Ich weiss noch, wie ich Julia immer geärgert habe. "Pferdemädchen" habe ich zu ihr genannt. Damals, in der 5. Klasse. Und dann hat sie auch immer so Bücher gelesen. Bücher für Pferdemädchen. Besonders gespottet habe ich, als sie "Märchenmond" las, damals, heimlich im Englischunterricht neben mir. Und in einer dieser entsetzlich öööööööööden Stunden hat sie mich damals überzeugt, dass "Märchenmond" alles andere als ein Pferdemädchenbuch ist.
Danach war ich ganz angefixt von den Büchern von Wolfgang und Heike Hohlbein. Das ist mittlerweile gut 18 Jahre her und neulich habe ich die "Andres" Bände im Kaufhofgrabbeltisch gefunden. Je 5 Euro, Hardcoverausgabe. Was kann man da schon falsch machen?

Nun, ich hätte die Finger davon lassen sollen. Der "Zauber", den die beiden Autoren verbreiten konnten, ist, wie es scheint, schon lange verflogen. Auf gut 2.000 Seiten erstreckt sich eine Geschichte, die von den Hohlbeins bereits X-mal erzählt wurde. Und das meist packender und immer kürzer! Wer ein Buch der beiden kennt, durcschaut auf den ersten Seiten die matte Handlung um den Jungen "Anders" der sich nach einem Flugzeugabsturzt in einer postatomar-verseuchen Umgebung wiederfindet, in der er zusammen mit seiner großen Liebe, einem Mutantenmädchen, die Weltordnung auf den Kopf stellt. Gut gegen Böse, ausufernde Schlachten (Band 3 ist NUR Krieg. Wie öde) überraschende (ach..) Wendungen und - und das ist neu: Sex.
Stilistisch ist das ganze eher lausig und nur weil ich ein paar Stunden im Zug damit ganz gut totschlagen konnte, und wegen der Nostalgie, gibt es die 6 Punkte.

RELEASE NOTES:

davor