Die Reise nach Petuschki: Ein Poem (Serie Piper)

by Wenedikt Jerofejew | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: 3492206719 Global Overview for this book
Registered by Wasserfall of Wien Bezirk 12 - Meidling, Wien Austria on 5/9/2008
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Journal Entry 1 by Wasserfall from Wien Bezirk 12 - Meidling, Wien Austria on Friday, May 9, 2008
Die Reise nach Petuschki
OT Moskwa-Petuschki. PoemaOA 1973 (in Israel) DE 1978Form Prosapoem Epoche Moderne
Wenedikt Jerofejews »Poem« Die Reise nach Petuschki war in der Sowjetunion bis 1988 verboten, weil es ein für das Land gravierendes und unlösbares gesellschaftliches Problem behandelt: den Alkoholismus. Das Werk zählt zu den wichtigen Texten moderner russischer Literatur, es kursierte in illegalen Abschriften – und galt als Kultbuch. In den 1970er / 80er Jahren sahen viele Russen in ihm ein Bollwerk unter der Diktatur verloren geglaubter kultureller Werte.
Inhalt: Das Handlungsgerüst bildet ein Tag im Leben des mit dem Autor namensgleichen Alkoholikers und Ich-Erzählers »Wenja« (Wenedikt) Jerofejew. Er besteigt am Morgen in Moskau den Zug in das ca. 120 km entfernte Petuschki, um seine Geliebte zu treffen. Der Zielort wird von dem erwartungsfrohen Helden zu einem Paradies auf Erden idealisiert, in deutlichem Kontrast zum düsteren Moskau. Im Verlauf der Zugfahrt betrinkt sich Wenja haltlos. Unter dem Einfluss des Alkohols schildert der Erzähler seine immer surrealistischer werdenden Gedanken, die sich teilweise mit der Realität vermischen. So erscheinen ihm monströse Fabelwesen und apokalyptische Dunkelheit senkt sich herab, während der Zug unversehens nach Moskau zurückfährt. Am Ausgangspunkt seiner Reise angekommen, wird der mittlerweile Orientierungslose von vier düsteren Gestalten überfallen, misshandelt und ermordet. Am Schluss lässt der Autor deutliche Parallelen zum Leiden und Sterben Christi anklingen.
Die teils pathetischen, teils vulgären, durchweg aber poetischen Trinkermonologe seines Helden sind für Jerofejew ein Mittel zur radikalen Kritik des Sowjetsystems. Indem er seinen heruntergekommenen Erzähler die typischen Parteiparolen und ideologischen Satzhülsen in den Mund legt, erziehlt der Autor einen grotesk-parodistischen Effekt. Zugleich wird die Illusion eines kommenden kommunistischen Paradieses – eine der symbolischen Bedeutungen des »unerreichbaren«, in der Realität aber trostlosen Petuschki – ad absurdum geführt.
Struktur: Die Kapitel entsprechen den Stationen der Zugreise, wodurch das Inhaltsverzeichnis den Charakter eines Fahrplans erhält. Ein weiteres strukturelles Merkmal des Buches sind die unzähligen Zitate aus der Weltliteratur, die das Werk, das Jerofejew im Untertitel Poem nennt, zu einer Collage unterschiedlichster Versatzstücke werden lassen. In einer Situation, in der das sowjetische Regime den Künstlern das Reden verbot, bediente sich Jerofejew demonstrativ »fremder« Stimmen. Der häufig von Lesern geäußerte Eindruck, man habe etwas Vertrautes vor sich und die Weltliteratur sei gerade in diesem kleinen Werk in besonderer Weise lebendig, ist ein Resultat dieser Technik.
Wirkung: Nachdem Die Reise nach Petuschki 1988 endlich auch in Russland gedruckt worden war, wurde der am Rand der Legalität lebende Jerofejew kurz vor seinem Tod unversehens zum Medienstar. Er trat mehrfach im Fernsehen auf und es wurden zwei Dokumentarfilme über ihn gedreht (einer von der BBC). Sein »Poem« hat in West und Ost viele Neuauflagen erfahren, liegt in zahlreiche Sprachen übersetzt vor, läuft weltweit als Theaterstück in unterschiedlichen Bearbeitungen und ist in Deutschland auch als Hörbuch erschienen. N. S.

Journal Entry 2 by Wasserfall at Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg Germany on Saturday, November 24, 2012
So ein Buch kann man nur im Vollsuff schreiben (und vermutlich lesen...) Meine Güte, es fängt ganz harmlos an, aber mit jedem Glas Schnaps wird es wirrer - bis zum Schluss jegliche Realität zusammenbricht.
Prost.

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