Christus kam nur bis Eboli. SZ-Bibliothek Band 61
20 journalers for this copy...
Weitete 50 große Romane des 20. Jahrhunderts, ausgewählt von der Feuilletonredaktion der Süddeutschen Zeitung.
Zur Verfügung gestellt von der Süddeutschen Zeitung. Herzlichen Dank!
Klappentext: (Quelle: Süddeutsche Zeitung Shop)
Der Arzt, Schriftsteller, Maler und Politiker Carlo Levi wird 1935 von Mussolinis Faschisten nach Lukanien verbannt in ein winziges Bergdorf namens Gagliano. Er, der Städter und Intellektuelle, trifft auf eine Umgebung, in der das sonstige Treiben der Welt, sei es politisch, kulturell oder religiös, keine Rolle spielt, weil die bäuerlichen Menschen in ihrer abgrundtiefen Armut versunken, mit dem puren Überleben gegen Hunger und Malaria beschäftigt sind. Aus der anfangs totalen Fremdheit gegenüber diesem archaischen, primitiven Dorfleben, die dem Verbannten nur als stumpfes gefühlloses Vegetieren erscheint, wächst allmählich aber Interesse, gegenseitige Aufmerksamkeit, schließlich Vertrauen und Solidarität. Obwohl er nicht praktizieren darf, wird er zu den Todkranken, zu den im Malariafieber Delirierenden, den sterbenden Kindern geholt und versucht zu helfen, obwohl er keine Heilung bringen kann. Der Fremde aus dem fernen Norden wird zum verehrten Don Carlo, und er beginnt in all die Leiden und Schmerzen, aber auch in die Tiefe der uralten Kultur des Südens einzudringen. Ihre scheinbar irrationalen Riten und abergläubischen Gebräuche eröffnen sich zunehmend seiner forschenden, mitfühlenden Neugier, so wie er jene zu verstehen lernt, die von sich sagen: "Wir sind keine Menschen, keine Christen, wir sind Tiere, denn Christus kam nur bis Eboli, aber nicht weiter, nicht zu uns."
Biografie des Autors: (Quelle: Süddeutsche Zeitung Shop)
Carlo Levi wurde am 29. November 1902 als Sohn einer jüdischen Familie in Turin geboren. 1917 begann er in Turin mit dem Medizinstudium, das er 1924 abschloss. Mehr als die Medizin interessierten ihn Politik, Kunst und Literatur. 1923 nahm er an der Quadriennale Turin teil, 1925 an der 15. Biennale in Venedig und er übersiedelte nach Paris. Er schloss sich 1929 der Gruppe "Rivoluzione liberale" an und gehörte 1931 zu den Mitverfassern des Programms der antifaschistischen Widerstandsgruppe "Giustizia e Liberta". 1934 wurde er erstmals, 1935 erneut festgenommen und verurteilt zu drei Jahren Zwangsaufenthalt in Grassano bei Matera, später verlegt in das Bergdorf Aliano. 1936 wurde er begnadigt und zog 1939 wieder nach Paris. 1941 kehrte Levi nach Italien zurück und trat dem antifaschistischen "Partito d’Azione" bei. 1943 wurde er erneut festgenommen, aber nach einigen Monaten wieder freigelassen. Im September 1945 veröffentlichte er sein Hauptwerk "Christus kam nur bis Eboli", das in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und 1979 von Francesco Rosi mit Gian Maria Volonte verfilmt wurde. In den späten vierziger und frühen fünfziger Jahren nahm er an wichtigen Ausstellungen wie den Biennalen in Venedig und der Quadriennale in Rom teil. 1963 wurde er zum parteilosen Senator der Kommunisten gewählt, 1970 gründete Levi die "Federazione Lavoratori Emigrati Familie". Am 4. Januar 1974 starb Carlo Levi.
Teilnehmer:
rotewoelfin
inkling1
Canchita
Wasserfall
Sheepseeker
babsbunny
Mondstina
Saguna
Flumi
myotis
sintrar
realkiku
foenig
der Autor beschreibt die Zeit in der Verbannung, die in einem Bergdorf in Lucania verbringen muss.
der Mikrokosmos in diesem Ort, stößt ihn erst ab, das merkt man an der Beschreibung der menschen, aber je länger er bleibt, umso mehr schließt er diese magische, archaische Welt der Bewohner in sein Herz.
er hilft den Menschen, hört aber auch allen zu, dem Totengräber oder seiner Zugehfrau und von allen lernt er etwas oder nimmt ihre Ratschläge an und schreibt sie auf.
eine Welt die vergangen ist, aber vielleicht noch in abgelegenen Stätten unserer Erde
vorhanden. magisches denken und urreligiöses Verhalten ,mit dem sich Menschen vor Krankheit und Verzweiflung zu schützen wissen.
Das Buch fand ich zwar nicht ganz einfach zu lesen, aber die Schilderungen, die Sprache, die Erzählung an sich war auf jeden Fall lesenswert! Und ich hätte mir niemals vorstellen lassen, wie die Verhältnisse im Süden Italiens zwischen den beiden Weltkriegen waren. Human konnte man das auf keinen Fall nennen.
Reist morgen weiter - allerdings ist auf der Karte im Buch eine andere Reihenfolge als hier im Journal - ich hab mich jetzt einfach mal an das Journal gehalten :)
Released 15 yrs ago (10/28/2008 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Reist morgen mit der Hauspost los zum nächsten Ringteilnehmer :)
volle 10 Punkte nicht zuletzt für seine Sprache, der
mir den Süden Italiens und das Leben seiner Bewohner während der Zeit des Faschismus plastisch vor Augen geführt hat(nicht zuletzt lebt dieses Buch vom Kontrast der archaischen Lebensweise der Bauern aus der Sicht des zivilisierten, grossstädtischen Arztes, der die Landbevölkerung mit Sympathie, wenn nicht sogar Liebe beschreibt); nur die Landschaft kommt schlecht weg.
Vielen Dank für diesen Ring, dessen Titel mich zuerst abgeschreckt hatte, da ich dahinter einen
historischen Roman aus der Zeit Jesu vermutete
02.12.08: reist weiter zu Canchita
Es würde mich interessieren wie das Leben heute in diesen Bergdörfern ist.
Mir hat das Buch jedenfalls gefallen, auch wenn alles doch ziemlich trostlos ist.
26.11.: So, ich habe es tatsächlich geschafft. Danke für die Geduld und dass ich das Buch lesen durfte. Eine tolle Sprache, in der Menschen und Landschaft beschrieben werden. Habe mich mit einem Freund, der aus Callabrien kommt, über das Buch unterhalten - er meinte viele Dinge seien heute noch so. Zitat: "Was du glaubst warum bin ich hier?!"
Die nächste Adresse ist angefagt und das Buch kann sich jetzt wieder auf den Weg machen.
Vielen Dank trotzdem für den Ring! Er wird alsbaldmöglich weiterreisen...
Edit 13. Februar: Keine Rückmeldung bisher von babsbunny - ich versuchs noch ein Mal...
Edit 21. Februar: weiter keine Rückmeldung, ich versuchs bei BerlinBooworm.
18.3.: Leider war das Buch überhaupt nicht mein Fall. Ich hab angefangen zu lesen, aber dann nach 50 Seiten abgebrochen. Im Klappentext stand dass das Buch verfilmt wurde. Vielleicht probiers ich erstmal damit.
Trotzdem vielen lieben Dank für den Ring!
Saguna wird angeschrieben, dass das Buch bald weiterreisen kann.
Released 14 yrs ago (3/20/2010 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
reist weiter zu Saguna
Die Sprache des Autors zieht mich in seinen Bann und nimmt den Leser mit ins heiße, unwirtliche Süditalien, das wohl in vielem heute noch so ist wie in den 1930ern.
Bezeichnend nicht nur für die Zeit der Verbannung, sondern sicher auch für die Lebenssituation der Menschen dort finde ich den Satz auf S. 207 "In der Gleichheit der Stunden ist weder für Erinnerung noch für Hoffnung Raum; Vergangenheit und Zukunft sind wie zwei tote Tümpel."
Ein Buch also, das mir trotz aller Melancholie sehr gut gefallen hat.
Ganz nebenbei habe ich es auch für die Challenge "1000-Bücher" gelesen.
Sobald ich die nächste Adresse habe, geht es weiter.
Released 14 yrs ago (4/16/2010 UTC) at Bookring, A Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Flumi möchte wegen Ringstaus ans Ende der Liste gesetzt werden.
Deshalb darf das Buch nun mit mir auf Reisen gehen. Während der Convention in Amsterdam werde ich es an See-Stern übergeben, die es an myotis weiterreicht. Ein kleiner Umweg von Nürnberg in die Schweiz.
Wird entweder beim nächsten Caféklatsch oder MEetup weitergegeben.
19.5.2010
Ein lesenswertes Buch aus der Zeit in Süditalien vor dem zweiten Weltkrieg. Der Verbannte Arzt Carlo Levi kommt nach Lukaniens (Land der Wölfe), dass zur Hauptsache nur noch von Frauen bewohnt wird. Die Armut hat die Männer nach Amerika getrieben und die Daheimgebliebenen fristen ein armseliges Leben in Schmutz und Elend. Der Arzt wird für sie zum Heiler. Er kämpft trotz widrigen Umständen gegen Elend und Malaria.
Habe das Buch mit der schönen Sprache für den Challenge "1000-Bücher" gelesen.
Das Buch reist am 4.6.2010 weiter zu sintrar.
Edit, 7.10.: Sorry, jetzt hat es eine Weile gedauert, bis das Buch weitergereist ist. Lag zum Teil daran, dass mehrere Teilnehmer übersprungen werden wollten, und dann hatte ich peinlicherweise etwas zu gründlich aufgeräumt und das Buch in einer meiner Taschen in den Schrank gepackt. Und dabei hab ich es noch nicht mal gelesen, da ich während seines Aufenthalts ein anderes Exemplar geschenkt bekommen habe. Jetzt ist es aber endlich wieder unterwegs - entschuldigt bitte die unfreiwillige Bummelei!
Ich habe es gelesen und es war jetzt nicht die wahnsinnig aufregendste Lektüre, aber ich habe durchgehalten und die Lebenswelt und -weise dieser dörflichen Italiener (und des Verbannten) von vor ca. 70 Jahren auf mich einwirken lassen.
Ich frage jetzt die Adresse von BerlinBookworm an.
Edit 16.8.11:
BerlinBookworm will nicht mehr, ich frage jetzt bei foenig an.
01.10.11
Ich habe mit dem Buch begonnen.
26.10.11
Dieses Buch war leider gar nichts für mich! Dem Buch fehlt eine Geschichte, die sich lohnt erzählt zu werden. Levi hat einfach sein überarbeitetes Tagebuch veröffentlicht, aber leider ist in seiner Verbannung kaum etwas Interessantes oder Abwechslungsreiches passiert. Es ist keine fortlaufende, sich entwickelnde Geschichte vorhanden, sodass das Buch noch nicht einmal vor sich hin plätschert. Die Erzählung ist melancholisch und sehr bedrückend, weil die Verhältnisse im Süden Italiens zwischen den beiden Weltkriegen in den abgelegenden Dörfern mehr als schwierig waren. Zudem wird die Landschaft passend zu den Verhältnissen der Bauern als karg und fast nur negativ beschrieben. Ich habe das Buch als anstrengend zu lesen empfunden und auch meine Stimmung wurde dabei immer niedergeschlagener. Nun bin ich froh, dass ich es beendet habe und mich wieder fröhlicheren Büchern widmen kann.
wird nun in der obcz cafe einstein wien freigelassen.
Released 12 yrs ago (2/1/2012 UTC) at Wien Bezirk 08 - Josefstadt, Wien Austria
CONTROLLED RELEASE NOTES:
bin schon neugierig, was mich da erwartet
Released 5 yrs ago (5/15/2018 UTC) at Hermes Paketversand in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Oberösterreich Austria
WILD RELEASE NOTES:
“Ein Buch ist nicht nur ein Freund, es schafft Dir neue Freunde. Wenn Du ein Buch in Gedanken und im Geist besessen hast, bist Du bereichert.
Aber wenn Du das Buch weitergegeben hast, bist Du dreifach bereichert.”
Henry Miller
Released 5 yrs ago (6/2/2018 UTC) at BücherboXX am Mierendorffplatz in Charlottenburg, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses Buch geht nun mit auf Reisen ... to whom it may concern. Viel Freude damit! In Memoriam Patschouli (1922-2018)
Eine schwarze Taube ist die Nacht
... Du denkst so sanft an mich.
Ich weiß, dein Herz ist still,
Mein Name steht auf seinem Saum. [...]
Mögen sich die Traurigen
Die Sonne in den Tag malen.
Und die Trauernden
Schimmer auf ihre Wangen legen.
Else Lasker-Schüler
Dieses Buch wurde freigelassen, um mit den Menschen die Begeisterung an Bookcrossing zu teilen. Schön, dass Sie es mitgenommen und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für Bookcrosser:innen immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher auf Reisen zu schicken - gerade auch zu Stellen, an denen nicht damit gerechnet wird - und Leseerfahrungen zu teilen.
Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum, in den Begrüßungsfaden für Neulinge oder auf die Hilfeseite. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser:innen immer herzlich wilkommen sind.
Ein Video der Nachrichtenagentur AFP erklärt eigentlich recht gut, worum es bei Bookcrossing geht.