amazon:
"Dick Bender, bester Mann einer führenden Werbeagentur, macht mit seiner Familie Sommerurlaub auf Kreta. Den Leser erwarten kretische Temperaturen, ein Wasserflugzeug, ein Hermaphrodit, eine Fledermaus und die vier Elemente, die vom Autor (stellvertretend für die olympischen Götter) an lebensentscheidender Stelle in diese großartige Geschichte eingeführt werden."

Eins meiner absolute Lieblingsbücher! Tolle Geschichte (wahnsinn, was in nur 150 Seite reinpasst!), interessante Charaktere und es kommt ein Taucher drin vor :-)

Ich habe es auch schon an 3 Nicht-Bookcrosser verliehen, und alle fanden es toll.

So, jetzt wird ein BookRing draus:

1. blups25
2. Aprille
3. dr-pit
4. Canchita
5. Rosenfrau
6. realkiku
7. humptydumpty
8. Jarit
9. CaptainCarrot
10. sintra
11. Sheepseeker
12. Flumi
13. phoney
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ganz weit hinten: Urla

zurück nach Hause

würde mich freuen, wenn das Buch noch gaaaaanz viele lesen :-)

so, jetzt ist mein erster Ring auf die Reise gegangen.
Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß damit!

Das Buch kam gestern wohlbehalten in Bochum an und wir wahrscheinlich schon ab morgen gelesen. Danke!

Ich muss ehrlich gestehen: So wirklich mitgerissen hat mich dieser Mulisch nicht, da habe ich schon bessere Bücher von ihm gelesen. In Die Entdeckung des Himmels zum Beispiel fand ich seine lakonischen Tonfall witzig und wunderbar zu lesen - hier hat mich die Art der Anrede, das direkte Ansprechen des Lesers eher gestört. Die Geschichte war mir stellenweise zu abstrus, um sie noch mit einer solchen direkten Einbeziehung des Lesers verbinden zu können. Stelle' Dir vor, Sinatra gibt Deiner Frau Feuer?! Und die Quintessenz? Was will Mulisch mir damit sagen? Gefallen hat mir Dick junior, der war sehr sympatisch. Davon hätte ich gerne mehr gehabt!

Gestern in Velbert: vier Damen und ein Herr, die über Dürrenmatt sprachen und die Schweiz und Staubwedel und den Wortschatz der Niederländer, Übersetzungen (Über-Seezungen), Entzündungen, Mineralwasserflaschen und Büstenhalter.
Und ganz nebenbei krochen die Bücher aus der einen Tasche in die andere Tasche.
Es war weder ein Mob-up noch ein Meet-up, dafür wurde aber ziemlich viel über ein Buch geredet, das fast alle Anwesenden gelesen hatten.

Es gibt ein Leben außerhalb von Bookcrossing. (Manchmal wird mir das unvermittelt klar.)

Ich bedanke mich für diesen Ring und werde mich recht bald auf den Mulisch stürzen, lesetechnisch betrachtet.

"Recht bald" heißt bei mir: das Buch reist spätestens im Juli weiter.

"Na, Harry, was hast Du Dir denn dabei gedacht?" sagte Aprille streng und runzelte die Stirn.

(Während ich das hier so schreibe, fällt mir auf, dass der Vorname Harry im Literaturbetrieb wohl nur im Verhältnis 1:100.000 mit Mulisch in Verbindung gebracht wird, seit ein anderer Harry, den es noch gar nicht gab, als Mulisch diesen Roman schrieb, die Bestsellerlisten eroberte...)

Also, dieser "kleine Roman", wie Mulisch ihn nennt, ist nicht viel mehr als ein Entwurf zu einem größeren, den Mulisch dann aus irgendwelchen Gründen nicht geschrieben hat, dessen mögliche Handlungsstränge er aber anreißt, um sie im nächsten Moment abreißen zu lassen: ein recht erfolgreicher Werbemensch begegnet den modernen Göttern der Medienwelt, die seine Frau unreflektiert anbetet, sagt zu Mendelejew (der die Zusammensetzung der Welt durchschaut, immerhin erstellte er das Periodensystem) etwas ziemlich Blödes über das Sterben, was den alten Zeus aus seiner heiligen Eiche treibt, um dem Dummquatscher eine Lektion zu erteilen. Was lernt er? Das Leben endet nicht mit dem Sterben, aber die tausend Seiten über das Leben nach dem Sterben hat Mulisch nicht aufgeschrieben.

Nun, das ist typisch Mulisch: das menschliche Leben kommt ohne Eingriffe aus der Sphäre des Göttlichen (hier starring: die griechischen Götter, sonst üblicherweise LG (Lieber Gott)) nicht aus. Ohne Transzendenz geht es bei Harry Mulisch nicht und ich habe erst kürzlich eine Kurzgeschichte von ihm gelesen ("Vorfall"), die dieses göttliche Eingreifen auch zum Thema hat (von der "Entdeckung des Himmels ganz zu schweigen, wobei mich immer wieder interessiert, was Agnostiker an dem Buch finden....) und die mich wirklich fast begeisterte in ihrer genialen Knappheit.

"Die Elemente" versucht, ein Paradoxon zu sein wie "Alle Kreter lügen". Es ist einer der unzähligen Versuche, mit Texten Leben zu lehren, die alle gut gemeint sind, aber alle misslingen müssen. Geburt und Tod, was macht man aus dem, was dazwischen liegt?
Begreift man das Leben erst im Sterben? Das immerhin will ich zugeben: Wenn Harry Mulisch bei Lesern dieses Textes erreicht, dass sie über ihr Leben nachdenken und nicht gedankenlos und fremdbestimmt durch das Leben taumeln (wie die Frau des Werbemenschen und in Teilen auch der Werbemensch selbst, obwohl er mehr durchschaut als sie), dann ist das ein "kleiner Erfolg" für den "kleinen Roman".

Mir fiel beim Lesen ein Kafka-Text ein, den ich hier zitieren möchte, weil ich finde, dass er dem Mulisch-Text ähnelt:

Franz Kafka: Von den Gleichnissen

Viele beklagen sich, dass die Worte der Weisen immer wieder nur Gleichnisse seien, aber unverwendbar im täglichen Leben, und nur dieses allein haben wir. Wenn der Weise sagt: Gehe hinüber, so meint er nicht, dass man auf die andere Seite hinübergehen soll, was man immerhin noch leisten könnte, wenn das Ergebnis des Weges wert wäre, sondern er meint, irgendein sagenhaftes Drüben, etwas, was wir nicht kennen, das auch von ihm nicht näher zu bezeichnen ist und das nun also hier gar nichts helfen kann. Alle diese Gleichnisse wollen eigentlich nur sagen, dass das Unfassbare unfassbar ist, und das haben wir gewusst. Aber das, womit wir und jeden Tag abmühen, sind andere Dinge.
Darauf sagte einer: Warum wehrt ihr euch? Würdet ihr den Gleichnissen folgen, dann wäret ihr selbst Gleichnisse geworden und damit schon der täglichen Mühe frei.
Ein anderer sagte: Ich wette, dass das auch ein Gleichnis ist.
Der erste sagte; Du hast gewonnen.
Der zweite sagte: Aber leider nur im Gleichnis.
Der erste sagte: Nein, in Wirklichkeit; im Gleichnis hast du verloren.

Ach, Franz! Ach, Harry!
Alle Schriftsteller lehren das Unerlernbare.
Können wir uns darauf einigen? (Aber Kafka konnte es kürzer.)


Das Buch reist ab Briefkasten Bochum HBF seit 14.7.2007, 20h.

Das Buch hat am 18.7.07 20 Uhr einen Zwischenstopp auf seiner Reise eingelegt und ist nun bei mir. Die Kommentare haben mich schon ganz neugierig gemacht, aber es stehen noch zwei andere Ringe vor ihm zum Lesen an, so dass ich um ein wenig Geduld bitten muss.

Zu Beginn fand ich die Idee, im scheinbaren Dialog mit dem Leser die Hauptfigur zu entwerfen, sehr interessant, aber im Verlaufe des Buches hat mich die Sache zunehmend irritiert. Was habe ich mit Dick Bender gemein? Was hat das alles mit mir zu tun?

Mich hat das Buch nicht fesseln können und irgendwelche Götter konnte ich beim besten Willen nicht entdecken...

RELEASE NOTES:

Das Büchlein reist jetzt per Post weiter zu Canchita.

Kam letzte Woche mit der Post. Vielen Dank.
Habe schon angefangen und nachdem ich im Urlaub nur blöde Bücher gelesen habe, ist dieses schon nach 40 Seiten ein echtes Highlight.

Also mir hat es echt gut gefallen.
Naja die direkte Anrede fand ich auch ein bischen nervig. Aber es ist eine nette kleine Geschichte und mal wieder wunderbar geschrieben.
Vielen Dank für diesen Ring.
Hat sich heute morgen auf den Weg zu Rosenfrau gemacht.

Eben sind die Elemente angekommen; die Journals machen neugierig - zumal ich sowieso kein Mulisch-Fan bin und dieses schmale Buch seine letzte Chance bei mir ist - aber 3 Bücher sind noch vorher dran...

Nö - der Herr Mulisch und ich, wir werden keine Freunde.
Bis etwas über die Hälfte hab ich "ausgehalten" - also die gesamte "Erde" und noch ein bißchen "Wasser", aber es geht einfach nicht. Ich find's schlicht nichtssagend und beliebig.

Die Elemente reisen weiter, sobald die nächste Adresse da ist (pm ist schon raus)

RELEASE NOTES:

Herr Mulisch ist seit heute morgen wieder unterwegs...

Es ist bei mir angekommen, schon in der letzten Woche, aber Kindergeburtstag und Eltern+Schwiegermama-Besuch hielten mich gehörig auf Trab, daher melde ich mich erst jetzt.

Vielen Dank für's Schicken und für's Verringen. Ich bin schon gespannt, lese aber grade an einem dickeren Ringbuch (im doppelten Sinne), das dauert auch beim 17. Mal lesen noch seine Zeit.

Das Buch ist schnell zu lesen, es hat aber keinen tiefgehenden Eindruck hinterlassen. Das Thema "Halte Dich im Leben nicht mit den Äußerlichkeiten auf" ist abgegriffen, die Personen etwas flach. Der Schluss ist allerdings spannender: Vor allem der Tauchgang und die Entdeckung der hermaphrodisischen Figur, farbig und traumhaft zugleich geschildert und von tiefer Symbolik. Dann das Ende. Ich habe meinen Freund gefragt, ob das technisch überhaupt möglich ist und er sagte, dass es tatsächlich passiert sein soll. Außerdem erinnerte er mich an den Anfang des Films "Magnolia" (sehenswert), wo genau so eine Szene vorkommt (ohne Feuer).

Das Buch reist am Montag weiter zu humptydumpty.

Edit 20.11.07: Seit heute bei der Post.

Wohlbehalten bei mir aufgetaucht - lieben Dank fürs Schicken und Mitlesenlassen!

Auch ich tue mich etwas schwer mit der Bewertung dieses Büchleins über Leben und Sterben... Ich werde einfach nicht wirklich warm mit Mulisch, schade. Alles in allem fand reichte die Geschichte für mich von abstrus bis recht banal, leider. Dennoch lieben Dank für den Ring, den Versuch war es wert!
Reist morgen weiter zu Jarit.

19.01.08
Das Buch ist wohlbehalten vor meinem Urlaub angekommen und wird danach gelesen werden.

11.02.08
Um es vorwegzunehmen: Drei Wochen hab ich mich mit diesem schmalen Bändchen gequält, um es schlussendlich doch in der Mitte zuzuklappen. Nichts für mich, so gar nichts.

Das Buch ist in einer Technik geschrieben, die Autoren verwenden, um ihre Hauptfiguren kennenzulernen, bevor (!) sie mit dem eigentlichen Roman anfangen. Der wäre vielleicht noch recht interessant geworden (wenn man mal vom Umfang einer Entdeckung des Himmels ausgeht), weil die Figuren dann nicht so platt geblieben wären. So ist es eine Skizze, die mir zu sehr an der Oberfläche bleibt und mir vom Plot her nichts gibt, weil ich nicht mit Bender mitfühlen kann. Sein Leben und sein Schicksal wecken kein Interesse bei mir.
Die Absicht, seine Aussage, die Aprille so schön auf den Punkt gebracht hat, mittels dieser geschichtsträchtigen Insel und der griechischen Mythologie rüberzubringen, halte ich für eine gute Idee, die jedoch im Ansatz steckenbleibt.

Außerdem frage ich mich, ob Mulisch jemals auf Kreta gewesen ist. Schon allein der Teil, den ich gelesen habe, enthält so viele Fehler, dass mir regelrecht die Emotionen hochkochen, wie man "meinem" Kreta so was antun kann. Ein Beispiel: Die Kreter trinken Ouzo. Sorry, Harry, Ouzo wurde erst mit dem Tourismus in den 80ern auf Kreta eingeführt. Die Kreter trinken und tranken schon immer Rakí, der nicht nach Anis schmeckt, und Ouzo gibts nur in den Touristenhochburgen. Und so geht das weiter. Keine Seite, die sich auf die Insel bezog, an der nicht etwas falsch war. Von der Landschaft um Agios Nikolaos herum bis hin zu Vegetation und Jahreszeit und und und ... So hat der gute Karl May über Amerika geschrieben und selbst der hatte besser recherchiert.

Zwei Punkte gibts noch, weil das Buch für Studenten des Leipziger Literaturinstitutes (dort studiert man Schriftstellerei) interessant sein kann, was die Entwicklung von Figuren anbelangt.

Herzlichen Dank! Heute ist das Büchlein gekommen, elegant in Seidenpapier gekleidet. Ich bin mal gespannt - die JEs sind ja sehr unterschiedlich.

Nun ja - ich pendle zwischen "ganz nett", "versteh nicht viel" und "habe keine Lust, mir Mühe zu geben". Aber mir Mulisch konnte ich noch nie so ganz viel anfangen.
Danke für den Ring, und heute reist das Buch ab zu sintra.

Ich hab das Buch gerade aus der Packstation geholt und werde es mir bald vorknöpfen, wenn ich mein aktuelles Buch beendet habe. Vielen Dank!

Also mich hat das Buch gut unterhalten. Ich hatte auch keine speziellen Erwartungen (höchstens die Frage, wie man einer Romanfigur so einen unglaublichen Pornonamen geben kann), vielleicht liegt es ja daran. Sprachlich finde ich Mulisch eigentlich eh immer top, der "Clou" der Handlung war dann leider dank Magnolia nicht mehr ganz so überraschend. Ich würde das Buch jetzt nicht unbedingt als bahnbrechendes Meisterwerk bezeichnen, das einen noch lange nach der Lektüre beschäftigt, aber auf jeden Fall fand ich die Gedanken über das Leben und den Tod hier mal wesentlich erfrischender und unterhaltsamer präsentiert als im handelsüblichen Erbauungsliteratur-Quark. Das ist doch schon mal was.

Vielen Dank für den Ring! Das Buch macht sich morgen auf den Weg zu Sheepseeker.

Da bin ich ja gespannt, was ich als bekennender Mulisch-Fan zu dem Buch sage, die Meinungen sind ja arg gemischt... Vielen Dank jedenfalls an sintra für die Haustür-Lieferung :)

Ne, das war nicht meins.
Ich konnte mit der Erzählperspektive nicht viel anfangen und habe bis zum Schluss nicht verstanden, was Mulisch eigentlich sagen will. Oder will er nichts sagen? Vielleichtwar ich auch nicht in der richtigen Stimmung für das Buch, den ich bin normalerweise eigentlich ein großer Mulisch-Fan...

Danke trotzdem für den Ring! Flumi habe ich bereits angeschrieben.../Ist am Ostersamstag weitergereist!

Ist gut angekommen, vielen Dank fürs Schicken!

Nachtrag: War auch auf der Suche nach den Göttern und zudem auf der Suche nach Harry Mulisch (bei mir bekannt und berühmt durch "Die Entdeckung des Himmels", "Das Attentat") - beides nicht gefunden. Schade.

RELEASE NOTES:

Reist weiter zu phoney. Viel Spaß!

Klasse! Die Entdeckung des Himmels fand ich schon fesselnd aber irgendwie nicht so gut, daß ich noch etwas von Mulisch lesen wollte. Da hat mich ein kleiner Roman als zweiter Versuch doch wieder gereizt und ich hab es nicht bereut!

Dann soll die Reise mal in die Endphase treten.

So, da Büchlein ist wiedr wohlbehalten zu Hause angekommen (obwohl es nach knappeinem Jahr jetzt en anderes ist ;-).

Danke für die JEs und das nette Mitmachen!

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Viel Spaß damit!