Schindlers Liste
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1. Aldawen
2. rotewoelfin
3. AnaConda13th
4. Trinibell
5. karneol
Der Bericht setzt im wesentlichen 1939 mit Schindlers Ankunft in Krakau ein, nach einem Kapitel über seine Herkunft und seine Vorgeschichte, die keine Hinweise auf seine späteren Handlungen liefern. Auch die Zeit nach dem Krieg bis zu Schindlers Tod 1974 wird ähnlich knapp zusammengefaßt. Was Keneally dazwischen rekonstruiert hat, ist allerdings erschütternd und faszinierend, letzteres vor allem wegen der Figur Schindler.
Schindler hat sich selbst bei seinen Bemühungen sehr exponiert, und ohne seine guten Kontakte in entsprechende Kreise wären auch seine Verhaftungen für ihn wohl nicht so glimpflich abgelaufen. Diese Verbindungen mögen zwar eine gewisse Beruhigung geboten haben, waren aber natürlich keine Garantie dafür, unversehrt aus diesen Situationen herauszukommen. Daher ist zumindest bemerkenswert, daß Schindler sich nicht nach dem ersten Einschüchterungsversuch unauffällig zurückgezogen hat. Und natürlich hatte er durch sein Vermögen und seine Kontakte in die Schwarzmarktszene mehr Gelegenheiten, Leute zu bestechen und sich gewogen zu machen als andere. Aber auch das setzte ja zunächst einmal den Willen voraus, dieses Vermögen nicht einfach für sich zu scheffeln, sondern entsprechend einzusetzen und war daher keine Selbstverständlichkeit. Bezeichnend aber auch, daß er nach dem Krieg nicht mehr richtig Tritt fassen konnte und, da sein Eigentum im Osten konfisziert worden und er somit mittellos war, von verschiedenen Seiten finanzielle Unterstützung erhielt, ohne noch einmal geschäftlichen Erfolg zu haben.
Keneally bleibt bei seiner Darstellung das ein oder andere Mal etwas zu sehr im Anekdotenhaften, was angesichts der Vielzahl von Geschichten um Schindler, die er von Überlebenden hörte, vielleicht sogar verständlich ist. Allerdings litt darunter eben auch der Erzählfluß ein wenig, was ich ihm angesichts des interessanten Einblicks in diesen Akt der Zivilcourage noch nachgesehen habe. Stilistisch war es zwar flüssig zu lesen, aber doch etwas nüchtern gehalten, was die beste, möglicherweise sogar die einzige Art sein mag, in der man diese Geschichte erzählen konnte. Etwas abwechslungsreicher in den Formulierungen hätte ich es mir von einem Schriftsteller trotzdem gewünscht.
Darf also weiterreisen, sobald ich die nächste Adresse habe :)
Released 14 yrs ago (9/3/2009 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
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Zur Hauspost gegeben :-)
Update 16.11.09: Habe das Buch letzte Nacht beendet, als ich mal wieder nicht schlafen konnte.
Es gibt wahnsinnig viel Literatur über die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg und ein Großteil dessen sind wohl Berichte jeglicher Art über die Einzelschicksale der Menschen. Diese Geschichte dürfte wohl (nicht zuletzt wegen des Films) die bekannteste darunter sein.
Ich kannte den Film von Spielberg schon sehr lange und er ging mir sehr unter die Haut, weswegen ich gespannt auf das Buch war. Zu Gute muss ich halten, dass (wie eigentlich immer) der reine Informationsgehalt im Buch wesentlich höher lag, als im Film. Es werden sehr viele Hintergrundfakten gegeben und auch oft verschiedene Varianten der gleichen Geschichte wiedergegeben, sodass man sich ein ungefähres Bild davon machen kann. Außerdem wird Schindler wesentlich menschlicher gezeigt, als im Film - seine Schwächen, die Teils auch seine Stärken waren, seine Vorlieben, seine Abneigungen werden sehr oft beschrieben.
Was mich hingegen (im direkten Vergleich zur Filmadaption) nicht so ansprach, war, dass die Worte nur schwer so einprägsam die Szenerie widergeben können, vor der sich das ganze abspielte. Es ist wesentlich pragmatischer gehalten (wenn es auch trotz allem noch sehr emotional mit dieser Zeit umgeht), man kann sich nicht so gut in diese Zeit und die Umstände versetzen, um auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, was sich dort abspielte. Ich konnte es, trotz des durchaus spannenden Themas einfach nicht verschlingen, weil zum einen unzählige Namen immer wieder durcheinander auftauchten (meistens wurden sie wieder erklärt und genannte Personen gehörten auch unbedingt in den Text, aber es machte es eben etwas anstrengender) und zum anderen teilweise die direkten Zusammenhänge nicht gegeben waren, sondern hin und wieder nur verschiedene "Anekdoten" aneinander gereiht wurden.
Für mich gilt: einmal lesen -ja! Danach lieber den Film sehen.
Unter'm Strich ist es für mich ein sehr umfassender und scheinbar auch gut recherchierer Bericht, der zeitweise die Grenzen zum Roman überschreitet, aber dadurch weder Fleisch noch Fisch ist.
Trinibell wird ageschrieben.
Released 14 yrs ago (11/24/2009 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
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Ist schon wieder unterwegs. Dürfte bald ankommen.
Viel Spaß!
Meinen Eindruck von diesem Buch wiederzugeben fällt mir sehr schwer. Ich versuchs mal so:
Die Geschichte ansich ist hochdramatisch, erschütternd und bewegend, aber der Schreibstil machte es mir unmöglich das Buch wirklich "aufzunehmen". Ich kann aber gerade nicht sagen, warum. Ist es das Anektdotenhafte? Das Allzulapaidare? Der Film "Schindlers Liste" (den ich zufällig letzte Woche im fernsehen gesehen habe, als ich das Buch schon gelesen hatte) beeindruckte mich ungleich stärker.
22.01.2010
Gestern abend hab ich endlich die passenden Briefmarken aufgetrieben und das Buch auf die Reise geschickt.
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12.05.2010
Ich fand das Buch super! In letzter Zeit ziehe ich in Bezug auf den zweiten Weltkrieg bzw. das dritte Reich solche dokumentarische Bücher den halb-fiktiven vor. Ich finde die Realität bietet in diesem Fall Stoff genug, es ist nicht nötig, da noch zusätzliche Dramatik reinzubringen oder so, was gerade Schindlers Liste wieder mal beweist.
Das Buch hat mich trotz des insgesamt tragischen Inhalts sehr positiv gestimmt, weil es aufzeigt, dass nicht bei allen jede Menschlichkeit verloren ging, und dass man durchaus Hoffnung haben darf, dass es auch künftig immer Menschen gibt, die Mitgefühl über Profit stellen.
Released 13 yrs ago (5/12/2010 UTC) at returned to owner, A Bookring -- Controlled Releases
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Das Buch ist auf dem Weg zurück nach Hause. Danke für diesen Ring!
Thomas Michael Keneally AO (* 7. Oktober 1935 in Sydney, New South Wales; auch Tom Keneally) ist ein australischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist Schindlers Liste (Schindler’s Ark) aus dem Jahr 1982, die literarische Grundlage für den Film Schindlers Liste, für das er den Booker Prize bekam.
AO = Der Order of Australia ist ein Orden/Ehrenzeichen, der von Elisabeth II. als Königin von Australien am 14. Februar 1975 „mit dem Ziel der entsprechenden Würdigung von Australiens Bürgern und anderen Personen für außerordentliche Dienste“ eingeführt wurde. Die Ehrungen an Nicht-Australier werden „honorary awards“ genannt.
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2. April 2016 Auch ich habe schon sehr viel zum Thema Holocaust gelesen. Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt, er ließ sich gut lesen und hat die Rettungsaktion gut dargestellt, was bei dem Thema ja nicht einfach ist. Vielleicht ist die "einfache" Sprache genau der Grund, warum dieser Roman zu einem so großen Erfolg wurde im Gegensatz zu den anderen tausenden von Sachbüchern.
Die Geretteten schmiedeten übrigens aus eigenem Zahngold Oskar Schindler einen Ring, in den sie den Talmud-Spruch gravierten: „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.“
Released 8 yrs ago (4/2/2016 UTC) at an einen anderen Bookcrosser weitergegeben in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
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Released 3 yrs ago (8/29/2020 UTC) at Himmelbeet - Gemeinschaftsgarten (Bücherschrank) - GESCHLOSSEN in Wedding, Berlin Germany
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