"Am Ende des 16. Jahrhunderts war der Hof des Kronprinzen Wilhelm von Bayern exotischer und leichtlebiger als mancher südliche Fürstenhof. Eine bunte Schar von Künstlern und Komödianten belebte die Burg Trausnitz auf ganz undeutsche Art, darunter der Sänger Venturio, der Hofdichter Massimo, der Alchimist Braga, Gobbo, der Zwerg, der schwarze Tierbändiger Abraham und Orlando die Lasso, der große Komponist der Renaissance.
Maria, Tochter eines Handelsherrn, gerät in den Sog dieser ausschweifenden Gesellschaft, wird als Hofdame zum Mittelpunkt, von allen Männern bewunderte Schönheit, Tänzerin und Komödienspielerin, die der künftige Herzog von Bayern über alles begehrt."

Franzpeter Messmer entwickelt in diesem Roman aus der Renaissance ein farbenprächtiges Bild des Lebens auf der Burg Trausnitz und am Hofe. Dies ist aber auch ein großer Kontrast zum Leben und Denken des einfachen Volkes. Im Laufe der Geschichte führt uns die Handlung auch in die unerbittliche Zeit der Hexenverfolgung. Offensichtlich lagen damals übermäßige Ausschweifung und übermäßige Selbstkasteiung nahe beieinander.
Das Leben Marias, das wir über weit mehr als ein Jahrzehnt begleiten, ist abwechslungsreich und voller Höhen und Tiefen, aber irgendwie für uns Frauen heute unvorstellbar.
Mir hat der Roman gut gefallen.

Am Waldhaus Föckinghausen beim Fußballfeld auf dem „Sauerland“–Tisch.