Die neun enthaltenen Erzählungen entstanden in der Zeit zwischen 1892 und 1914, wobei „Die Vogelfreien“ die älteste und „Der Weg zwischen Himmel und Erde“ die jüngste Geschichte bildet.

Wenn ich von märchenhaften Geschichten schreibe, so ist dies durchaus buchstäblich zu verstehen. Gemeint ist nicht Lagerlöfs Art und Weise, Geschichten langsam zu weben, verschiedene zu einem Ganzen zusammen zu setzen, und auch das immer mitschwelende Übernatürliche ist nicht das Gemeinte.
In „Geschichten von Trollen und Märchen“ handelt es sich stets um die im Grunde klassischen Märchen, bei denen eine Figur auszieht, etwas Bestimmtes zu entdecken, zu erreichen oder auch zu sühnen. Der Weg dorthin ist stets steinig, für das Glück ist ein hoher Preis zu zahlen und manch einer, der es noch so gut meint, erkennt sich später als jemand, der auf Irrwegen wandelt. Ja, in diesen Erzählungen fängt sogar manch eine an mit „Es war einmal …“.

Durch Lagerlöfs einzigartige Art und Weise, eine Geschichte lebendig und authentisch wirken zu lassen, verfolgt man rasch jede einzelne Erzählung mit Spannung. Doch neben dem reinen Unterhaltungswert spielen in dieser Sammlung übernatürliche Kreaturen keine Neben-, sondern eine Hauptrolle. Der Leser begegnet Trollen, Heinzelmännchen, Nöckern, Nixen und anderen fantastischen Kreaturen.

Für Freunde der Literaturnobelpreisträgerin Lagerlöf ist es erfreulich, dass man innerhalb von „Geschichten von Trollen und Menschen“ auch einer Figur aus der „Gösta Berling“-Saga wieder begegnet: Oberst Beerencreutz ist nämlich der Protagonist in „Der Weg zwischen Himmel und Erde“, einer eher stillen, melancholischen Geschichte.