Das Geisterhaus

by Isabel Allende | Literature & Fiction |
ISBN: 3518381768 Global Overview for this book
Registered by blups25 of Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on 10/13/2008
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Journal Entry 1 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, October 13, 2008
Isabel Allende erzählt in Das Geisterhaus die Geschichte zweier FamiGegenwartlien des chilenischen Großbürgertums von den 1930er Jahren bis in die . Die Chronik der Familien entspricht zum Teil ihrer eigenen Biografie: Der 1973 erschossene chilenische Präsident Salvador Allende war ihr Onkel und auch sie musste wie ihre Romanheldin Blanca Garcia aus dem von General Augusto Pinochet regierten Land fliehen. Vor diesem historischen Hintergrund erzählt Allende eine Familiensaga, in der Übersinnliches mit den Erlebnissen der Personen verknüpft ist. Im Zentrum steht die Geschichte ungewöhnlicher Frauen aus vier Generationen.

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Ich habe Das Geisterhaus soeben zum vierten Mal gelesen und bin einmal mehr begeistert. Dieses Buch ist das, was man einen "prallen Roman" nennt. Die Geschichte fängt an mit Rosa, der Frau mit den grünen Haaren. Es folgen Clara, die mit den Geistern spricht, und die zupackende Blanca, die sich für ihre Liebe über alle Konventionen hinwegsetzt. Und schließlich Alba, die den chilenischen Militärputsch in all seiner Grausamkeit erfährt. An ihrer Seite ihr Verlobter, Ehemann, Vater und Großvater, der jähzornige Esteban Trueba. Allende komponiert die Geschichte bis in die kleinsten Nebenfiguren gekonnt durch. Diese 500 Seiten sind keinen Sekunde langweilig! Allende versteht es, den spirituellen Teil des Romans wunderbar in die historischen Hintergründe einzufügen, so dass eine runde Geschichte dabei entsteht. Ein Roman, in dem man versinken kann. Solche Bücher werden (leider) nur noch selten geschrieben.

Journal Entry 2 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, October 19, 2008
Dieses Buch geistert durch viele Gespräche zwischen Blups und mir. Ich habe mich ergeben. Jetzt muss ich die Geister, die ich rief, irgendwie "verarbeiten".

Journal Entry 3 by Aprille at Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, August 15, 2011
Lange stand das Buch in meinem für Bookcrossing-Bücher reservierten Regal!
Im Juli habe ich Joachim Lottmanns Roman: "Mai, Juni, Juli" gelesen und danach war mir nach der Lektüre eines Romans, der sich gut verkauft hat und viel gelesen wurde. (In Lottmanns Buch sucht nämlich ein Autor nach einem viel (Geld) versprechenden Thema.)

Klingt das kritisch? Es ist nicht ganz so kritisch gemeint, wie es klingt. Ich glaube, dass Isabel Allende nach einer Form gesucht hat, in der sie die jüngere chilenische Geschichte einem breiten Publikum zugänglich machen konnte. Das ist ihr mit diesem Buch gelungen.

Aber der Roman als solcher? Ich empfinde ihn als verwegene Mischung zwischen "Die Buddenbrooks" und "Vom Winde verweht" und von den auf dem Buchumschlag abgedruckten Kommentaren zum Buch kann ich mich demzufolge am ehesten dem der FAZ anschließen: "Großartige Charaktere kennen natürlich auch nur maßlose Leidenschaften. Wer in diesem Roman liebt, tut es verschwenderisch und zügellos ... und wer hasst, kann das nur mit der teuflischen Absolutheit eines abgefeimten Schurken ... ein Stück »Vom Winde verweht«."

Wobei der Rezensent natürlich Recht hat, wenn ihm nur "Vom Winde verweht" einfällt, denn "Die Buddenbrooks" ist vielschichtiger, - aber das "Familiengeschichtige" hat mich doch auch an Thomas Mann erinnert.

Wenn ich in einem Satz sagen soll, was mir an dem Roman von Isabel Allende nicht gefallen hat, dann ist es das Übertriebene und Unglaubwürdige in der Personendarstellung. Ich musste, wenn ich von Esteban Trueba las, immer an Louis de Funès denken. Das überzeugt nicht, das ist lächerlich. Und die Salzfassschieberin Clara mit ihrer neunjährigen Schweigeübung.... Das ist für meinen Geschmack nicht mal schön erfunden, sondern trübte den Lesegenuss nachhaltig.

Ich habe auf den langen 500 Seiten dieses Romans nur vier Sätze gefunden, die ich als Lesefrüchte eingesammelt habe:

"Die heilige Mutter Kirche, mein Sohn, steht rechts, aber Jesus Christus stand immer links." (S.180)
"Sie lebte mit der Vorstellung, dass Probleme sich materialisierten, wenn man sie beim Namen nannte, und sich dann nicht mehr ignorieren ließen, dass sie aber mit der Zeit von selbst verschwinden konnten, wenn man sie im Limbus der ungesagten Worte festhielt." (S.197)
"Er betrachtete das Radio als eine Erfindung für das ungebildete Volk zur Verbreitung verhängnisvoller Einflüsse und platter Ideen." (S.265)
"Die Straßen füllten sich mit keuchenden Radlern, es war wie ein holländisches Delirium." (S. 405)

Trotz der Enttäuschung über dieses Buch bin ich doch froh, es gelesen zu haben, weil es sicher eines der meistgelesenen Bücher der letzten Jahrzehnte ist und ab und an sollte man auch mal Bestseller lesen, selbst wenn es die von vorgestern sind.

Das Buch wandert demnächst in die OBCZ-Ferdinand.

Journal Entry 4 by Aprille at Café Ferdinand (OBCZ) in Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, September 1, 2011

Released 12 yrs ago (9/1/2011 UTC) at Café Ferdinand (OBCZ) in Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany

WILD RELEASE NOTES:

Das Buch wartet im Bücherschrank auf neue Leser.
So long!

Journal Entry 5 by wingOBCZ-Ferdinandwing at Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, September 1, 2011
Danke fürs Freilassen im Ferdinand!

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