Störung. Er habe ein gestörtes Verhältnis zu Gott, da er in seiner Kunst nicht mehr ihm diene (Tempel, Kirche, Götterbild); zu sich selbst, da er sich mit Misstrauen, Angst und Verzweiflung betrachte; zu seinen Mitmenschen, da der Mensch in der Kunst auf das Niveau der übrigen sichtbaren Dinge herabgedrückt werde; und zur Natur, da er sich nicht mehr als Krone der Schöpfung über sie erhebt, sondern sich mit ihr solidarisch erklärt.

Im dritten Teil schließlich gibt Sedlmayr eine Zukunftsprognose, in der er der Moderne die Chance einräumt, später als geschlossenes – insbesondere durch sein Chaos, seine Gottferne, seine Gesamtaufgaben der Kunst und seine neue Auffassung von Kunst geprägtes – Zeitalter betrachtet zu werden.

Journal Entry 2 by Chaotica from Remscheid, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, August 5, 2009
Ein Buch der "1000 Bücher Challenge"

Darf erst einmal gemütlich als Ring reisen. Gemütlich meint, dass jeder Leser sich maximal ein halbes Jahr Zeit lassen darf. Wenn ihr schneller seid, habe ich natürlich nichts dagegen. Für die späteren Leser bedeutet das natürlich auch, dass es eine Weile dauern kann, bis ihr dran kommt.

1) rotewoelfin
2) bigbooklover28
3) karneol Vielen Dank für den Versand in die Schweiz!
Y) zurück zu mir

Journal Entry 3 by rotewoelfin from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Saturday, August 8, 2009
und auch das hier aus der Packstation :)

Journal Entry 4 by rotewoelfin from Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Sunday, November 8, 2009
Ich geb auf... Ich hab heute zum zweiten Mal versucht, damit warm zu werden, bin nicht über Seite 30 hinausgekommen... Der ganze Schreibstil und seine Gedankengänge sind mir einfach zu umständlich und trocken - und ich glaub ich kann mir ungefähr vorstellen, worauf er hinaus will... Naja, alles in allem werd ich mich wohl kein drittes Mal dazu aufraffen können - deshalb darf es weiterreisen, Adresse hab ich schon ;)

Journal Entry 5 by rotewoelfin at Stuttgart, Baden-Württemberg Germany on Monday, November 9, 2009

Released 14 yrs ago (11/9/2009 UTC) at Stuttgart, Baden-Württemberg Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

CONTROLLED RELEASE NOTES:

eben zur Hauspost gegeben :)

Journal Entry 6 by bigbooklover82 from Garlstorf, Niedersachsen Germany on Thursday, November 12, 2009
Ist angekommen. Hat es bei den anderen wartenden Ringen warm und trocken.

Journal Entry 7 by bigbooklover82 from Garlstorf, Niedersachsen Germany on Saturday, December 19, 2009
Hab es nur angelesen. Bin im Moment ziemlich im Stress, daher schick ich es nun ungelesen weiter. Ins neue Jahr will ich nicht mit einem so riesigen Ringstapel starten.

Ich schicke es gern zu karneol in die Schweiz!

Journal Entry 8 by karneol from Muscat, Muscat Oman on Sunday, January 17, 2010
Ist angekommen. Vielen Dank fürs schicken. Dann bin ich mal gespannt, ob ich dieses Buch schaffe, die bisherigen JEs sind ja wahnsinnig motivierend... ;-)

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7.4.2017
Das Buch hat es laaaange bei mir ausgehalten...
Ich hatte schon mal angefangen, es dann wieder beiseite gestellt und habe es nun aber in einem neuen Anlauf doch ganz gelesen.

Das Buch behandelt die Entwicklungen der Kunst seit der französischen Revolution, bis in die 50er-Jahre des 20. Jh. (Buch von 1955).
In einem ersten Teil werden die "Symptome" besprochen, in einem zweiten Diagnose und Verlauf und im dritten Teil gibt es eine Prognose und Entscheidung.
Den ersten Teil fand ich richtig spannend (also interessant-nochmal-drüber-nachdenken-spannend, nicht ich-kann-das-Buch-nicht-mehr-weglegen-spannend), da mir mal wieder richtig bewusst wurde, wie viel man in Architektur, Malerei etc. beobachten kann, wenn man sich Zeit nimmt, richtig hinzuschauen!
Im ersten Teil wurden die verschiedenen Künste beschrieben und die Entwicklungen aufgezeigt.
Im Zweiten Teil hat der Autor dann die dargestellten Beobachtungen analysiert und versucht, alle Einzelbeobachtungen zu verknüpfen und aufzuzeigen, welche Tendenzen und Entwicklungen alles verbindet. Das ist eben der Verlust der Mitte. Seiner Meinung nach, hat die Kunst keine Richtung mehr, alles zerfällt. Und die Kunst ist dabei nur Ausdruck für eine globale Entwicklung der Menschheit. Sedlmayr sieht den autonomen, individualisierten Menschen als Problem. Ziele, Ideale etc. sind verloren, Niedergang nicht nur des Abendlandes, sondern der ganzen Menschheit ist seine Prognose im dritten Teil, wenn auch nicht zwingend, da er durchaus auch Gegenbewegungen und Strömungen sieht, aber sich nicht sicher ist, ob diese reüssieren werden.
Niedergang der ganzen Menschheit seiner Meinung nach, weil die Entwicklungen erstmals in der Geschichte der Menschen global beobachtbar sind. Während die früheren Hochkulturen jeweils in ihrer lokalen Begrenzung einen Zyklus von Aufstieg und Niedergang durchliefen, sind heute die Entwicklungen nicht mehr zu begrenzen.

Ein wirklich interessantes Buch und ich sehe die Bedeutung. Sedlmayr geizt nicht an grossen Thesen, die sicher Anlass zu Diskussionen lieferten. Mir ist er eher zu pessimistisch und ich bin überrascht, dass er nicht selber bemerkt, dass es zu jeder Zeit die Leute gab, die die ganz grosse, einzigartige und noch nie dagewesene Krise verkündeten.... Was aus der aktuellen Innenperspektive ja auch stimmen mag. Wir vergessen dabei aber oft, dass die Krisen der Vergangenheit lediglich aus unserer rückblickenden Sicht relativiert werden. Wir sehen, dass es ja trotzdem weiter ging, wir sehen oft genug, all die Erfolgsgeschichten, die aus der Krise erwachsen sind, wir schauen zurück und betrachten die Entwicklung als gesamtes. Die erscheint oft nicht ganz so schlimm. Dass es für viele Einzelpersonen sehr wohl existenzielle Krisen waren, kann da auch mal untergehen.

Journal Entry 9 by karneol at on Thursday, July 20, 2017

Released 6 yrs ago (7/20/2017 UTC) at

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Unterwegs in einem 1000-Bücher-Päckchen 😊

Journal Entry 10 by wingefellwing at Klosterneuburg, Niederösterreich Austria on Thursday, July 27, 2017
Herzlichen Dank für diesen 1000 Bücher - Roman!

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