Horror Vacui
14 journalers for this copy...
Nö, tut sie nicht. Im vorliegenden Buch beschreibt sie eine Abenteuerreise zum Südpol. Ein Deutscher, ein Niederländer, eine Amerikanerin und ein Amerikaner machen sich mit Schlitten, die sie selbst ziehen und zwei Führern auf, um 500 km durch die Antarktis zu Fuß zu gehen.
Beschrieben sind die Prozesse, die in den einzelnen Menschen aber auch in der Gruppe ablaufen. Ich hatte das Gefühl, die Beschreibungen sind in Echtzeit (was natürlich Quatsch ist, denn das Buch beschreibt einen Zeitraum von etwa 2 Monaten).
Schande über mich, ich hätte es der verbal eher "schnodderigen" Tina Uebel nie zugetraut, dass sie in einer so wunderbaren, angemessenen, detailreichen Sprache schreibt. Sie findet keine 50 Begriffe für Schnee, aber zig Begriffe fürs Sein und Sichauflösen im Eis.
Ich mach einen Ring!
Max. 7 Teilnehmerinnen, die wie immer schon drei Monate bei BC sein müssen und mindestens 15 Bücher zum Tauschen oder freilassen (also AVL) registriert haben müssen. (Eventuelles Gemaule darüber is mir egal, wenn ich einen Ring starte, dann häng ich an dem Buch!)
1. Sternschnuppe28
2. sonnenscheinHD
3. cat-i
4. ParadizeApple
5. sheepseeker
6. lissjen
7. SaschaBWk
2. Runde
1. Ahoi-Brause
2. CaptainCarrot
3. urfin
4. ulfie
5. -
Danke an SaschaBWk für die Zustandsmeldung
Buchkritik (24.06.2008) - eine philosophische amazon-Reszension:
Mit dem suggestiven Drive eines Road-Movie und der Gravitas philosophischer Grundlagenforschung zieht „Horror Vacui" hinaus in die Eiswüste - fünf Männer und eine Frau rasen hinaus in die Leere. „Dies ist ein grauenvoller Ort" schrieb Scott, der Entdecker, bevor er mit zwei Freunden im antarktischen Schneesturm erfror. Was damals im Namen der Krone und des „Empires" geschah, passiert heute nur noch im Namen des Egos und auch hierzulande profitiert die Outdoor-Industrie von dem Bedürfnis der Zivilisationsmüden, die eigenen Grenzen zu finden. Uebels Helden sind keine Extrem-Abenteurer, keine Outdoor-Profis, sondern Privatleute, die es nach landesüblichem Maßstab geschafft haben. Aus Status soll jetzt Lebenssinn werden - und Daseinsberechtigung.
Der Trip wird schnell zur Strapaze, ein spannender Kampf gegen Wind, Schneeblindheit und Lungenödem - vor allem aber gegen die eigene Psyche.
Uebel scheint diesen Ansatz noch weiter zu denken. Atemlos und hellsichtig erzählt Tina Uebel aus den Köpfen der Menschen. So spannend es auf dem Eis zugehen mag, nie verliert sie den Kontakt zu den Innenwelten der Protagonisten: Uebels Roman umreisst die seelische Verödung der postmodernen Gesellschaft, die aus der wild vorwärts galoppierenden Individuation und dem Verlust der bürgerlichen Lebenssinnstiftung resultiert. Der ohnehin an Realitätsverlust leidende moderne Mensch rettet sich in eine von den „heroischen" Mythologien der Unterhaltungsindustrie befeuerte Pose, - um mit der eigenen Sinnlosigkeit und Vergänglichkeit klarzukommen.
Es ist ein unerbittliches Ringen da draußen im seelischen Tauwetter. Und in dem Maße wie die Witterung immer bedrohlicher wird, - ein Blizzard löscht schließlich die sichtbare Welt vollständig aus - , entpuppt sich die schlimmere Form der Leere: Da, in diesen Menschen, ist nichts, war vielleicht nie etwas gewesen. Was bleibt - nach dem „Hängenbleiben im Limbo, gleißend weiß und konturlos" - ist die Furcht des Uhrwerks vor dem letzten Tick, der dann eintreten wird, wenn man still steht. Der Schmerz bleibt der letzte Indikator des Lebens, und auch Ernest orientiert sich im Whiteout nur noch am Verlauf der eigenen Schmerzgrenze: „Eispartikel, feinschrötiges Schrot, haut er uns um die Ohren. Der Schwingschleifer Gottes. Ich kann es rasseln hören in meinen Lungen."
Die in sich kreisende Struktur und unprätentiöse Sprache des Romans unterstreichen Uebels Versuch das Phänomen der radikal subjektiven Wirklichkeit vorzuführen, die eben nicht zur Selbsterkenntnis führt, sondern bestenfalls zum Selbstbetrug. Erlebnis wird zum Substitut für Erkenntnis. Was ja bekanntlich nicht funktioniert, selbst wenn man die „Erlebnisschraube" ins Extreme dreht.
Es ist übrigens nicht nur der arktische Wind, der in diesem Roman weht, sondern der Wind des kybernetischen Zeitalters, und das Lesen von Uebels subkontinentalem Kammerspiel ist nicht nur reine Freude, sondern etwas, das nachhaltig beschäftigen wird: Wie gibt man sich einen Sinn? Dabei ergeht sich die Autorin nie in Ausstülpungen von Innerlichkeit, sondern überzeugt durch stilistisch sichere Distanz. Sie demaskiert fast beiläufig das vielgepriesene Great Outdoors als Placebo, denn gegen die innere Leere hilft kein Eis, so ewig es auch sein mag.
... sprachlich bezaubernd, tifegründig, faszinierend, eine gelungene Kritik unseres Lifestyles ;-) Inzwischen habe ich das Buch schon zweimal verschenkt.
17.03.08: Gerade fertig gelesen. Ein Buch das Angst machen kann, eine feine psychologische Studie der Menschen, eine Geschichte über Geschichten über Menschen. Motive, Ideen und Ziele verschwimmen und verschwinden schliesslich vor der schierer Unendlichkeit des ursprünglichen Ziels. Boah! Hätte nie gedacht, dass das Buch mich so fesseln würde, Hut ab!
Wartet auf die nachfolgende Adresse und darf dann in die Post.
Die anderen Mitreisenden sind mir zum Schluß ziemlich auf den Keks gegangen, was wahrscheinlich auch von der Autorin beabsichtigt war. Trotzdem schade, dass man nicht mehr von den Einzelnen erfahren hat.
Das Ende fand ich aber etwas enttäuschend, ich hätte gerne mehr davon gehört ob sie damit zufrieden waren wie die Reise ausgegangen ist.
Und ich bin einfach nicht dahintergekommen, ob der Ich-Erzähler jetzt Ernest hieß oder nur so genannt wurde???
Naja, wie dem auch sei, ich werde jetzt die nächste Adresse anfragen und dann kann's weitergehen.
Danke schön für's mitlesen lassen!
Danke! :-)
Released 15 yrs ago (3/16/2009 UTC) at Bookring, A Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Das Buch hat sich interessant anlesen lassen, aber leider kamen mir ein paar Dinge dazwischen und ich nicht mehr in die Materie rein. Und jetzt ist es wohl zu spät. Ausserdem will ich nix mehr von wegen Eis und Schnee hören oder sehen. Seit heute mit der Schneckenpost zu sheepseeker unterwegs.
Ich gehe mal davon aus, dass Tina Uebel selbst noch nicht am Südpol war. Auch ich war da natürlich noch nicht und hege auch keine Pläne in diese Richtung, aber genau so stelle ich mir es vor, wenn man wochenlang durch Eis und Wind marschiert.
Der Mittelteil war mir insgesamt etwas zu langwierig, aber das Buch ist IMHO eine sehr gute Studie über Egoismus, Selbstfindung und der suche nach Selbstbestätigung.
Vielen Dank für den Ring, ChaosHamburg! Lissjen habe ich soeben nach einer Adresse gefragt...
16.04.2009 Soeben beendet....und enttäuscht )-: Was ist das für ein Ende??? Insgesamt fand ich es fast so mühsam als sei auch ich unterwegs zum Pol gewesen, das passte ja. Schon irgendwie fesselnd und für mich auch wirklich nachvollziehbar, was so in den Köpfen der Abenteurer so vorging. Menschen halt (c;
Eine interessante Leseerfahrung, die schon nachhält und die ich ohne BC wohl nicht gemacht hätte.
Vielen Dank nochmal.....es ist schon eingetütet und adressiert.....geht heute oder morgen in die Post.
Gute Reise!
Die erste Adresse der nächsten Runde wird sofort angefragt.
Released 14 yrs ago (5/2/2009 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Hamburg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Auf dem Weg zur nächsten Station.
Edit 1: Hier schon mal (weil es mich interessierte) Kurzinfos zu Ushuaia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ushuaia
10 Minuten später Edit 2: Und ich habe gerade erfahren, was "Horror Vacui" eigentlich heißt: Der HORROR VACUI (lateinisch: der Schrecken vor dem Leeren, dem Vacuum) ist eine alte Vorstellung, daß die Natur keine Leere duldet, daß jeglicher leere Raum (im Sinn des Vacuums) also danach strebt, sich zu füllen.
Insgesamt ein gutes Buch mit spannenden Einblicken in die Psyche der menschen in Extremsituationen. Mir war allerdungs der Mittelteil auch etwas langatmig und ich die vielen Wiederholungen hätten auch nicht sein müssen. Insgesamt eine sehr lebhafte Sprache und ich freue mich das Buch gelesen zu haben.
Released 14 yrs ago (5/15/2009 UTC) at -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Dieser RING reist nun weiter an CaptainCarrot! Vielen dank dafür und viel Spaß allen weiteren Lesern!
Vielen Dank für diesen Ring - das war wieder ein Buch, das ich ohne BC nie gelesen hätte. Ich weiß auch schon, wem ich es schenken kann.
Das Buch reist nun weiter zu Urfin.
Released 14 yrs ago (6/19/2009 UTC) at Dortmund, Nordrhein-Westfalen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Das Buch reist gleich per Post zu Urfin ab.
Beim letzten Mal wars ein englischer Wald, glaube ich, diesmal ein isländischer Felsen...
Paßt ja auch gut, immerhin träume ich schon wieder vom Skifahren, das fängt immer so im August oder allerspätestens September an :D
21.September: Heute angefangen. Bisher kenne ich von Tina Uebel nur 'Frau Schrödinger bewältigt die Welt'. Das war ok lustig, soweit ich mich erinnere. Hier geht es ernster zu. Es fängt schon mal gut an, aber ich kann die einzelnen Abschnitte noch nicht den einzelnen Personen zuordnen, außer Susan, der einzigen Frau... Aber vielleicht soll das ja auch so sein.
22.September: Heute ist Äquinoktium!
Ab morgen sind die Tage wieder länger als die Nächte :o(
23.September: By endurance we conquer (Shackleton, auf Seite 79)
Habe mir 'The Worst Journey in the World' in den Einkaufswagen geclickt... und dabei gesehen, es gibt einen Lonely Planet Antarctica :-o
24.September: Bin bei der Hälfte (Thiel Mountains, Depot) und habe schon mal ulfie 'ne PM gesandt.
25.September: Für die, die nicht selbst gegoogelt haben: Leonid Rogozov und das Bild dazu (Vorsicht...)
26.September: Geschafft! Naja, beim Ende ging es mir so wie anderen vor mir... aber wahrscheinlich gilt hier: Der Weg ist das Ziel.
Das Schutzumschlag-Foto ist übrigens von Frau Uebel selbst: http://www.tina-uebel.de/reisen/2_antark/x_04.html
Ist nun auf dem (Post-)Weg nach Hamburg zu ulfie.
Gibt's evtl. Interessenten an einem Duke-Ring?
Bookcrossing-Horror …
Das Buch ist auf dem Weg von der vorletzten zur letzten Station verschwunden und auch ein Nachforschungsantrag hat nix ergeben.
Wirklich schade um das schöne Buch. Falls es tatsächlich von jemandem vorsätzlich entwendet wurde: Schande, Schmach und kalter Schleimschlag bis hin zu lebenslangem, juckendem und hässlichem Ausschlag möge denjenigen ereilen!!
Nach dem Horror mit dem Orginalbuch, habe ich dieses besonders ordentlich verpackt, in eine Release-Tüte mit Adresse, und bringe es morgen früh persönlich zur Post.
(Note to myself: Filiale im S-Friedrichstraße, von 6-22 Uhr geöffnet!)
Das Buch wird demnächst der Ring-Initiatorin persönlich überreicht, danke fürs Mitlesenlassen!
Den Anfang des Buches fand ich großartig. Die Sprache der Autorin gefiel mir sehr, ungewöhnlich, klug, interessant.
Ungefähr ab der Hälfte wurde das Buch immer monotoner, was sicher auch am Thema liegt und zum Thema passt, stellt sich doch auch die Reise als immer monotoner und zäher heraus.
Dennoch überzeugte mich die zweite Hälfte des Buches nicht und den Schluss fand ich zwar stimmig zum Rest- er gefiel mir trotzdem nicht.
Released 13 yrs ago (3/2/2011 UTC) at OBCZ-Vitus (geschlossen!) in Regensburg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
⚘Beim März-Treffen der Regensburger Bookcrosser in der OBCZ Vitus mitgenommen.
-- 2. Mai 2011
Erzählt wird die Geschichte von vier Menschen, die mit zwei Reiseführern zu einer Extremtour Richtung Südpol unterwegs sind. Die eintönige Landschaft und die harten Bedingungen stellen jeden in der Gruppe auf eine harte Probe. Und jeder geht ein wenig anders damit um: Der eine versucht an nichts zu denken und in einen traumähnlichen Zustand zu geraten, die andere rettet sich in feste Rituale, ein dritter rebelliert gegen die verordneten Regeln und der vierte klammert sich an vergangene Erfolge.
Die Geschichte ist erzählt wie die Reise an sich: Aus wechselnden Perspektiven, mit Wiederholungen, Auslassungen, ein Strom von (Nicht-)Ereignissen. Fast wie eine Meditation, auch sprachlich stark.
Wieder mal kein spannendes Buch, aber durchaus ein lesenswertes. Wenn man etwas Geduld mitbringt kann das Buch zu einer kleinen Reise für einen selbst werden. Schrift: Janson MT.
Released 12 yrs ago (5/4/2011 UTC) at OBCZ-Vitus (geschlossen!) in Regensburg, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES: