Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde

by Robert L. Stevenson | Literature & Fiction |
ISBN: 9783442076512 Global Overview for this book
Registered by Daine of Bremen, Bremen Germany on 10/29/2007
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Journal Entry 1 by Daine from Bremen, Bremen Germany on Monday, October 29, 2007
nachdem ich die englische Ausgabevor einigen Jahren nicht zuende gelesen habe, ein neuer Versuch mit der deutschen Version.


11.11.07:
Und auf deutsch durchgehalten, zumindest die 100 Seiten der Erzählung, das ausführliche Nachwort dieser Ausgabe ist mit Sicherheit sehr informativ, war mir aber zuviel...

Journal Entry 2 by Daine at Café im Überseemuseum in Bremen, Bremen Germany on Friday, January 25, 2008

Released 16 yrs ago (1/25/2008 UTC) at Café im Überseemuseum in Bremen, Bremen Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Meetup!

Journal Entry 3 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, January 26, 2008
Vom Karnevalstreffen im Bremer Überseemuseum mitgebracht und den größten Teil davon bereits während der Rückfahrt weggelesen. Vielen Dank, später mehr.

Journal Entry 4 by winghank-chinaskiwing from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, January 29, 2008
Und wieder eine Bildungslücke geschlossen, noch dazu auf sehr unterhaltsame Weise. Schön kurz außerdem: Die eigentliche Handlung umfasst nur ca. 75 Seiten, hinzu kommen nochmal 25 Seiten für Dr. Jekylls umfangreiche "Beichte" und 35 Seiten hochinteressantes Nachwort und Interpretation der Literaturwissenschaftlerin Hanne Castein. Das ist allerdings auch notwendig, denn ansonsten wäre mir wegen der großen zeitlichen Distanz zur Entstehung des Werkes doch manches unverständlich geblieben.

Der Kern der Handlung, der sich dem Leser allerdings erst nach und nach erschließt, ist schnell erzählt: Dr. Jekyll, ein angesehener und ehrenwerter Arzt, sucht nach einer Möglichkeit, die verborgene, dunkle Seite seiner Persönlichkeit ohne Schaden für seine Reputation ausleben zu können, und findet diese, indem er einen Trank braut, mit dessen Hilfe er sich in sein triebhaft-bösartiges alter ego, Mr. Hyde, verwandeln kann, dessen Persönlichkeit all das Böse in sich vereinigt, das Dr. Jekyll nicht sein kann und darf. Fortan kann also Mr. Hyde stellvertretend für Dr. Jekyll Böses tun, ohne dass dadurch dessen guter Ruf beschmutzt wird. Das geht so lange gut, bis Hyde einen Mord begeht. Vom Entsetzen gepackt beschließt Jekyll, dem Spuk ein Ende zu bereiten, doch es ist zu spät: Er hat die Macht verloren, seine Verwandlung zu kontrollieren, findet sich beim Aufwachen immer öfter ungewollt als Hyde wieder, und der Trank, mit dessen Hilfe er sein altes Wesen wieder annehmen kann, geht zur Neige ...

So weit und so gut entspricht diese Zusammenfassung auch der Erklärung, die Jekyll selbst in seiner Beichte abgibt, und die naheliegende Moral ist offensichtlich die Warnung: Gibst du dem Bösen erst den kleinen Finger, so nimmt es bald nicht nur deine Hand, sondern dich ganz mit Haut und Haaren in Besitz.

Doch halt! Betrachten wir einmal nur das, was Stevenson tatsächlich erzählt, so stellen wir mit Erstaunen fest, dass das vermeintliche Monster Hyde ein kleiner, missgestalteter Zwerg ist, dessen Greueltaten (zumindest bis zum Mord an Carew) darin bestehen, dass er ein kleines Mädchen über den Haufen rennt und es anschließend an den obligatorischen Ausdrucksformen des Bedauerns und der Reue fehlen lässt. Erst später erfahren wir, dass er auch noch eine Frau geohrfeigt hat, die ihm nachts auf der Straße ein Verkaufsangebot (das Castein in ihrem Nachwort wohl nicht ganz zu Unrecht als symbolisch verschlüsselte sexuelle Offerte interpretiert) gemacht hat. Sein dominierendes Charaktermerkmal ist jedenfalls nicht kalkulierende Boshaftigkeit, sondern vielmehr eine hemmungslose Unbeherrschtheit, gepaart mit der Missachtung der gesellschaftlich anerkannten Umgangsformen und formalisierten Höflichkeitsfloskeln. Dies und sein unvorteilhaftes Äußeres reichen aus, um jeden, der auch nur flüchtig mit ihm zu tun hat, von namenlosem Entsetzen gepackt sein und ihm kalte Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Das spricht nun allerdings Bände, aber weniger über Hyde als vielmehr über die (spätviktorianische) Gesellschaft, die von solcherart abweichendem Verhalten schlicht schockiert ist.

Doch kommen wir nun zu dem Mord und sehen wir auch hier genau hin, was passiert: Das zufällige Opfer spricht Hyde harmlos an, dieser fühlt sich gestört und belästigt, es entwickelt sich ein Streit, in dessen Verlauf Hyde die Beherrschung verliert, völlig ausrastet, sein Opfer zusammenschlägt und den wehrlos am Boden liegenden in blinder Raserei zu Tode trampelt. So unappetitlich das natürlich auch ist: keine Spur von einem heimtückisch geplanten Mord aus niederen Motiven und schon gar keine Spur von Lust an der Qual des Opfers, sondern ganz eindeutig Totschlag im Affekt, wenn auch begünstigt durch eine abnorm niedrige Reizbarkeitsschwelle des Täters.

Was also sollen uns diese Verbrechen nun über die dunklen Seiten in Jekylls Persönlichkeit sagen, um derentwillen er Hyde ja geschaffen hat? Ist er ein heimlicher Sadist, ein Kinderschänder, ein Lustmörder? Doch wohl keineswegs! Vielmehr sehen wir einen Mann vor uns, der an den Zwängen einer ausschließlich am Idealbild des fehlerfreien Menschen orientierten Gesellschaft mit ihren rigiden Verhaltensnormen, deren oberstes Ziel der Erhalt einer Fassade der Wohlanständigkeit ist, innerlich zu ersticken droht. In diesem Licht betrachtet kehrt sich die warnende Moral der Geschichte geradezu ins Gegenteil der vordergründigen Deutung: Wenn ihr es nicht schafft, eure dunklen Seiten als euch zugehörig zu akzeptieren, sie in eure Persönlichkeit zu integrieren und darüber zu domestizieren, wenn ihr sie stattdessen verdrängt, verleugnet und mithin von euch abspaltet, dann werden sich diese dunklen Kräfte irgendwann nur umso ungehemmter und also verheerender ihre Bahn brechen.

Journal Entry 5 by winghank-chinaskiwing at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany on Saturday, February 9, 2008

Released 16 yrs ago (2/10/2008 UTC) at OBCZ Blaues Haus in Nürnberg, Bayern Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Sonntagnachmittag beim Messe-Meetup.

Journal Entry 6 by wingRunningmousewing from Nürnberg, Bayern Germany on Sunday, February 10, 2008
Klar, man kennt Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Oder vielleicht doch nicht? Deshalb werde ich es (hoffentlich bald) lesen.

Journal Entry 7 by AnaConda13th from Dortmund, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, February 13, 2010
Heut kam das Päckchen mit den Büchern an - lieben Dank!
Ich bin gespannt darauf, wie diese Geschichte nun wirklich abläuft!

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