Unter den Linden. Geschichten um eine Straße

by Günter de Bruyn | Nonfiction |
ISBN: 3442732670 Global Overview for this book
Registered by Sao-Diego12548 of Köpenick, Berlin Germany on 9/23/2007
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
3 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by Sao-Diego12548 from Köpenick, Berlin Germany on Sunday, September 23, 2007
Neue Zürcher Zeitung
Berliner Lebensgefühl upj.

Günter de Bruyn, 1926 in Berlin geboren und nach 1945 in den damals östlichen Teil der Welt verschlagen, hat sich mit seinen beiden autobiographischen Büchern «Zwischenbilanz» und «Vierzig Jahre» einen soliden Ruf als Chronist der geteilten deutschen Existenz gemacht. Dass er darüber hinaus ein Preussenkundiger der unmilitarisierten Sorte ist, klang auch in seinem eigenwilligen Erzählwerk über «Preussens Luise» (2002) an. Es ist wohl de Bruyns Fähigkeit, das vermeintlich «grosse Ganze» der Historie wieder in lebenstaugliche Kleinproportionen aufzuschlüsseln, was den Reiz seines Erzählens ausmacht. Nun hat der Schriftsteller eine Geschichte Berlins vorgelegt – aber eben: keine Geschichte der Stadt, sondern die Geschichte einer Strasse, die eng mit dem Schicksal Berlins verknüpft ist: Unter den Linden. Von einem Berliner Konversationslexikon 1834 zum «Centralpunkt der eleganten Welt» erkoren, wird die Strasse ein wechselhaftes Schicksal erwarten. Promenadenweg der Müssiggänger mit Haltestellen Pariser Platz, Hotel Adlon, Konditorei Kranzler und abends Opernhaus, aber auch lesbar als Monumentalinszenierung eines selbstbewussten Preussentums mit Zeughaus, Neuer Wache und Reiterstandbild. Im Januar 1933 ziehen die SA-Kolonnen durchs Brandenburger Tor. Das selbstverschuldete Ende der einstigen Prachtstrasse wird besiegelt am 3. Februar 1945 mit den Bomben der 8. US-Luftflotte. De Bruyn rekonstruiert die Geschichte der Strasse so, als ob sie selbst ein lebender Organismus gewesen wäre. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Literaturtest.de

"Die Linden" sind keine gewöhnliche Straße. 350 Jahre gibt es sie schon. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, hatte sie als Jagd- und Reitweg anlegen lassen. Das war kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. Auf diesem Weg, der das königliche Schloss mit dem Tiergarten verband, ließ er die berühmten Linden anpflanzen.

Günter de Bruyn, Schriftsteller und exzellenter Kenner der preußischen Geschichte, führt den Leser die Linden entlang und zeigt ihm jedes Haus -- oder das, was von der Originalbebauung noch übrig ist. Dabei bedient er sich der Aufzeichnungen eines anderen Flaneurs: Heinrich Heine. Die Straße "Unter den Linden" bietet ein Panorama der preußischen und deutschen Geschichte. So wohnte am östlichen Ende der Monarch, am westlichen Ende hingegen lebte und arbeitete ein Protagonist des bürgerlichen, anti-aristokratischen Berlins: der Maler Max Liebermann. Nach seinem Wohnort am Pariser Platz gefragt, pflegte Liebermann zu sagen: "Wenn man nach Berlin reinkommt, gleich links." Bevor es aber zum Pariser Platz und zum Brandenburger Tor geht, zeigt de Bruyn dem Leser noch das Schloss und das Kommandantenhaus (beide stehen nicht mehr); die Universität, wo Geistesgrößen wie Leibniz und Hegel unterrichteten; die Oper; die ehemalige Königliche Bibliothek (wegen ihres Aussehens "Kommode" genannt). "Mulis et musis", so Leibniz -- den Maultieren und den Musen -- sei das Gebäude gewidmet, in dem sich die Akademie der Wissenschaften und der Marstall zunächst die Räume teilten. An der Friedrichstraße verläuft die Grenze zwischen dem aristokratischen und dem bürgerlichen Teil der Linden -- mit berühmten Cafés, Hotels und Amüsierbetrieben unterschiedlichster Couleur.

Dass ihm aus architektonischer Sicht manches aus der alten Zeit mehr behagte, verhehlt de Bruyn nicht. Beispiele sind die Vergrößerung der russischen Botschaft und das gigantische Hotel Adlon, das vor nicht allzu langer Zeit wiedereröffnet wurde. Über ein Gebäude aber dürfte Einigkeit herrschen: Das Brandenburger Tor, dessen Viergespann, die Quadriga, von Napoleon "entführt" worden war, ist zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen der Stadt geworden. Hier verlief 28 Jahre lang die Mauer. Heute ist das Tor offen und ein beliebter Treffpunkt der Berliner und ihrer Gäste. Heute sind die Linden ein Ort der Weltläufigkeit: "In ihr wird der wie ein Kleinstädter an seinen Ortsteil gebundene Großstädter zum Hauptstädter." --Mathias Voigt



Kommt in Jurindes Berlin-Buchbox

Journal Entry 2 by wingJurindewing from Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt Germany on Wednesday, September 26, 2007
Das Buch ist bei mir gelandet. Vielen Dank!

Journal Entry 3 by lady-liberty from Coburg, Bayern Germany on Friday, December 21, 2007
Ich liebe Bücher wie dieses und fand es schon beim ersten Durchblättern hochinteressant! Es kam zu mir mit JURINDEs Berlin-Box und ich muss nun schauen, ob mein angespartes Tauschmaterial ausreicht, um die Geschichten rund um die Berliner Linden behalten zu können.

Es kommt erstmal auf den Stapel der "würde-ich-gerne-behalten-Bücher" und muss abwarten, was die weitere Sichtung der tollen Box ergibt.

*****

Die Entscheidung ist gefallen, mein Tauschmaterial reicht aus, um dieses schöne Buch aus der Box nehmen zu können! *freu*

Journal Entry 4 by lady-liberty from Coburg, Bayern Germany on Friday, March 6, 2009
Wenige Sachbücher sind so unterhaltsam und flüssig geschrieben wie dieses. Ich bin ganz begeistert und habe (obwohl ich schon einige Fakten kannte und mit den Örtlichkeiten recht gut vertraut bin) viel Neues und Hochinteressantes erfahren, mich über köstliche Anekdoten amüsiert, Hintergründe und Zusammenhänge verstanden und als Nebeneffekt sehr viel Lust bekommen, "die Linden" bald wieder zu besuchen - dann am besten mit dem Buch in der Hand.

Beinahe jeder Linden-Meter wird beschrieben, kommentiert und anschaulich historisch beleuchtet und zwar von Anbeginn der Linden-Zeitrechnung bis zur Drucklegung des Buches. Sehr hilfreich dabei sind die zahlreichen Illustrationen und zeitgeschichtlichen Dokumente, die dem "großen Ganzen" einen würdigen Anstrich geben. Was mir allerdings fehlte, das war ein Lageplan bzw. eine geografische Karte, auf der die einzelnen Gebäude, Nebenstraßen, Standorte der Denkmäler etc. eingezeichnet sein sollten, um sich besser orientieren zu können. Für Berlin-Kenner vielleicht überflüssig, aber für Randbetrachter hilfreich. Ich hatte zum besseren Verständnis häufig einen illustrierten Berlin-Führer zur Hand, wobei ich aber denke, man hätte dies problemlos in dem ohnehin gut gestalteten Buch unterbringen können. Dies nur als kleine, kritische Randbemerkung für ein ansonsten wirklich ausgezeichnetes Werk.

Es passiert nicht häufig, dass ich ein Bookcrossing-Buch vereinnahmen möchte, aber bei diesem ist es definitiv so: Ich werde es bis auf Weiteres in meine PC einsortieren und natürlich verleihen, wenn sich jemand dafür interessiert. Sollte mir mal ein unregistriertes Exemplar begegnen, dann darf es natürlich weiterreisen!

Gelesen und genossen habe ich den Bummel unter den Linden im Rahmen der Challenge zum Abbau des Mt TBR im März.

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.