[Klappentext]"Dieser Roman zeigt Julian Barnes auf dem Höhepunkt seines Könnens"(P.D.James) Zwei Männer geprägt vom ausgehenden 19.Jahrhundert in Großbritannien, begegnen sich in einer entscheidenden und dramatischen Phase ihres Lebens: Arthur Conan Doyle, der Erfinder von Sherlock Holmes, und George Edalji, ein kleiner Provinzanwalt. Julian Barnes schildert sie auf faszinierende Weise vor dem Hintergrund ihrer Zeit.
Ein Geburtstagsgeschenk von musterblume - Herzlichen Dank nocheinmal! Bin schon gespannt darauf, denn ich hatte es auf meiner Wunschliste, konnte mich aber nicht mehr erinnern, warum ;-)

Glücklicherweise konnte ich mich diesem Buch ganz unvoreingenommen widmen und so wandelte sich das Buch von einem Entwicklungsroman, zu einem Kriminalfall, über eine Beziehungsgeschichte zu einer Biographie. Üblicherweise ist für mich soetwas eher ein negativer Kritikpunkt, doch hier ist alles stimmig. Der Autor hält den Leser gekonnt am Ball. Zuerst wechseln sich die beiden Hauptfiguren in kurzen Kapitlen rasch ab, sodass keine Langeweile aufkommt. Als es spannend wird, bleibt das Werk bei einer Figur, um dann am Höhepunkt der Spannung auszublenden und das Leben der zweiten Figur zu einem Höhepunkt zu treiben, wo sich dann die Leben der beiden Männer kreuzt. Da kann man dann natürlich nicht mehr aufhören. Ein weiterer gelungener Kunstgriff ist, dass der Autor eine Tatsache über George Edalji lange verschweigt (die ich auch nicht verraten werde), weil sie für die Hauptfigur betont unbedeutend gehalten wird, aber dem Leser nach der Erwähnung einiges klarer werden lässt.
Ein gutes empfehlenswertes Buch als krönender Abschluss zu meiner Gesammelte-Sherlock-Holmes-Geschichten-Lektüre

RELEASE NOTES:

geht schnurstracks an musterblume weiter

Mal sehen, ob das Buch wirklich so gut ist, wie die Medien behaupten. Danke weisserstier

Ein sehr beeindruckendes Buch - nicht nur, was den Umfang betrifft, sondern auch den Inhalt. Im England des beginnenden 20.Jahrhunderts versuchen 2 Menschen ihr Leben so gut wie moeglich zu meistern: der aus aermlichen Verhaeltnissen stammende Arthur Conan Doyle und George Edalji, dessen Vater nicht-englischer Abstammung ist (das herauszufinden war gar nicht so einfach). Trotz seines "andersartigen" Aussehens fühlt sich George als "echter" Englaender. Im strengglaeubigen Elternhaus herrschen strikte Regeln, was Verhalten und Tagesablauf angeht. Die Bibel ist das Mass aller Dinge und Wahrheit hat oberste Prioritaet. George mangelt es an Phantasie. Emotionen wie Freude oder Stolz sind ihm fremd. George faellt durch sein in sich gekehrtes Wesen in der kleinen Dorfgemeinschaft natuerlich auf. Er verhaelt sich nicht flegelhaft, wie die meisten anderen Bauernjungen, nimmt nicht am Dorfleben teil. Die Menschen vermuten dahinter die fremdlaendische Herkunft.
Arthur ist das genaue Gegenteil: seine Phantasie wird durch die Geschichten der Mutter ueber das Rittertum im Mittelalter befluegelt. Obwohl sein Vater - ein hoffnungsloser Saeufer - kaum anwesend ist, zeigt sich schon frueh seine Neigung zu einem ausgepraegten Familiensinn. Er sprueht vor Lebenslust, ist kontaktfreudig, sportlich, an fast jedem Thema interessiert (sogar die Politik laesst er nicht aus), flirtet gern mit Frauen. Er heiratet schliesslich. Sein Traum von einer Grossfamilie mit mehreren Generationen unter einem Dach versammelt, geht nur teilweise in Erfuellung. Am Hoehepunkt seiner schriftstellerischen Karriere erkrankt seine Frau. Arthur investiert viel Geld, Zeit und Lebensenergie, um seiner Frau die Umstaende so angehem wie moeglich zu machen.
Aufgrund eines tragischen Justizirrtums, der Georges Auffassung ueber Recht und Unrecht stark wanken laesst, lernen Arthur und George sich kennen.
Genug zum Inhalt. Schliesslich sollen wesentliche Ereignisse nicht vorweggenommen werden. Viele Themen werden in diesem Buch aufgegriffen: Auslaenderhass, Vetternwirtschaft in der Politik, Spiritismus und Religion, Versagen der Gerichtbarkeit, voreingenommene Polizei und schliesslich die Komplexizitaet des Lebens eines jeden Einzelnen. Das und vieles mehr wird am Beispiel zweier unterschiedlicher Menschen aufgezeigt.
Stellenweise liest sich das Buch wie ein Krimi, abschnittsweise wird Theorie (z.B. ueber Arthurs Auffassung von Spiritismus) erlaeutert. Ein wirklich lesenswertes Buch!

RELEASE NOTES:

Geht retour an weisserstier, der es einem anderen interessierten Bookcrosser versprochen hat.

Wartet bei mir auf die Weiterreise

RELEASE NOTES:

auf dem Weg zu 3komma14

Herzlichen Dank für das tolle Buch - ich freu mich schon darauf.

Nachdem ich's gelesen habe, frag ich Dich nochmal, ob Du's wirklich nicht zurück haben willst. ;-)
Sonst wird's halt mal in Graz herumreisen oder nach Linz wandern.

Liebe Grüße nach Wien.

Zitat Weißer Stier:
Ein weiterer gelungener Kunstgriff ist, dass der Autor eine Tatsache über George Edalji lange verschweigt (die ich auch nicht verraten werde), weil sie für die Hauptfigur betont unbedeutend gehalten wird, aber dem Leser nach der Erwähnung einiges klarer werden lässt.

Ähh - welche Tatsache war denn das? Hab ich etwas überlesen? :-)

Ich fand das Buch überdurchschnittlich gut, werde es aber nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen, weil ich mich in der Welt, die geschildert wurde, nicht wohlgefühlt habe.

Sehr dankbar bin ich für die Tatsache, dass ich nebenbei eine Biographie von Conan Doyle lesen durfte - ich gestehe, dass ich ein ziemlich großer Sherlock Holmes-Fan bin.

Ich werde das Buch zum Weihnachtstreffen im Schwammerl mitnehmen.

Dieses Buch sieht wirklich fein aus, und ich gebe zu, dass ich schon beim Lesen des Release Alerts bzw. danach Eurer Kommentare (ganz besonders dem 2. von weisserstier) ein gewisses gieriges Glänzen in den Augen bekommen habe.

Reserviert als Wishlist Tagfür Dani75.

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Vielen Dank und viel Spaß mit dem Buch!

Vielen Dank! Arthur & George sind wohlbehalten bei mir angekommen und werden sicher bald gelesen :)

Das war ja mal eine spannende Lektüre! Ich fand die Geschichte toll erzählt, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht so lange durchgehalten, bis Arthur & George endlich aufeinandergetroffen sind ;) Bis zu diesem Zusammentreffen werden die Lebensläufe der beiden immer abwechselnd erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und wie ich dem Nachwort entnehmen konnte basiert diese Geschichte sogar auf wahren Begebenheiten, was das Ganze noch ein bisschen eindrücklicher für mich machte.

Steht im öffentlichen Bücherschränkle bei der Ölmühle und freut sich auf neue Leser - viel Spaß damit!