Schiller, Lotte und Line

by Ursula Naumann | Other |
ISBN: 3458347798 Global Overview for this book
Registered by wingNorthernLightswing of Erlangen, Bayern Germany on 1/21/2009
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Journal Entry 1 by wingNorthernLightswing from Erlangen, Bayern Germany on Wednesday, January 21, 2009
Schillers Beziehung zu seiner Frau Charlotte und deren Schwester Caroline

Journal Entry 2 by wingNorthernLightswing at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany on Thursday, January 22, 2009

Released 15 yrs ago (1/22/2009 UTC) at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

WILD RELEASE NOTES:

Dieses Trio geht zum Treffen im Blauen Haus.

Journal Entry 3 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Friday, January 23, 2009
Wir haben ja schon wieder ein Schiller- Jahr, diesmal 250 Jahre. Das Buch ist nicht sooo dick, und ein bisschen Bildung kann nicht schaden...

Edit: Saguna hat Interesse angemeldet!

Die spannende Geschichte einer doppelten Liebe: Klug und anschaulich erzählt Ursula Naumann von Schiller und den beiden Schwestern von Lengefeld, vom Leben im thüringischen Rudolstadt, in Jena und Weimar um 1800.
In Goethes Stella, seinem „Schauspiel für Liebende“ von 1776, entwirft die Ehefrau, die ihren Mann an eine junge Geliebte zu verlieren droht, die Utopie einer Ménage à trois: „Jede soll ihn haben, ohne der andern was zu rauben“, und sie projiziert in die Zukunft: „Ihr Glück und ihre Liebe fasste seelig Eine Wohnung, Ein Bett und Ein Grab!“ Goethe beruft sich dabei auf die in Thüringen bekannte Sage vom Grafen von Gleichen und seiner vom Kreuzzug mitgebrachten orientalischen Geliebten.

Auch Ursula Naumann spielt auf diese Sage an, wenn sie in ihrem Buch „Schiller, Lotte und Line“ von der Dreiecksbeziehung zwischen dem jungen Schiller und den beiden Schwestern von Lengefeld, Caroline und Charlotte, erzählt. Charlotte wurde Schillers Ehefrau, gebar ihm in fünfzehnjähriger Ehe vier Kinder, war ganze neununddreißig Jahre alt, als er starb, und überlebte ihn um einundzwanzig Jahre. Eine Ménage à trois mit der Schwester wurde es freilich nicht, nahm aber auch nicht das blutige Ende, das Goethe in der zweiten Fassung der Stella von 1803 glaubte, seinen Liebenden statt einem skandalösen Arrangement verordnen zu müssen.

Charlotte ist im allgemeinen Bewusstsein, vor allem im Vergleich mit Goethes Geliebten, immer ein wenig blass geblieben: vorbildliche Ehefrau, geistig eher medioker, moderat in den Emotionen und engstirnig gegenüber Christiane, „der Vulpius“. Und Caroline, erst von Beulwitz, dann von Wolzogen, wurde gewissermaßen zur Fußnote, zur Auch-Freundin des Dichters. Vielleicht lag es an Goethes schöneren Liebesgedichten, vielleicht an der prüden Unfähigkeit der älteren und populären Forschung, mit derlei „Unordnung“ wie einer Liebe zu dritt umzugehen, auch an Carolines Glättungen in ihrer Biographie Schillers, die 1830 erschien und in der sie sich zurücknahm.

Ursula Naumann, wissenschaftlich ausgewiesen durch ihre Mitarbeit an der Schiller-Nationalausgabe, wirft nun einen ganz neuen, frischen Blick auf die drei jungen Leute und holt eine aufregende, regelrecht dramatisierungsreife Liebesgeschichte nah heran. Sie tut das mit zurückhaltenden, aber treffsicheren Kommentaren, mit zeitgenössischen Zeugnissen und schönen Miniaturen der umgebenden Landschaft und des kleinstädtischen duodez-höfischen Umfelds, in dem sich geistige Höhenflüge und handfeste Leidenschaften entfalten, und tut es vor allem mit Briefen, mit wunderbar aussageprallen Briefen, bei denen man fast bereut, sich nicht längst in die großen Sammlungen vertieft zu haben.

Zunächst verblüfft ein Brief des achtundzwanzigjährigen Schiller an Körner von 1787, in dem er in „einem Monolog der Vernunft“ dem Freund gesteht, endlich heiraten zu wollen, um Ruhe zum Arbeiten und Zähmung seiner unordentlichen Leidenschaften zu finden. Da ist es fast egal, wen er nimmt, und er erwägt, um eine der Töchter Wielands anzuhalten, die er gar nicht kennt. Zur gleichen Zeit hat er immerhin noch ein ernsthaftes Verhältnis mit Charlotte von Kalb, die sich seinetwegen scheiden lassen will.

Aber dann kommt es anders. Durch den Freund Wilhelm von Wolzogen lernt er in Rudolstadt, „nur vierzig bis fünfzig Kilometer, zeitlich aber Jahrzehnte von Weimar und Jena entfernt“, die Schwestern von Lengefeld kennen und verliebt sich in beide, und beide verlieben sich in ihn.

Im Jahre 1788 verbringt er in ihrer Nähe einen schönen langen Sommer. Die drei Jahre ältere fünfundzwanzigjährige Caroline, die ungestümere und intellektuellere der beiden, ist seit vier Jahren mit dem Hofrat von Beulwitz „zwangsverheiratet“ und lehnt ihn immer entschiedener ab. Beide Schwestern sind mit zweiundfünfzig bzw. dreiundsiebzig adligen Paten versehen, gehen ein wenig zu Hofe, verbringen aber die meiste Zeit kontemplativ mit Lektüre. „Ich lernte dadurch auf mir selbst zu ruhen“, schreibt Charlotte, und Caroline: „Welch süßer Schauer, welch unbekanntes Gefühl durchdrang mich, als ich die starken Seelen von Plutarchs Helden kennen lernte.“

Behutsam umkreist Ursula Naumann Gemeinschaft und wachsende Zuneigung und spekuliert nicht, wo die Briefe genug enthüllen. Wenn sie alle drei Homers Odyssee gelesen haben, schreibt Schiller an Lotte: „Wie haben Sie denn heute nacht in ihrem zierlichen Bette geschlafen?“ und vergisst nicht, auch nach Caroline zu fragen: „Klappert der Pantoffel schon um ihre zierlichen Füße, oder liegt sie noch im weichen, schön geglätteten Bette?“ Dem Freund Körner schreibt er beruhigend als Fazit des langen Sommers: „Ich habe meine Empfindungen durch Vertheilung geschwächt.“

Als er aber ein Jahr später die Geschichtsprofessur in Jena erhält, macht er der unverheirateten Charlotte einen Heiratsantrag, den wiederum Caroline der verwitweten Mutter übermittelt, und während der geheimen Verlobungszeit wechselt man dann Liebesbriefe zu dritt. „O meine theure Caroline, meine theure Lotte!“, schreibt Schiller, und weiter: „Wie schön wird es in der Zukunft seyn, wenn alles unter uns gemeinschaftlich seyn wird... Meine Seele ist jetzt gar oft mit den Scenen der Zukunft beschäftigt: Du, Caroline, bist am Klavier, und Lottchen arbeitet neben Dir, und aus dem Spiegel, der mir gegenüber hängt, sehe ich Euch beide... Diesen Kuß bringe Euch der gute Engel unser Liebe! Adieu, meine Theuersten. Ich drücke Euch an mein Herz.“

Es gibt auch Zeichen verzweifelter Eifersucht Charlottes, und Briefe sind verloren, wurden vernichtet. Bald nach der Hochzeit beginnen Schillers Perioden schwerer Krankheit, und als Charlotte nach dem dritten Kind erkrankt, will sie die Schwester nicht sehen. Die Dreiheit löst sich auf. Es wird, so Ursula Naumann, Verletzungen gegeben haben, die nie verwunden wurden. Dieses kleine Buch aber bedeutet für alle, die nur ein wenig Interesse an den „menschlichen Seiten“ der deutschen Klassik haben, ein hohes Lesevernügen.

Vorgestellt von Irene Ruttmann

Journal Entry 4 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, February 1, 2009
Nachdem ich zuvor dieses Buch gelesen hatte: Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit war Schiller, Lotte und Line genau das richtige. Zwar habe ich mich oft sehr auf die eigentümliche Sprache, die fremde Semantik der Briefe konzentrieren müssen, aber es hat sich gelohnt. Der Einblick in die Welt um die Wende vom 18. zum 19 Jahrhundert ist tief, und hält wohl auch wissenschaftlichen Kriterien stand.

So erkennt man auch, dass der Roman von Renate Feyl doch wirklich nur ein Roman in Anlehnung an das leben der realen Personen ist und manchmal auch sehr davon entfernt. Dass Schiller allerdings ziemlich auf sich selbst bezogen war, trifft wohl schon die Wahrheit. In so fern hätte ich ihn zwar einerseits unerträglich, andererseits doch auch sehr spannend gefunden.

Dennoch, beide Bücher zusammen zu lesen war ein großes Vergnügen.

Journal Entry 5 by wingRunningmousewing at Exchange/Trade, A Bookcrossing member -- Controlled Releases on Saturday, February 7, 2009

Released 15 yrs ago (2/8/2009 UTC) at Exchange/Trade, A Bookcrossing member -- Controlled Releases

CONTROLLED RELEASE NOTES:

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Geht an Saguna!

Journal Entry 6 by wingSagunawing from Nürnberg, Bayern Germany on Monday, February 9, 2009
Na, da bin ich mal gespannt, denn das von Runningmouse erwähnte andere Buch habe ich auch hier. Danke!

Journal Entry 7 by wingSagunawing at Nürnberg, Bayern Germany on Friday, May 1, 2015
Ich mache es nun anders herum als Runningmouse und werde "Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit" nach diesem Buch lesen.
Es war interessant, sich nach langer Zeit mal wieder mit Schiller zu beschäftigen. Leicht und flüssig zu lesen, ist es eine sehr gut gemachte Biografie. Alles andere dazu und über den Inhalt hat ja Runningmouse schon sehr ausführlich geschrieben.

Gelesen habe ich das Buch für die Challenges "Vom Mount Everest zum Brocken", Thema April 2015: SEITENARM, hier 187 Seiten, und "Deutschlandreise" für das Bundesland Thüringen.

Viel Freude dem Finder an dem Buch! Dir, liebes Buch, eine gute Reise und lass mal von dir hören!

Journal Entry 9 by wingGhaneschawing at Seesen, Niedersachsen Germany on Monday, May 28, 2018
Ich hoffe damit bald mal wieder in meine alte Heimat "Marbach am Neckar" zu kommen, dort findet sich ein Plätzchen für dieses gute Buch . Ich habe es ein meiner Sammlung Bücher nun doppelt.

Journal Entry 10 by wingGhaneschawing at OBCZ-TARDIS-LD in Landau (Pfalz), Rheinland-Pfalz Germany on Sunday, August 26, 2018

Released 5 yrs ago (8/26/2018 UTC) at OBCZ-TARDIS-LD in Landau (Pfalz), Rheinland-Pfalz Germany

WILD RELEASE NOTES:

Auf dem Heimweg von Aachen als so Doctor Who Freundin muss ich da vorbei

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