Im hektischen Berlin der frühen dreißiger Jahre spielt diese von einem Moralisten geschriebene "Geschichte eines Moralisten". "Der Gang vor die Hunde" lautete der Titel, den Erich Kästner ihr ursprünglich hatte geben wollen: Politischer Fanatismus und sexuelle Anarchie, Arbeitslosigkeit, Hunger und Verzweiflung kennzeichnen den Zustand einer in Auflösung begriffenen Gesellschaft, in der und an der Fabian, unser Moralist, scheitern muss. Nur dass er - und darin unterscheidet sich Fabian vom herkömmlichen Bild des Moralisten - kein Aufhebens davon macht. Von seinem Scheitern so wenig wie von seiner Moralität.

Die Geschichte spielt in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und gibt einen guten Einblick, in die Klassenkämpfe der damaligen Zeit sowie in die sozialen Probleme, die zu Hitlers Aufstieg geführt haben. Obwohl das Buch als "Geschichte eines Moralisten" untertitelt ist, finde ich nicht, dass Fabian ein Moralist ist. Er steigt mit fast jeder Frau ins Bett, auch wenn sie verheiratet ist. Er verschmäht gerade mal Frau Moll, was ich nicht als ausreichend betrachte, als dass Fabian als Morialist durchgehen könnte. Das Ende ist ein einfacher Ausweg, den ich auch nicht wirklich als moralisch bezeichnen möchte...

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