Irakische Rhapsodie
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Lange hat Furât, der Verfasser des Manuskripts, Anglistikstudent und angehender Schriftsteller, gezögert, bevor er die weissen Blätter, die ihm ein Mitinsasse heimlich zugesteckt hatte, zu füllen begann. Ein gefährliches Unterfangen. Das Land befindet sich im Krieg, das totalitäre Regime duldet keinerlei Abweichung.
In faszinierendem Wechsel zwischen Erinnerung und Gegenwart, Reflexion, Angst- und Wunschträumen schildert der junge Mann das Leben der Studenten mit seinen abstrusen Verordnungen und Verboten, den aufgezwungenen Massenveranstaltungen, aber auch die glücklichen Momente mit seiner Geliebten und seiner Großmutter – zwei nicht konformen Frauen, die ganz entscheidend zu seinem Durchhalten beitragen.
Schreiben als Widerstand: Mit der Irakischen Rhapsodie ist Sinan Antoon ein eindrucksvolles, poetisches Debüt gelungen.
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Zum Autor: Sinan Antoon, geboren 1967 in Bagdad als Sohn eines irakischen Vaters und einer amerikanischen Mutter, studierte englische und arabische Literatur sowie Arabistik. Lebt seit 1991 in den USA. Er veröffentlichte Gedichte und Essays auf Arabisch und Englisch in Zeitschriften der arabischen Welt, ferner die Gedichtsammlung The Baghdad Blues. Daneben ist er als Übersetzer und Dokumentarfilmer (About Baghdad) sowie als Assistenzprofessor an der New York University tätig.
1. Aldawen, Oberhausen (Nordrhein-Westfalen)
2. Sheepseeker, Bonn (Nordrhein-Westfalen)
3. Urla, Diez (Rheinland-Pfalz)
4. KYH, Siegburg (Nordrhein-Westfalen)
5. husky, Rheinstetten (Baden-Württemberg)
6. Runningmouse, Nürnberg (Bayern)
7. UbSiA, Norderstedt (Schleswig-Holstein)
8. merkur007, Frankfurt (Hessen)
9. holle77, Selm (Nordrhein-Westfalen)
10. hummelmotte, Bielefeld (Nordrhein-Westfalen)
11. CrimsonAngel, Offenbach/Main (Hessen)
12. MinnieMay, Essen (Nordrhein-Westfalen) <-- bei MinniMay ist das Buch wohl verlorengegangen...
Sehr passend finde ich im übrigen auch den – in einer Vorbemerkung von den beiden Übersetzern erläuterten – arabischen Originaltitel I'dschâm, der im Gegensatz zum deutschen Titel einen Hinweis auf das liefert, was und wie der Ich-Erzähler Furât schreibt. Ich vermute, daß diese Spielereien nicht ganz einfach zu übersetzen waren bzw. es nicht ganz leicht war, dafür Entsprechungen zu finden.
Die Vor- und Nachbemerkungen des Buchs sollte man auf jeden Fall lesen, ich fand sie sehr informativ.
Das Buch reist alsbaldmöglich weiter zu Urla!
Eine ausführlichere Rezension gibt es in meinem Blog.
Das Buch ist Teil meiner "1 Lebensjahr = 1 Land = 5 Bücher"-Challenge (2. Buch für den Irak).
Auf dem Weg zu KYH.
Ein Jahr = Ein Land:
Irak
Ein faszinierendes Buch. Ich sass immer da und habe abwechselnd gelächelt und den Kopf geschüttelt.
Gelächelt, wenn er von seiner Freundin Arîdsch schreibt, denn darin ist soviel Sanftheit und Verliebtheit.
Den Kopf geschüttelt, wenn es um die Auswüchse der Diktatur und den Gröfaz ging.
Das kam mir alles so bekannt vor... Die Mechanismen der Unterdrückung sind offenbar überall gleich. Ob nun Im Hitler-Deutschland, der DDR, China, .... oder eben hier. Egal ob politisch, religös oder vom Größenwahn motiviert - die Berichte ähneln sich.
Obwohl das Buch recht kurz ist und der Wechsel zwischen den Zeiten manchesmal etwas schwierig, hat mich das Buch einfach sehr berührt.
Released 14 yrs ago (6/15/2009 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
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Das Buch reist nun zu husky
Alles in allem find ich es wie die meisten Vorleser/innen bemerkenswert, wie sehr sich die Mechanismen in den Diktaturen immer wieder gleichen.
Amüsant die Bemerkung auf S. 79 "Wir befinden uns im Zeitalter der Amis, und die werden uns ja nicht besetzen"...
Das Buch ist außerdem von Helmut Fähndrich übersetzt, von dem ich schon viele Übersetzungen gelesen habe, die mich alle vollkommen überzeugt haben. Gerade Wortspiele scheinen ihm zu gelingen, und wie schön seine Sprache ist merkt man, wenn man mal einen arabischen Text eines weniger guten Übersetzers liest.
Ja, sie sind jedem halbwegs normalen und gebildeten Menschen bekannt, die Mechanismen der Unterdrückung in Diktaturen, die erzwungenen Gröfaz- Huldigungen, alles nichts Neues. Viel viel wurde darüber geschrieben, viel habe ich dazu gelesen, Gutes und Schlechtes. Dieses Buch jedoch überragt alles, was ich dazu bisher gelesen habe, egal ob Roman oder Sachbuch.
Allein der wiederholte Satz "Als ich erwachte fand ich mich hier und dort" ging mir jedes mal vollkommen unter die Haut.
Die Erzählebenen zwischen Gefängnis und draußen sind leicht zu trennen, ich bin mir jedoch nicht immer sicher gewesen, ob es nun Träume sind ("Vielleicht verwandeln sich die Wörter in Märchenwesen, die einen Tunnel dorthin graben, oder in Prismen, die ich um mich herum aufhänge, um hindurchzuschauen") oder Erinnerungen an die Realität. Besonders anrührend fand ich die Erinnerungen an seine Geliebte und seine Oma, die so überhaupt nicht kitschig sind. Und, wie oben schon gesagt, dazu dann diese satirischen Fußnoten, die mehr über die Geisteshaltung der Handlanger sagt als jede Erklärung. (Der letzte Abschnitt sei nicht verraten).
Ein absolut geniales Buch, in einer wohl ebenso genialen Übersetzung, denn ich glaube, diese Wortspiele aus dem arabischen zu übersetzen ist eine große Kunst. Wichtig ist deshalb auch das Vorwort, das in wohltuender Kürze erklärt, was es mit dem Text und dem (nicht direkt übersetzbaren)Titel auf sich hat. Ich bewundere und beneide Menschen, die mit zwei Sprachen so umgehen können wie dieser Übersetzer.
Released 14 yrs ago (7/5/2009 UTC) at
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Auf dem Weg nach Stuttgart!
20/07/2009: Habe dieses Buch am Samstag bereits gelesen. Besonders begeistert hat es mich nicht. Ich fand den Schreibstil etwas holprig und auch die Geschichte an sich nicht besonders interessant. Hoffe, dass die folgenden Teilnehmer an diesem Ring diesem Buch mehr abgewinnen können.
Released 14 yrs ago (7/18/2009 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
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Das Buch hat sich auf die Reise zu merkur007 gemacht. Ich wünsche ihr und allen nachfolgenden Teilnehmern viel Vergnügen mit dieser Lektüre.
Ist es übrigens nicht, und man merkt dem Buch schon an, dass es von jemandem geschrieben wurde, der selbst nicht in den Kerkern von Hussein saß. Es ist bissig und bezeichnend, eine perfekte Abrechnung mit dem Gröfaz, dennoch hat es die Leichtigkeit des Menschen in Freiheit, etwa wie Chaplins Hitlerfilm.
Es ist ein wirklich hervorragendes Buch, auch die Rahmenhandlung und die Bezüge hinein in die politische und intellektuelle Geschichte des Landes fand ich ausgesprochen gelungen und bereichernd. Vielen Dank für dieses Buch.
Gelesen im Rahmen der 1Jahr=1Land=5Bücher-Challenge für den Irak.
Released 14 yrs ago (10/27/2009 UTC) at Family Member, Family Member -- Controlled Releases
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Pitak hat das Buch schon und wurde deswegen ausgelassen. Nun ist das Buch auf dem Weg zu holle77.
Danke, merkur007 fürs Zuschicken!
Es ist ein ungewöhnliches Buch, dessen Lektüre ich nach einem Einstiegsversuch gestern Abend, dann doch lieber auf heute Morgen verschoben habe, weil ich dafür schon zu müde war. Da wären mir viele der Wortspielereien und der Hintersinnigkeiten entgangen.
Ich fand es ausgesprochen interessant zu lesen und auch der Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven hat mir gut gefallen.
Ich bitte jetzt um eine Adresse, an die ich das Buch weiter- oder zurückschicken soll. Mittwoch fahre ich in Urlaub, wenn mir bis dahin keine Adresse vorliegt, kann ich es frühestens in der zweiten Januarwoche weiterschicken.
Ich habe dieses Buch gestern Abend zur Hand genommen und gemütlich auf meiner Couch in einem Rutsch gelesen, wie ja von vielen hier bereits empfohlen. Sonderlich begeistert hat es mich allerdings nicht. Wie bereits im Anhang des Buches erwähnt, handelt es sich um unzusammenhängende Gedanken eines Häftlings. Für meinen Geschmack waren sie jedoch zu unzusammenhängend. Dies und der recht unspektakuläre Schreibstil (Vielleicht liegt es an der Übersetzung?) haben dafür gesorgt, dass ich von der Handlung einfach nicht mitgerissen wurde. Sie hat mich zwischenzeitlich sogar nicht einmal mehr interessiert. Antoon hat es einfach nicht geschafft, mich zu berühren.
Released 13 yrs ago (11/11/2010 UTC) at book ring/ray, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
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